Puh, hier ist jetzt so viel Spannendes und Interessantes gesagt worden, dass ich gar nicht weiß, wie ich sinnvoll und auf alle Themen, die irgendwie auf meinen Beitrag anspielen, strukturiert antworten soll. Ich versuche es trotzdem mal
.
Natürlich gibt es Hunde, die rassetypisch eher dazu neigen, mit ihrem Menschen zu arbeiten, und ja, ich habe zwei Hütis und einen dritten Mix, der eine gehörige Portion Jagdtrieb abbekommen hat. Aber auch die Hütis haben mitunter ihre ganz eigenen Baustellen, wie z.B. Bewegungsreize aushalten können, und der RR ist somit auch nicht zwangsläufig ein Selbstläufer (aber zu dem Thema hat ja @Liv schon ausreichend was gesagt). Bei meine beiden Mädels (die Hütis
), die schon als Welpen zu mir kamen, war das Vokabellernen (bei mir "Komm her") mit Hilfe des natürlichen Folgetriebs, vergleichsweise einfach und brauchte auch keine hochwertigen Leckerlies. Ich habe anfangs natürlich ablenkungsarm und spielerisch geübt und vermieden, dass der Hund überhaupt Fehler machen kann/muss, also das Üben der Umgebung und Situation angepasst. Die zwei sind quasi in das an mir Orientieren und das Befolgen des RRs "hereingewachsen".
Bei Kenzie, die leidenschaftliche Sichtjägerin und überaus erfolgreiche Mäusejägerin ist und erst im Alter von einem halben Jahr zu mir kam, war das Erlernen des RRs wesentlich "schwieriger". Das Vokabellernen hat gute acht Wochen gedauert, in denen ich den Erfolg des Trainings über Schleppleine abgesichert habe. Es hat aber ein gutes weiteres Jahr gebraucht, bis der RR zuverlässig in nahezu allen Situationen funktioniert hat. Und natürlich wird auch bei uns die Belohnung der Situation angepasst, sprich, nach erfolgreichem Wildabruf gibt es schon mal den Futterjackpott oder die Hatz nach einem fliegenden Ball (für Kenzie das allergrößte!).
Nichtsdestotrotz (ich erinnere an andere Freds hier im Forum) sind es Hunde, und es wäre anmaßend zu glauben, dass ein RR 100%ig ist, aber er kann schon sehr zuverlässig sein. Und (ich erinnere an einen wieder anderen Fred) muss sich das Zurückkommen für den Hund auch Lohnen, sollte aber eben angepasst an Hund und Situation erfolgen, sprich, bei mir wird draußen jeder erfolgreiche RR belohnt (verbal und mit den kleinen trockenen Keksen), und die GsD seltenen, schwierigen Rückrufe entsprechend hochwertiger.
Und ich habe durchaus die Erfahrung gemacht, wenn Hundehalter den RR konsequent trainieren (auch mit nicht mehr ganz jungen Hunden), über das gemeinsame "Arbeiten" auch die Orientierung des Hundes am Menschen gefestigt wird. Im Gegenzug weiß ich aber auch, dass explizite Jäger natürlich ganz anders "gearbeitet" werden müssen und sich mitnichten mit 'nem trockenen Keks zufrieden geben...
Gar nicht so einfach, alles iwie in richtige Worte zu packen...
LG. Bea