Gestern Abend war es wieder mal richtig schlimm. Ich bin total erledigt nach Hause gekommen und Caspar hat mir dann zur Begrüßung erstmal mit der sauscharfen Wolfskralle die Lippe aufgeritzt. Nachdem ich mich von dem literweisen Blutverlust erholt hatte, sind wir raus. Nach fünf Metern ging das Gebelle los. Ohne sichtbaren Auslöser. Als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, sah ich in einiger Entfernung einen Mann seinen Hund hektisch anleinen und schnell verschwinden. Wir kommen an die gleiche Stelle, Caspar flippt vollkommen aus. Aber wirklich vollkommen. Er ist in alle Richtungen in die Leine geknallt, hat dabei quasi geschrieen und hat dann die Spur aufgenommen und ist ihr entgegengesetzt mit Rundrücken gefolgt. Immer schön im Zickzack, nur unterbrochen von lauter Kläffanfällen. Als es da ein wenig besser ging, hörten wir ein leises Klimpern auf dem Weg neben uns. Ein anderer Hund lief samt Halterin parallel zu uns, verdeckt durch eine Mauer. Da wir noch einige hundert Meter hatten, konnte Caspar sich wunderbar auf das Klimpern fixieren. Frau und Hund wollten dann noch hinter uns her laufen, was Caspar endgültig ausrasten ließ. Er hat bestimmt fünf Minuten am Stück gekläfft, und ich hab ihn in meiner kaputten Verfassung nicht ansatzweise ansprechbar bekomme. Also habe ich mich neben ihn gehockt und einfach abgewartet.
Irgendwann kläffte er nicht mehr, sondern quiekte nur noch lautstark. Wir standen da minutenlang, ohne dass er aufhörte. Ich war wirklich genervt - bis ich mir den Hund mal angeguckt hab mit seinen Stressohren und der absoluten Hilflosigkeit. Danach tat er mir nur noch leid. Zum Glück fiel mir das Zehn-Leckerchen-Spiel wieder ein und das hat ihn wirklich runtergeholt, so dass er zumindest wieder ansprechbar war.
So Tage braucht echt kein Mensch und auch kein Hund.
Beiträge von kawaii
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Dafür wurden wir vorgestern das erste Mal gefragt, ob unser Hund schon älter sei. Blöde weiße Augenumfellung.
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Ich kann nicht glauben, dass ich diesen Satz schreibe, aber: wir schaffen inzwischen mehr Hundebegegnungen ohne Ausraster als mit.
Klar, entspannt ist immer noch anders, aber dennoch ist das eine phänomenale Quote. Und neulich, oh Wunder, hat Herr Hund sich sogar aus seinem Fixierschleichen selbsttätig zurückgenommen. Fremdhund gesehen, fixiert, Schleichgang eingelegt und dann ging ein merkbarer Ruck durch den Hund und er hat den Zug von der Leine genommen und ist in normaler Bauhöhe weitergelaufen. Ich war fassungslos.
Gestern musste Caspar leider dann doch wieder einen Hund begrüßen bei meinem Freund und ist, da er den zum Glück an sich mag, gut ins Fiddlen verfallen. Ist schwierig, den anderen begreiflich zu machen, dass der Hund sich gerade nicht so wirklich freut, auch wenn er lustige Spielbewegungen macht. Aber das wird.
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Ich kann gerade etwas sehr interessantes beobachteten:
Ich hatte eine OP am Mittwoch und bin seit Samstag wieder zu Hause. Mein Grobmotoriker und Hibbel ist erstaunlich behutsam mit mir und auch auf unseren (zugegebenermaßen eher langweiligen kürzeren Leinen-) Runden gut händelbar. Gestern war er abends an sich kurz vorm Ausklinken, aber er hat es geschafft, sich zurück zu nehmen und sich wie ein normaler aufgeregter Hund zu benehmen. Zwischenzeitlich läuft er sogar perfekt an der LeineWirklich schön.
Ich kenne das noch von meiner letzten Grippe. Ich war vollkommen fertig, die 500m-Runde ging nur mit Pausen. Und meine Krawallschachtel war das reinste Lämmchen, frei nach dem Motto "Das Team ist nicht kampfbereit, machen wir lieber keine Beule unterm Teppich."
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Da hab ich Gänsehaut beim Mitlesen. :) Vor Freude, versteht sich.
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Es steht Dir selbstverständlich frei, Begriffe auszulegen wie Du magst und Dich nach Belieben daran aufzureiben.
Streiten um des Streits willen kann ja auch sehr befriedigend sein. -
Ich hab mich gerade auch an der negativen Belegung von diskutieren gestört - es ist ja eigentlich nur ein Meinungsaustausch und hat wenig damit zu tun, dass einer Partei der Wille der anderen aufgezwungen wird. Sowas ist ja eigentlich nur dann der Fall, wenn es keine wirkliche Diskussion ist.
Klar muss ich beide Hunde öfter mal davon überzeugen, etwas zu tun, worin sie keinen Sinn sehen oder wozu sie gerade keine Lust haben, aber dass das mit Zwang oder Strafe erfolgen muss, sagt hier niemand. -
Ich arbeite auch rein positiv, abgesehen von spontanen Rüffeln bei überraschend auftretenden Aktionen (Schlafende Katzen packen zum Beispiel).
Anders geht's hier nicht und liegt mir auch nicht.
Da alle meine Hunde bislang Terrier waren oder zumindest einen Schuss beigemengt hatten, kenne ich keine anderen Hunde aus eigener Erfahrung. Aber das Gefühl, viel zu diskutieren, hab ich eigentlich nicht. Klar, Sunny ist stur wie ein Esel, wenn sie was nicht will, aber das bin ich auch - ist das nun Terrier oder Charakter?
Ich mag die Lebensfreude und die "Achtung Welt, ich komme!"-Mentalität, die Terrier auszeichnet. Terrierspezifisch Negatives hingegen fällt mir eigentlich nicht ein. -
Alles Gute! Dackel sind zähe kleine Kämpfer. :)
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Wir haben heute einen Nutria gesehen - mich schockt hier echt nix mehr. Rehe, Schweine, Waschbären, Gänse...warum nicht auch Nutrias? Caspar war sich auch nicht sicher, was er davon halten soll und stand Würstchen kauend neben mir. Wahrscheinlich springt hier nächste Woche ein Bär aus dem Busch, das wird dann der Mainzer Schadbär, der den Naherholungstouristen die Wurst vom Grill klaut.