Beiträge von Rotbuche

    Was würdet Ihr denn umgekehrt tun, solltet Ihr in einer Notsituation den eigenen Hund vermitteln müssen? Nach welchen Kriterien sucht Ihr aus? Wie gut muss der Platz sein, geht auch mittelmäßig? Wie viele Kompromisse sind ok und welche?


    Ich will damit keine Tierheimentscheidungen begründen/ rechtfertigen/ hinterfragen, es sind eh immer Einzelentscheidungen. Aber es ist auch das tägliche Erleben von Mitarbeitern im Tierschutz, dass bestimmte Konstellationen von Menschen und Hunden ein größeres Potential haben, schief zu gehen, als andere. Und ich finde es gut und verantwortungsvoll, Tiere auch nicht abzugeben, wenn die Haltungsbedingungen eben nicht akzeptabel erscheinen.


    In meinen Augen ist z.B. dieses Handeln

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    Ich habe mal die Vermittlung von Kaninchen mitbekommen. Das lange Vorgespräch ist positiv ausgefallen, deshalb kam einen Tag später eine Frau vom Tierschutzverein und hat sich den Stall für Draußen angeschaut, den Auslauf für Draußen, ob alles Kaninchensicher ist etc. Die Käfiggröße war nicht in Ordnung (Stall entsprach der Grundfläche eines normalen großen Käfigs für Innen, einstöckig) deshalb sollte nochmal eine Kontrolle gemacht werden, ob das verbessert wurde und jetzt alles abgesichert ist.

    goldrichtig. Es ist nicht die Verantwortung des Tierheims, dass sich die künftigen Halter nicht um artgerechte Haltung scheren und die Kaninchen aus der Zoohandlung holen, die Halter sind immer noch eigenständig denkende und handelnde Menschen.
    Der "normal große Käfig für innen" hat kaum 2m², das wäre aber die Mindeststallgröße für ein Kaninchen.

    Das bayerische Naturschutzgesetz hilft Dir weiter:


    Art. 30
    Land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen

    (1) Landwirtschaftlich genutzte Flächen (einschließlich Sonderkulturen) und gärtnerisch genutzte Flächen dürfen während der Nutzzeit nur auf vorhandenen Wegen betreten werden. Als Nutzzeit gilt die Zeit zwischen Saat oder Bestellung und Ernte, bei Grünland die Zeit des Aufwuchses.


    Es geht also nicht um ein bestimmtes Datum, sondern darum, wie das Feld gerade vom Bauern genutzt wird.

    Ich würde es an Deiner Stelle schlicht und ergreifend ausprobieren. Ob Dein Hund von einem Mantel profitiert, weißt Du erst nach dem Versuch. Einem meiner Hunde hat im Alter ein Mantel bei Minusgraden sichtlich gut getan, und das war ein Langhaarhund (ca.20kg) mit richtig viel Unterwolle.

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    Was ist denn, wenn man einen Garten hat? Da macht der Hund doch auch hin. Sprich, was ist für den Hund ausschlaggebend, dass er den Garten als "draußen", den Balkon aber als "drinnen" definiert?


    Als Beispiel: ich bin mit damals drei Hunden von einer Wohnung (mit Balkon) in ein Haus gezogen (mit Terrasse und Garten). Anfangs haben sie sich am neuen Wohnort frei von der Seele weg auch im Garten gelöst, und nach und nach wurde das von selbst immer weniger. Auch der Gartenzaun gilt übrigens nur als "Teilgrenze" bei uns, es wird sofort danach gepullert (wir fallen aus dem Garten direkt auf einen Feldweg), aber der Kot wird immer noch ein Stückchen weiter "weggeschafft".


    Allgemein formuliert würde ich sagen, je näher an der Wohnung liegend bzw. auch je häufiger vom Menschen benutzt, desto unfreiwilliger löst sich an einem solchen Platz ein stubenreiner Hund. Die Frage, ob der Platz überdacht ist (= Unterschied von Wohnung zu Balkon/Terrasse/Garten), scheint dabei nicht an erster Stelle zu stehen.


    Wie befahren ist denn die Straße? Kommt alle 10 Sekunden oder alle 10 Minuten ein Auto? Wie gut ist die Stelle einsehbar, und gibts ein Tempolimit? Gibt es einen Grünstreifen neben der Straße, der nicht sofort Feld ist, sondern eben erst nach 2-3 Metern? Sollten diese Gegebenheiten passen, könnte ich mir z.B. vorstellen, den Welpen fürs erste schnelle Pullern an diesen Platz zu bringen (nachts immer mit Warnweste und sowieso immer mit Leine am Hund, eh klar), und dann mit ihm den Weg zur Wiese anzutreten.

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    erst die Wanne oder die Wiese


    Mein Problem bei der Empfehlung ist, dass ich es einfach nicht fertigbringe, etwas zu empfehlen, wobei sich Hunde in aller Regel nicht wohlfühlen. In dem Fall wäre das, in die Wanne auf dem Balkon = aus Hundesicht in der Wohnung zu pullern. Wenn Du es so durchziehen möchtest, kannst Du das ja trotzdem tun, ich werde nur nicht wider besseren Wissens dazu raten.
    Auf die Wiese wirst Du es mit dem Welpen nie schaffen, 300 Meter bis zum ersten Pullern ist unrealistisch, der wird sich davor schon hinhocken, wenn er muss.
    Was ist eigentlich mit dem normalen Gehweg, ist das eine Möglichkeit? Also nicht erst hinters Haus, wie lange ist denn der kürzeste Weg bis zur ersten öffentlichen Pullerstelle?

    Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen: alle meine Hunde haben von vorneherein Balkon/Terrasse als zur Wohnung gehörig betrachtet. Entsprechend ungünstig finde ich, einem Hund so Stubenreinheit beibringen zu wollen. Umgekehrt war es völlig egal, welches der erste Löseplatz war (hier beim Welpen vom Züchter: 1. Wiese nach 2 Minuten Autofahrt, 2. Wiese nach 1,5 h Autofahrt, 3. Gehwegrand bei Ankunft zuhause). Wählerisch sind Welpen da eh nicht, sie müssen eben und lassens laufen. Wichtig wäre mir nur, dass es nirgendwo passiert, wo ich es auch später nicht möchte (dazu gehört auch der Balkon...)

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    erst ne Alternative und erst wenn ein anderes abspielbares Verhaltensmuster da ist und auch regelmässig gezeigt wird, DANN kommt bei mir der Punkt "samma biste noch ganz bei der Sache?!"


    Eben, und deswegen ist auch die Blechnapfansage bei Redzones fast nie nötig.


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    die Aggression wird nicht übertragen auf meine Person was bei "vor dem Auslösen abbrechen" schnmal vorkommen kann


    Mag sein, ich habe es nie erlebt. Wie so oft ist ja auch hier die Vorgehensweise "Ansage" mitnichten eine generelle Empfehlung, sondern einer von vielen möglichen Wegen, der zum Hund passen muss. Passt der Weg nicht oder die Art, wie ich ihn beschreite, fällt die Reaktion des Hundes entsprechend aus.