Hallo Meg!
Zunächst mal: Du darfst dich von seiner Unsicherheit nicht anstecken lassen. Dein Hund muß Vertrauen zu dir aufbauen und das braucht einfach seine Zeit. Das Beste, was du tun kannst, ist souveräner Umgang mit ihm. Sei ruhig, gelassen, gib dem Hund Routinen.
Versuche nicht zu sehr auf seine Ängste einzugehen, versuche eher, so vorauschauend zu handeln, daß es keine "Strafe" nötig hat. Wenn er z.B. gern essen klaut, sieh zu, daß er keine Gelegenheit dazu bekommt. Geh auf größtmögliche Fehlervermeidung. Logisch, wenn er etwas tut, für das er mal ein strengeres Mitarbeitergespräch verdient, dann muß er es auch bekommen. Da darfst du dich einfach nicht von ihm und seinem Verhalten beeindrucken lassen. Ziel sollte aber sein, dieses Problem zu vermeiden.
Dann würde ich euch raten, daß er sein Futter erstmal aus der Hand bekommt. Setzt dich ruhig mit ihm auf den Boden, nimm sein Napf in die Hand und gib ihm sein Futter. Das stärkt ein wenig das Gefühl der Vertrautheit für ihn.
Auch dieses hochspringen ist ein Zeichen von Unsicherheit. Da würde ich üben, daß er das NICHT darf. Trainiere mit ihm, daß er auf einen ausgesuchten Platz zu gehen hat, wenn du ihn dort hin schickst. Taktisch günstig sind da Plätze abseits vom Geschehen. Nimm ihn da aus der Pflicht. Er ist NICHT verantwortlich für den Besuch, zeig ihm ganz klar, daß er sich nicht Sorgen braucht, sondern daß du das ganz alleine und ohne ihn hinbekommst und er da nicht besorgt sein muß und keinen Grund hat, eure Besucher / Familienmitglieder zu beschwichtigen.
Vergiss aber über all seiner Unsicherheit das Training nicht. Auch ein unsicherer Hund darf nicht damit durchkommen, an der Leine zu ziehen. Denn hier kann sich ein Problem entwickeln. Wenn er sich auch hier irgendwann verantwortlich fühlt, dann wirst du recht schnell mit Pech einen leinenaggressiven Hund bekommen. Daher - auch hier hat er zu hören.
Zitat
Wenn ich ihn beim Spazieren von der Leine lasse, kommt er aber auch sofort wenn ich ihn rufe. (was mach ich eigentlich mit ihm, wenn er mal NICHT kommt??)
NICHT hinterherbrüllen. Je nachdem, wie die Situation ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Schnüffelt er z.B. und kommt nicht, würde ich mich verstecken. DAS bringt oft einen großen Aha-Effekt, der sehr lange anhält. Wenn er z.B. richtig wegläuft und kommt dann irgendwann wieder, ganz ruhig und neutral Hund anleinen und gehen. NICHT schimpfen.
Ganz dringend: Sucht euch eine gute Hundeschule / Hundeverein. Macht einen Erziehungskurs mit ihm, vielleicht ist bei so einem unsicheren Kandidaten sogar noch ein Junghundekurs angebracht. Und - sucht euch ein gemeinsames Hobbie mit eurem Hund. Bei einem Brackenmix würde ich etwas mit Nasenarbeit empfehlen. So lastet ihr ihn aus und macht etwas gemeinsam mit ihm. Das stärkt das Teamgefühl. Und ausgelastet muß er bei der Mixtur auf jeden Fall werden. Da ist ja auf jeden Fall mit der Bracke 50 % Arbeitshund drin.