Zitat
Ich kenne das nicht, aber ich denke nicht, daß das Verhalten deines Hundes charakterlich bedingt ist. Viel mehr hat er, so vermute ich, gelernt, daß er mit einem solchen Verhalten zum Ziel kommt.
Anders ausgedrückt hat er Erfahren: Er agiert - ihr reagiert. 
LG
Franziska mit Till
Damit hab ich schon gerechnet - find ich auch erst mal eine berechtigte Nachfrage - aber genau so ist es eben nicht
Ich denke schon, dass das charakterlich ist. Wir sind sehr darauf bedacht, dass wir agieren und nicht reagieren - es ändert aber nichts daran, dass er so ist wie er ist. Und das ist eben genau der Punkt - unsere Besucher sind ständig der Meinung "der arme Hund, der möchte doch nur..." - weil ich permanent darauf achten muss, mich von meinem Hund nicht zu irgendetwas bestimmen zu lassen. Sonst wird er extrem anstrengend. Dazu muss ich sagen, dass unser Hund eine Vorgeschichte hat - wir haben ihn erst mit 4J. aus dem TH und er hat in der Zeit sicher einiges an Lernerfahrung gesammelt, dass ihn in seinem fordernden Verhalten bestätigt hat. Und bei ihm ging die Lernkurve auch noch weiter - er ist dann auch zu Scheinangriffen - Knurren, Zähne an die Hand legen, fletschend nach vorne springen übergegangen, wenn ihm etwas nicht gepasst hat. Das alles macht er jetzt nicht mehr, er ist wirklich ein sehr netter Hund geworden - aber es geht bei uns nur mit konsequenten Regeln.
Leute, die seine Vorgeschichte hören sind auch oft der Meinung, dass er dann bestimmt misshandelt wurde und deshalb aggressiv auf Menschen (vor allem Männer) reagiert hat. Ich persönlich glaube das nicht. Ich denke, er hat einfach keine Grenzen und keine Führung gehabt und aus dem fordernden Verhalten (und mangelnder Auslastung) wurde ein gezieltes Mobben - er hat dann halt gelernt, dass er spätestens dann zum Ziel kommt, wenn er knurrt und fletscht.
Und da komme ich nochmal zum Ausgangspunkt - ich bin mir sicher, dass es schon charakterlich ist (natürlich verstärkt oder beeinflusst durch die Umwelterfahrungen) wenn ein Hund so ist. Mir geht es nur so, dass ich es manchmal nicht sonderlich - nun ja - sympathisch
finde, dass mein Hund so ist. Versteht mich nicht falsch - ich liebe meinen Hund wie er ist, aber manchmal denke ich, es wäre schon schön, mal einen Vertreter zu haben, der nicht ganz so gezielten Egoismus ausstrahlt wie mein Hund. Es ist mein erster Hund, daher habe ich keinen Vergleich wie das anders sein könnte... - ich weiß nur, dass ich mir irgendwie mehr vorgestellt hätte, der Hund ist einfach mal "dabei" ohne etwas zu wollen. Daher finde ich das schon mal beruhigend, dass es tatsächlich unterschiedliche Hundetypen zu geben scheint - vielen Dank für eure vielen Beiträge - das ist sehr aufschlussreich!