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Las sich leider so. Die TS wurd direkt dafür kritisiert, dass ihr Hund sich zur Wehr setzen durfte (obwohl er nachweislich keinen Schaden angerichtet hat). Bei einem derartigen Größenunterschied ist der Ausgang der Auseinandersetzung immer unklar. Wenn eine Bordeauxdogge zB einen Schäferhund maßregelt (in diesem Falle, im Nacken packt und auf den Boden drückt), ist das für den Schäferhund unangenehm, aber er trägt im Normalfall keine Verletzungen davon.
Maßregelt aber derselbe Hund einen 3kg-Chihuahua - selbst, wenn er sanfter ist - ist die Verletzungsgefahr ungleich höher. Selbst, wenn er ihn nur sacht packt und ein wenig auf den Boden ditscht, kann der Chi enorme Schäden davontragen. Soll der Hund nun also unterscheiden können, dass dieser und jener Hund seine Maßregelung verträgt und sie dann anwenden, im anderen Fall die Provokationen über sich ergehen lassen? Wie soll der Hund das lernen? Ein Hund sieht keinen großen, mittleren, kleinen Hund - er sieht einen Hund. Und als solcher wird der "Angreifer" auch behandelt. Wenn jener sich also von der ersten Maßregelung nicht abhalten lässt, sich einfach schüttelt und wieder drauflosstürmt (wie es im Fall der TS war), muss die nächste Maßregelung eben stärker ausfallen.
Allein durch falsch eingeschätzte Kräfte kann ein Hund einen anderen verletzen (lass eine Dogge mal auf einen Chi latschen...) - muss also der Großhund nun auch lernen, dass er nicht mehr mit dem Kleinhund spielen darf?
Das ist es nur, was mir in der Situation so sauer aufgestoßen ist.
Ich will keine Groß - vs - Klein - Diskussion vom Zaun brechen, um Himmels willen, nein. Die Diskussionen wurden nur allmählich etwas unfair gegenüber der TS, die ja niemandem mehr etwas recht machen konnte (Hund wegschicken/in dem Fall kicken - falsch; Leine loslassen - falsch; was bitte wäre denn richtig gewesen?)
Wir sind "Kampfhund" - Halter. Und nein unsere Hündin wusste nicht wie man wohlgemerkt kleine Hunde maßregelt. Hat es aber innerhalb von kürzester Zeit gelernt. Und sie war zu dem Zeitpunkt schon etwas älter, acht. Hunde sind Lernfähig, ein Leben lang. Sonst könnten sie sich unserem Lebenstil nicht so optimal anpassen.
Ich finde man muss da abwägen. Versucht man aus der Situation irgendwie, auch wenn es kurzfristig unangenehm sein, kann rauszukommen? Oder nimmt man in Kauf das der andere Hund verletzt wird oder sogar stirbt?
Wie du schon sagst, ein Hund der es nicht anders kennt sieht - erstmal - einen Hund, keinen Chihuahua und keine Dogge.
Je nachedem wie die Situation verläuft wird die Maßregelung heftiger aber sollte nicht aller spätesdens da der HH eingreifen um zu gewährleisten das dem anderen Hund nichts passiert? Oder gar, ich formuliere es mal überspitzt, seine letzte Stunde geschlagen hat?
Leider hat man selten bis nie die Möglichkeit als Großhundbesitzer den Umgang mit kleinen Hunden zu üben, da sind die Zwergenbesitzen - zugegebener Maßen - zu hysterisch, ängstlich whatever.
Das mit dem Kicken, sofern es dem Hund nicht geschadet hat, find ich persönlich jetzt nicht so dramatisch.
Wenn man in der Situation denn keine andere Möglichkeit hatte, wie gesagt finde ich es nicht in Ordnung die Leine fallen zu lassen, wenn man nicht gewährleisten kann das der andere Hund verletzt wird.
Als unser böser böser ach soo gefährlicher Stafford-Mix mal von einem Dackel angegriffen wurde, hab ich ne Schlaufe in die Leine gemacht und die um Dackelchens hals eng zugezurrt. Und hab den eigenen Hund auf Abstand gehalten. Hat jedesmal geklappt.