Zitat
Ob ich nun den veralteten Triebbegriff aus dem Vokabular streiche oder nicht ist egal. Es gibt bei Hunden - wie bei den meisten höheren Tieren - ein starkes Bedürfnis zu Spielen. Sonst würden sie nämlich nicht soviel Energie drauf verschwenden. Bei Haustieren wie Hunden bleibt dieses Bedürfnis oft bis ins hohe Alter erhalten, anders als bei Wildtieren (obwohl es auch da Spielbeobachtungen von adulten Tieren gibt). Durchs Spiel wird dieses Bedürfnis - wie immer ich das auch nennen will - befriedigt. Der Hund plant nicht, jetzt noch sein Beute-töten-Verhalten zu trainieren, damit er besser jagen kann. Er spielt, weil es ihm unmittelbar Freude bereitet. Darüber hinaus ist er absichtslos - was zur Spieldefinition dazugehört. Dass er dabei diverse nützliche Fähigkeiten übt, ist ein Nebeneffekt, der erklären mag, warum Spiel evolutionär gesehen Sinn macht, der aber mit der Motivation des Hundes nix zu tun hat. Diese Motivation ist in etwa das, was man salopp aber unkorrekt Spieltrieb nennt.
Kontext, meine Liebe. Ich empfinde es schon als schikanierend, nur die Hälfte aufzugreifen und dann belehrend zu werden. Ich habe nichts gegen eine gerechtfertigte Belehrung.
Ich habe nicht gesagt, dass der Hund irgendetwas plant - er erlernt spielerisch Fertigkeiten (nichts anderes habe ich ausgeführt!). Spiel kann auch deeskalierend wirken, bindend, usw.
Und nein, da bin ich anderer Meinung. Die Motivation ist Freude. Er spielt, weil es Spaß macht - die Evolution ist so schlau und weiß, dass das die beste Voraussetzung fürs Lernen (und fürs soziale Interagieren) ist.
Spieldrang oder -trieb impliziert, dass der Hund nicht anders kann als zu spielen. Oder spielen MUSS.
Shibas, als Beispiel, sind eher "erwachsene Typen", sie spielen ab einem bestimmten Alter äußerst wenig (wenn dann nur im engsten Kreis bzw. mit Freunden, die sie kennengelernt haben oder mit vertrauten Jungtieren).