Hallo nochmal ich,
zur Fremdbluteinkreuzung kann ich nur sagen, dass ja auf Aussehen und Charakter zurückgezüchtet wird, das ist ja der große Unterschied zu einer beliebigen Mischlingsverpaarung ohne Strategie. Alle die von einer Wesensveränderung sprechen KÖNNEN keinen ZKR Retro kennen, sonst würden sie es nicht behaupten.
Zu unserem Zuchtweg mal eine kleine Zusammenfassung zum Verständnis:
Der Retromops wird vom Züchterkreis für den Retromops (ZKR) als ein Hund in der Zuchtform des Mopses ohne Extrem definiert.
Über die Einzucht der Rassen Parson Russell und Deutscher Pinscher entstehen wieder deutlich weniger rundköpfige Mopshunde, bei denen die ehemals übermäßig verkürzten Körperkonturen des sogenannten Mopsquadrats zur Normalität hin revidiert wurden. Da die Merkmale des Rassetyps zu den stark heritablen Merkmalen gehören, die sich durch planvolle Zuchtarbeit gut beeinflussen lassen, war eine Rückkehr zum gemäßigten Mopstypus vom ZKR in einem akzeptablen Zeitrahmen gut zu bewerkstelligen.
Unsere Nachzuchten profitieren ungemein von unserer Zuchtmethode:
- Durch die tieferen Augenhöhlen stehen die Augäpfel nicht aus dem Gesicht hervor.
- Die Schnauzen sind prominenter und ohne dicke Rollfalte.
- Die Nasenlöcher zeigen wieder eine runde, offene Form.
- Längere Hälse und Rücken machen krankhafte Veränderungen an den Wirbelkörpern unwahrscheinlicher.
- Das Bindegewebe wurde durch unsere Einzuchtmaßnahmen fester, wodurch äußerlich Falten- und Wammenbildung reduziert wird und innerlich Strukturen wie der knorpelige Atemtrakt aber auch der Bänder- und Gelenkapparat wieder belastbarer werden.
- Die Bauchlinie ist hinter der tiefen Brust zu den Flanken hin aufgezogen.
- Eine insgesamt straffe Figur mit einer guten Winkelung der Hinterhand bestimmt das Bild.
Um an unser Ziel zu gelangen, befinden wir uns auf dem Weg einer diskontinuierlichen Kreuzungszucht, die es uns erlaubt, unsere Strategien von Generation zu Generation zu ändern und anzupassen.
Bereits Ende des 18. Jahrhunderts wurde dieser Zuchtweg durch den Engländer Robert Bakewell - ursprünglich für die Milchviehzucht - etabliert. Sein Ziel war es verschiedene positive Eigenschaften unterschiedlicher Rasse zu kombinieren, indem durch den Züchter Tiere verschiedener Linien, Rassen und Populationen gekreuzt wurden. Ergebnis hierbei ist der Anstieg der Heterozygotie. (Dies nimmt Bezug auf die Mischerbigkeit ein genetisches Merkmal betreffend.) Die Erhöhung der Anteile heterozygoter Gene vermindert im Vergleich zur Reinzucht das Risiko einer Inzuchtdepression, in der mit vermindert leistungsfähigen Tieren und mit Erbfehlern geschädigten Nachzuchten gerechnet werden muss. Weitere Nachzuchten können ohne unmittelbare Selektion des Züchters natürlich starke Varianzen aufweisen.
Genau hier greift unsere gemeinsame Arbeit im Züchterkreis für den Retromops durch die Dokumentation der Ahnen und Beratung hinsichtlich der möglichst vielversprechendsten Zuchttierkombinationen und Zuchtstrategien.
LG
Birgit