Zum Thema Eingewöhnung: Macht das nicht einfach jeder anders? Ist es nicht klar, dass es bei 100 Welpen 100 Arten und Weisen gibt, wie sie die ersten Tage verbringen? :)
Ich find das gar nicht schlimm, denn ganz ehrlich: Die Hunde werden es gerade so überleben und vermutlich macht jeder von uns irgendwas "falsch", wenn man das überhaupt so nennen kann. Die, die sich allergrößte Mühe geben ebenso, wie die, die das Ganze nicht ganz so eng sehen. Ich find alle eure Sichtweisen total okay.
-----
Juni lebt sich übrigens wunderbar ein.
Wir hatten ja zugegebenermaßen ziemliche Startschwierigkeiten, aber die einzige Wahrheit ist:
Sie ist ein Traumwelpe. :fondof: Frisst kaum was an, hört schon oft auf "nein", liebt ihre Boxen und kann schon drin bleiben ohne zu jammern (in der Arbeit und Zuhause, absolut ohne Probleme), fährt brav und gern im Auto mit, kann ohne Angst Aufzug fahren, ist immer freundlich und gut gelaunt und vor allem total ausgeglichen. Sie beschäftigt sich super auch mal mit sich selbst, hat natürlich mal ihre 5 Minuten, zwickt und beisst aber nicht, sondern ist beim Spielen wirklich süß und nicht rüpelhaft.
Sie fordert lieber Streicheleinheiten und erkundet alles neugierig und angstfrei. Ich kann alleine ins Bad oder vor die Tür gehen, sie wartet einfach und scheint totales Vertrauen zu haben, dass ich wieder komm. Sie zeigt sogar schon oft an, dass sie muss (kann es aber natürlich nicht immer halten wenn ich nicht schnell genug bin) und wenn wir bei meinen Eltern sind, macht sie ohne Ausnahme brav in den Garten. Sie scheint sich einfach so viel Mühe zu geben, alles richtig zu machen, will schon Treppen klettern und allen beweisen, dass sie allein von der Rücksitzbank aus dem Auto krabbeln kann. Für unsere überschwängliche Freude nimmt sie schon mal in Kauf, dass sie unsanft rauskullert.
Ist das alles nicht irre nach nur einer Woche?
Das hätt ich nie erwartet, sie übertrifft echt alles. Ich hatte zwar meine liebe Mühe mit dem Thema "Welpeneinzug" (furchtbare Startschwierigkeiten, ehrlich), aber das lag zu 100% an mir selbst und das wusste ich auch. Sie tut mir gut, denn im Grunde arbeite ich an meinen eigenen Macken und sie ist einfach perfekt - dass ich es in der ersten Zeit nicht genießen konnte, tat mir Leid, weil sie so ein wunderbares kleines Wesen ist und alles richtig macht. Ich hab deshalb sogar drüber nachgedacht, sie zurück zu bringen, weil es mir das Herz gebrochen hat, dass sie sich so anstrengt und ich mich trotzdem so völlig überfordert fühle. Aber das ist vergessen und ab jetzt gehören wir einfach ganz fest zusammen.
Sie gibt allen (in der Familie und auch in der Arbeit) einfach so viel und bekommt ganz viel Liebe zurück. Wir sind wirklich alle fasziniert von ihr: Eine Kollegin hatte wirkliche Angst vor Hunden und vorgestern sagt ihre völlig verblüffte Tochter zu mir "Das hätte ich nie für möglich gehalten", als Juni schwanzwedelnd auf dem Schoß ihrer Mutter sitzt und ihr das Gesicht abschleckt. Ein Kollege hatte die letzte Zeit mit ziemlichen Depressionen zu kämpfen - bei Juni blüht er auf und alles scheint vergessen. Meine Eltern sind total verzaubert von jedem unbeholfenen Hüpfer und jeder Kuschel-Aufforderung und meine Oma, die absolut gegen Tiere ist ("Was musst du Schaf dir einen Hund zulegen, der ist nur unnütz und kostet auch noch Geld - in meinen geliebten Garten kommt der im Leben nicht, stell dich drauf ein"), lacht nur und ruft "Lass sie doch!", wenn Juni ihre heiligen Blumen anfrisst und ich meine Mühe hab, sie abzuhalten.
Ups, jetzt ist das die totale Liebeserklärung geworden
:fondof: Aber wirklich jeder, der auch schon mal einen Welpen hatte, ist erstaunt und begeistert von ihr. Und ich, die ich endlich diesen fiesen Welpenblues überwunden hab, kann sie endlich genau so genießen und lieb haben, wie sie es verdient hat.