Pubertäres Verhalten?
Wir haben einen Beagle, den wir seit der 8. Lebenswoche haben. Er ist nun 1,5 Jahre und wurde mit ca. 15 Monaten kastriert. Wir haben die mögliche Verhaltensänderung durch eine Kastration vorher mit einem „Chip“ getestet. Er ist lieb, verschmust und frei laufen geht auch gut. Natürlich muss man immer genau im Auge behalten, ob Wild in der Nähe ist.
Als Welpe hat er nur 4 oder 5 mal ins Haus gemacht, davon allerdings 3 mal in seine Kiste, was eigentlich eher untypisch ist.
Ein Jahr lang ist nix nachts passiert. Vor ca. 3 Wochen fing es an, dass er nachts wieder in seine Kiste in der Küche gepiselt hat. Wir haben nichts verändert. Er kommt morgens um 7.30 in den Garten um die Blase zu erleichtern, bekommt dann um 8.30 Futter, dann geht’s 20-30 Minuten raus. Habe ihn im Büro und dort kann es schon mal vorkommen, dass er 3-4 Stunden alleine ist, das macht Ihm nichts aus. Er liebt dort sein Körbchen und schläft. Um ca. 13-14 Uhr geht’s dann zur Waldrunde ca. 30 Minuten. Dazu kann er sich ca. 20 Minuten noch auf einem ca. 2000 m² großen Garten-/ Waldgelände die Zeit vertreiben (buddeln, Schnuppern etc., 1-2 mal die Woche tobt er sich dort auch mit einem Hundekumpel aus). Dann wieder ins Büro. Um ca, 18 Uhr gibt’s wieder Futter und eine 20-30 Minuten lange Runde. Um 22 Uhr dann nochmal kurz raus zum pinkeln. Am Wochenende geht’s mittags dann ca. eine Stunde oder auch länger raus.
Das hat bisher immer wunderbar so geklappt und tut es auch immer noch, aber von heute auf morgen hat er nachts wieder in seine Kiste gemacht. Er meldet sich auch nachts nicht, wenn er muss, sondern macht einfach in seine Kiste, er kann sich nachts seit über 3 Monaten frei bewegen. Vorher hatten wir die Kiste nachts immer zu. Nach 3 Tagen (jeden tag war sein Tuch zusammengeknuddelt zur Seite getan und mit Urin versehen) sind wir zum tierarzt, der im urin leicht erhöhte Eiweiß und Blutanteilwerte feststellte. Zur Sicherheit gab es Antibiotika um eine Blasenentzündung ausschließen zu können. Das brachte nichts. Nach 10 Tagen waren die Urinwerte wieder supi, aber das Problem nicht behoben, trotzdem „markierte“ er weiter seine Kiste. Wir haben Ihm dann ein Körbchen gekauft, was im Wohnzimmer steht. Dort liegt er nun fast immer drin und da hat er bisher auch nicht reingemacht. Allerdings schmeissen wir Ihn auch nun nachts schonmal raus. Um keine Meldung von Ihm zu verpassen, haben wir seit 1 Woche ein babyfon im Einsatz. Da er sich aber wie schon gesagt nicht meldet, können wir über das Babyfon nur feststellen, ob er unruhig wird. Habe Ihm, wie früher zur Welpenzeit mal ein von mir getragenes T Shirt in den Korb gelegt, als Dank wurde über Nacht dann das T Shirt vollgepinkelt und nicht seine Decke.
Höhepunkt war dann gestern Nacht, dass er auf die Couch gesprungen ist und dort ein Kissen bepieselt (wohl markiert) hat. War zufällig wach und irgendwie hat es sich über das Babyfon auch genauso angehört, als ob er auf die Couch gesprungen ist. Bin dann runter, er kam mir schon entgegen, nasses Kissen gefunden und Hund sofort mit dazu geholt und konfrontiert. Dann in den Garten zitiert zum Pipi machen, das mit Leckerli belohnt (wie seit 2 Wochen immer, wenn er morgens oder nachts im garten Pipi macht) und Kissen sofort in die Waschmaschine getan.
Wir hatten zuerst gedacht, dass es eine Inkontinenz im Zusammenhang mit der Kastration sein könnte, was ja auch einige Monate nach der Kastration auftreten kann. Da er aber im Büro, im Auto etc., wenn er dort einmal 2,3 oder 4 Stunden liegt, keinen Tropfen im Kissen verliert, kann es sich eigentlich nur noch um pubertäres Verhalten handeln. Wir wissen hier nicht mehr weiter und möchten nicht unbedingt jeden Tag irgendwelche Dinge waschen. Natürlich soll er sich auch nicht angewöhnen immer nachts in seine Kiste zu machen. Wenn er sich wenigstens wie früher mit Junken melden würde, wär alles unproblematischer. Wir haben die Vermutung, dass er das nur macht, wenn er alleine ist (also nachts).
Gibt’s hier ähnliche Erfahrungen und Hoffnung, dass sich dies wieder von selber einstellt, wie es auch mit einigen Dingen als Welpe war, die sich auch automatisch abgestellt haben („5 Minuten“, Tischbeine oder Schlafkissen anknabbern, Scheisse fressen, etc.)? Oder Ideen womit das noch zusammenhängen könnte?