Was für mich alleroberste Priorität hat: den Hund so schnell und so stressfrei wie möglich einschläfern zu lassen.
Und dazu gehört für mich, das Tier erst i/m, d. h. durch einen Pieks in den Oberschenkel, sedieren zu lassen, damit der Hund bei Bewusstsein kein Stauen und keinen Venenkatheter mehr mitbekommt.
Aber je nachdem, wo man wohnt, ist der jeweilige Haustierarzt, mit dem man solche Dinge besprechen kann, eben nicht rund um die Uhr erreichbar.
Die früheren Inhaber unserer Haustierarztpraxis waren es größtenteils wegen der Aufteilung: er Großtierarzt und sie Kleintierärztin, denn gerade in der Großtierpraxis sind unorthodoxe Arbeitszeiten die Regel, v. a. bei komplizierten Geburten.
Nun hat die Tochter die Praxis übernommen, und außerhalb der Öffnungszeiten muss man den Notdienst in Anspruch nehmen - absolut verständlich, wenn man kleine Kinder hat.
Ich hatte vor genau 3 Wochen das absolute Glück, dass die Klinik Notdienst hatte, in der mein Schwarzi-Border zum Herzultraschall war, so dass seine ellenlange Krankengeschichte bekannt war und ich ums Einschläfern nicht erst noch diskutieren musste.
[Eigentlich hätte ich zwei Tage später noch einen Termin in der Haustierpraxis für die Librela-Spritze gehabt, bei dem ich mit der behandelnden Ärztin das Einschläfern planen wollte, weil der dringende Verdacht einer beginnenden Kehlkopflähmung im Raum stand. Ich hätte z. B. wissen wollen, ob jemand zu uns nach Hause gekommen wäre, um den Hund nicht noch in die Praxis zu verfrachten. Aber es kam ja dann doch anders.]
Eine mir unbekannte Ärztin der Notdienstklinik wollte den taumelnden Hund noch ins Behandlungszimmer verfrachten, aber ich bat darum, ihn noch vor der Praxistür zu sedieren, damit er bei Bewusstsein nichts mehr mitbekommt.
Zufällig kam der Kardiologe hinzu, und der entschied, den Hund da, wo er zusammengesackt war, nicht nur zu sedieren, sondern gleich einzuschläfern.
Es war eine absolut friedliche und erlösende Angelegenheit, und ich habe den toten Hund dagelassen, denn ich hätte die seelenlose Hülle nicht mehr durch die Gegend fahren mögen.
Er lebt, genau wie all seine Vorgänger, in meinem Herzen und in meiner Erinnerung weiter.