Beiträge von Fusselnase

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    Hat hier eigentlich jemand behauptet, dass alle TA-Hunde super sozial und verträglich sind? Ich habe nicht alle Beiträge gelesen. :???:

    Jetzt habe ich es gelesen, das hatte sich überschnitten. Zu sagen, dass sie alle verträglich sind ist genauso pauschalisierend wie dass sie alle eine Macke haben. Obwohl meine Erfahrungen überwiegend gut sind, ich kenne wesentlich mehr nette und unproblematische TS-Hunde als problematische - ist aber vielleicht auch eine Frage der Wahrnehmung.
    Hunde aus dem Tierschutz sind erstmal nur Hunde, sie können lieb und nett, aber auch verkorkst und problematisch sein. Überall.
    Deshalb: Man muss sich überlegen, was man will und was nicht und dann genau hinsehen.

    Murmelchen: Sicher gibt es auch unverträgliche Hunde im Tierschutz! Man muss halt gut hinschauen, und zwar umso genauer, je weniger risikobereit man ist.
    Hat hier eigentlich jemand behauptet, dass alle TA-Hunde super sozial und verträglich sind? Ich habe nicht alle Beiträge gelesen. :???:

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    Was ich viel wichtiger finde in diesem Thread - Rassehund oder Tierschutz - die Wahl des Hundes. Border Collie oder Auslands-Mix sind ja zwei grund verschiedene Hundetypen. Ich würde mich eher fragen welchen Typ Hund ich mir wünsche/zur Familie passt und DANN schauen wo ich ihn herbekomme.

    Genau das ist es, was ich meine. Und es stimmt - die Hunde in Deutschland sitzen auch nicht gern im Tierheim. Sie brauchen genauso ein Zuhause. Verdient haben sie´s alle - und Gerechtigkeit gibt es hierbei sowieso nicht. :|

    Zum Thema Auslandstierschutz - Kataloggeschäft: Ja, leider ist das allzu oft so, und in Zeiten von Facebook und Co wird offensichtlich nicht weniger. Und das geht dann auch gerne gründlich schief! Ausbaden müssen´s die Hunde und die vernünftig arbeitenden Tierschutzvereine, der sich redlich bemüht, ein passendes Zuhause für seine Schützlinge zu finden.

    Nein, das ist nicht nur Glückssache - man muss ja wie gesagt nicht blind einen Hund aus der Tötungsstation nehmen.
    Man kann einen Hund aus einer Pflegestelle nehmen und den auch vorher kennenlernen, man kann selbst einen Hund zunächst in Pflege nehmen, man kann einen Hund aus einem Tierheim nehmen, das gut geführt wird und das sich beim Beschreiben viel Mühe gibt etc.

    Meine Alma z. B. hatte einen sehr ausführlichen Vermittlungstext, der zu 100% zutraf. Da muss man natürlich auch ein bisschen Vertrauen haben.
    Das heißt, nein, eins traf nicht zu: Sie hatte nicht die angekündigte Futtermittelallergie. ;)

    Zitat


    Und wenn man sich den richtigen Welpen heraussucht, da dann aber auch so ehrlich ist und weiß, dass nur der ruhigere in sein Leben passt und man dann eben nicht den schönen Blue-Merle (Achtung Klischee) sondern nur den blacktri bekommt (gehen ja sehr viele auch nach Optik) dann kann man vom Züchter so ziemlich den Hund bekommen, den man erwartet hat .

    Ja, aber das hängt doch davon ab, was man erwartet. Das habe ich mit meinem Beitrag versucht zu sagen.

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    Und ich stelle einfach mal in den Raum, warum man es sich denn immer schwerer machen muss als nötig? Hundeerziehung ist so schon manchmal nicht einfach, da kann ich dann doch wenigstens einen Hund ohne Altlasten haben wollen?

    Das ist Ansichtssache und vielleicht auch eine Typfrage - ich meine, dass ich es mit meinen Hunden viel einfacher habe als mit einem Welpen.
    Man muss natürlich schon ein bisschen schauen, welchen Hund man da aufnimmt, aber es gibt im Tierschutz ganz einfache, unproblematische Hunde. Ich habe schon den 5. Hund dieser Sorte hier.
    Das Problem ist, dass man sich vorher nicht 100%ig sicher sein kann - aber man muss ja kein Überraschungsei aufnehmen, man kann ja auch einen Hund aus einer Pflegestelle ins Auge fassen, wie der Themenersteller ja schon schrieb.
    Aber dass man sich einen Welpen stets genau so zurechterziehen kann, dass man später einen perfekten erwachsenen Hund ist, halte ich für eine gewagte Behauptung. Sicherlich gibt es (vor allem in diesem Forum ;) ) viele sehr erfahrene Hundehalter, die das können, aber die Realität sieht ja für die meisten Hunde ein bisschen anders aus. Ich kenne jedenfalls doch etliche Hunde, die zwar schon als Welpen in ihrem Zuhause waren, aber trotzdem Probleme entwickeln (nicht alleine bleiben können, nicht ableinbar sind, an der Leine pöbeln etc.).

    Was ich damit sagen will, ist: Man kann es mit beidem einfach oder schwer haben. Man muss sich eben überlegen, was man will, worauf man Lust hat und worauf nicht, und wie risikobereit man ist.

    Meine Überlegungen sehen z. B. ungefähr so aus:

    Was will ich?
    - Alten Hunden, die schon lange im Tierheim sitzen, einen schönen Lebensabend verschaffen. Ist gut für mein Ego, mein Karma und mein Kuschelbedürfnis. ;)
    - einen Hund, der mich begleitet, gerne dabei ist, mich aber nicht fordert ohne Ende
    - einem Hund die Ansprüche, die ihm das Leben abgewöhnt hat, wieder schmackhaft machen
    - ruhige, ausgeglichene Hunde, die aber keine Couchpotatoes sind

    Was will ich nicht?
    - einen sehr ängstlichen Hund
    - einen jungen Hund, der viel bespaßt werden muss
    - einen wuseligen Wirbelwind
    - einen unverträglichen Hund

    Worauf habe ich Lust?
    - Auf ausgedehnte Spaziergänge, Schmusestunden bei schlechtem Wetter, Hunden beim seligen Kaustangenknabbern zusehen

    Worauf habe ich keine Lust?
    - Hundeschule und viel Erziehungsarbeit
    - Agility & Co.

    Risikobereitschaft
    - trotz allem bin ich bereit, den Hund zu nehmen, wie er ist - wenn er z. B. also nur mit Agility glücklich wird, dann soll es eben so sein
    - ich werde eine Lösung finden, wenn er nicht allein bleiben kann, auch wenn es was kostet
    - er kann auch krank sein, denn kranke Hunde brauchen erst recht ein Zuhause
    - ich erwarte kein Rundum-Sorglos-Paket. Niemand zwingt mich, einen alten Hund aufzunehmen, ich tue das bewusst und lebe mit allen Konsequenzen (mit denen es sich bisher sehr gut leben ließ)

    Diese Überlegungen sehen für jeden anders aus. Ich habe z. B. keine Kinder, auf die ich Rücksicht nehmen muss. Für mich sind ältere Jagdhunde aus dem Tierheim die Hunde meiner Wahl, weil die das alles am besten abdecken. Dabei erwarte ich aber auch nicht allzu viel und nehme die Hunde so, wie sie sind.

    Wenn man sich das alles überlegt, dann ist sowohl ein Hunde vom Züchter als auch einer aus dem Tierschutz O.K. Ob nun aus dem Ausland oder nicht ist letztendlich eine ideologische Frage, die jeder für sich allein klären muss. Solange kein Vermehrer dran verdient, kann der Hund in meinen Augen von überall her kommen.

    Zitat

    Meine Überlegung ist nun grundsätzlicher Natur!??
    Rasse oder Mix?!

    Freue mich über Input von außen...

    Ich glaube, das musst du selbst für dich in deinem stillen Kämmerlein entscheiden.

    Ich selbst stand noch nie vor der Entscheidung, da ich eine lange und ständig aktualisierte Liste mit Hunden aus dem Tierschutz habe, die ich erst abarbeiten muss. Das reicht für mehrere Leben.

    Das sage ich aber, ohne gegen Züchter zu sein. Nur für mich wäre ein Hund vom Züchter irgendwie... sinnlos. :???:

    Ich würde keine Freundschaft kündigen, weil jemand mit Hunden nichts anfangen kann oder sich in ihrer Gegenwart nicht wohlfühlt.
    Wenn ich hier aber lese, wie teilweise über die Hunde geprochen wird ("Köter", "Vieh" etc.), dann schon. Denn dann ist das respektlos und verletzend mir gegenüber, Freunde sollten zumindest wissen, was mir die Hunde bedeuten.

    Meine Freunde machen so etwas glücklicherweise nicht. Mein Vater hat immer rumgemosert, dass ich alte Hunde aufnehme, denn "die kosten nur Geld und machen Kummer" (hä? Kummer?). Ich habe ihm gesagt, dass ich über dieses Thema nicht mehr mit ihm spreche und ich breche tatsächlich jedes Gespräch in diese Richtung konsequent ab. Ich bin 39 und kann das alles eigentlich ganz gut allein entscheiden. Ich weiß, was ein Hund kostet und ich weiß, mit welchen Einschränkungen die Hundehaltung verbunden ist. Ich kann entscheide, ob ich das auf mich nehmen möcht oder nicht. Mittlerweile hat er es wohl auch verstanden.
    (Und gerade Alma hat er auch sehr geliebt)

    Komischerweise hat niemand was daran auszusetzen gehabt, dass ich mir vor einem Jahr ein Auto gekauft habe, auch wenn das in Anschaffung und Unterhalt wesentlich teuer ist als die Hunde. Und am Auto habe ich nichtmal einen Bruchteil der Freude, die ich mit den Hunden habe.
    Das soll mal einer verstehen...