Beiträge von Fusselnase

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    Wenn man so darauf pocht, dass es die eigene Entscheidung ist, woher der eigene Hund kommt - warum kann man umgekehrt nicht gut akzeptieren, wenn jemand eher die "regionalen Interessen" im Blick hat - oder gar das "eigene Land bevorzugt"?

    Ich habe damit überhaupt kein Problem, wenn jemand sagt, dass er sich Hunden aus der eigenen Region eher verpflichtet fühlt als denen aus anderen Ländern. Nur hat die Kursleiterin ja nicht einfach gesagt, dass sie das tut, sondern dass andere das tun sollten.
    Und das finde ich schon etwas bevormundend. Ich sage zu jemandem, der einen Hund vom Züchter hat, ja auch nicht "Man sollte aber einen aus dem Tierheim nehmen". Auch wenn ich das finde.

    Letztendlich ist das eine ideologische Entscheidung, oder aber auch zufällige entstanden. Bei mir war es so, ich habe bei meinem ersten Hund nicht gezielt nach einem Auslandshund geschaut. Ich hatte auch schon wegen eines 7-jährigen Rüden in einem Brandenburger Tierheim angerufen. Den habe ich aber nicht bekommen und bin so auf der weiteren Suche an meine English-Setter-Hündin Berta geraten und war so begeistert, dass ich bei diesem Typ Hund geblieben bin: älterer Jagdhund und Langzeittierheiminsasse aus Italien.
    Never change a winning team. ;)

    Obwohl ich auch einen Hund von hier nehmen würde, klar. Ich habe immer mehrere Tierheime im Blick, aber es ist selten ein Hund dabei, der mir gefällt. Momentan gibt es eine: http://www.tierheim-verlorenwasser.de/unsere-tiere/h…03-talayla.html
    Die würde ich auch nehmen, sehr gerne sogar. Aber das ist selten, meist sind die mir zu jung oder zu männlich oder unverträglich oder, oder, oder... Die Hunde, die bevorzuge, sind hierzulande eher selten im Tierheim und wenn dann auch schnell weg. Aber Italien ist randvoll davon.

    Eben, das muss ja keine Entweder-Oder-Entscheidung sein. Ist es meistens auch nicht. Die Vereine, mit denen ich bisher zu tun hatte, waren jedenfalls immer offen für "deutsche" Notfälle. Andersherum manchmal nicht, aber das ist auch okay, denn sonst kommt man schnell vom Hundertsten ins Tausendste.
    Gut ist es, wenn man überhaupt etwas tut, und wichtig ist es, dass man es vernünftig macht. Dazu gehört auch, mal "nein" zu sagen, und damit macht man sich natürlich nicht immer nur Freunde.

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    Aber der Hundeimport im großen Stil, wie er seit Jahren geschieht, sorgt ganz sicher nicht dafür, dass es vor Ort weniger heimatlose Hunde werden. Im Gegenteil!

    Hundeimport ohne Sinn und Verstand - das ist tatsächlich Mist und vor allem den vielen guten Tierschutzvereinen ein Dorn im Auge.
    Aber wie ich hier bestimmt schon geschrieben habe, werden meiner Meinung nach bei Diskussionen zu diesem Thema zwei Dinge miteinander vermischt: Die tatsächliche Tierschutzarbeit im Ausland und die Vermittlung von Hunden aus dem Ausland.
    Das sind zwei verschiedene Dinge, die sich allerdings nicht gegenseitig ausschließen!

    Ob man nun einen Verein präferiert, der wirklich Tierschutz vor Ort betreibt und vielleicht zusätzlich ein paar Hunde vermittelt oder ob man einen Hund von einem Verein nimmt, der ausschließlich Hunde vermittelt, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Sinnvoller ist sicher ersteres. Und in diesem Bereich gibt es zahlreiche wirklich gute Vereine, die vor Ort viel erreichen.
    Aber ich als Privatperson adoptiere ja keinen Hund, weil ich glaube, die Situation vor Ort damit wesentlich verbessern zu können. Ich mache das, weil ich Zeit, Platz und Geld für einen Hund habe (hoffentlich) und dabei noch einem Hund in Not helfen will.

    Und klar: Ich habe Hunde aus dem Tierheim, um mich besser zu fühlen. Was ist so schlimm daran? Ich wäre ja blöd, wenn ich das tun würde, obwohl ich mich damit schlechter fühle. Mir tun diese Hunde wahnsinnig leid und ich bin verzweifelt, dass ich so vielen nicht helfen kann.

    Was mich in deinem Beitrag stört ist das "im Gegenteil". Ich habe schon 100 mal gefragt, inwiefern denn eine reine Hundevermittlung die Zahl heimatlosen Hunde erhöht. Darauf konnte mir noch nie jemand eine befriedigende Antwort geben!
    Ausnahme: Die Hunde werden gezielt vermehrt, um sie als Tierschutzhunde zu vermitteln. Das ist dann aber kein Tierschutz, sondern Betrug unter dem Deckmantel des Tierschutzes.

    Ob ich nun ein paar Hunde aus der Tötung vermittle oder töte, hat doch null Einfluss auf die Anzahl der Hunde. Die sind dann entweder tot oder woanders. Als würde irgendein spanischer Jäger mehr Hunde vermehren, weil die bei Nicht-Gebrauch nach Deutschland vermittelt werden.
    In Italien ist es sogar nochmal anders, da entzieht man dem "Tierheim"-Betreiber die Einnahmequelle, indem man Hunde vermittelt. Ist doch schön, wenn so eine Hundehölle dicht machen muss.

    Das ist schon ein Widerspruch in sich. Zwei der häufigsten Argumente, die ich gegen den "Auslandstierschutz" (=Auslandsvermittlung von Hunden) lese ist 1. man ändert nichts vor Ort und 2. man nimmt den Leuten dort ihre Probleme ab.
    Was denn nun? :???:

    Im Tierschutz sicherlich nicht so oft und offensichtlich wie bei Welpen aus profitorientierter Vermehrung. Aber es kann z. B. sein, dass die Hunde auf eine Art und Weise hierhergebracht werden, die schlichtweg tierschutzrelevant ist. Das würde ich nicht unterstützen wollen, also interessiert es mich schon, wie die Hunde nach Deutschland kommen. Und wie bekommt man das heraus? Indem man gezielt nachfragt!

    Ein stückweit kann ich dich schon verstehen (falls ich dich überhaupt richtig verstehe). Nehmen wir mal an, ein Verein ist unseriös, weil die Spenden/Schutzgebühren nicht da landen, wo sie landen sollen. Dann ist das zwar ärgerlich für den Käufer und dramatisch für die zurückgebliebenen Hunde, aber grundsätzlich schadet man damit niemandem mehr, als wenn man die Finger von diesem Hund gelassen hätte. Und so hat man wenigstens einem geholfen. O.K. Wenn ich irgendwo einen alten Zausel sehe, dem ich helfen will, dann nehme ich es zähneknirschend hin, wenn jemand von meiner Schutzgebühr eine Party feiert statt Futter für die Hunde zu kaufen. Egal ist es mir sicher nicht!

    Es gibt aber auch Menschen, die sich einen Hund über eine Tierschutzorganisation anschaffen und denen einfach nicht der passende Hund vermittelt wird. Das kann jedem passieren, aber ich denke, dass Anfänger da besonders gefährdet sind. Da ist es schon wichtig, dass ein Verein seine Vermittlungen sorgfältig durchführt, und das ist vor allem auch im Sinne der Hunde! Ob und wie das geschieht, bekommt man ebenfalls heraus (oder zumindest einen Eindruck davon), indem man sich etwas mit diesem Verein beschäftigt.

    Es gibt auch immer mehr Vermittlungen auf Facebook, und da bin ich oft nicht sicher, ob das alles so mit rechten Dingen zugeht. Vor allem nicht, wenn auffallend viele Welpen in der Vermittlung sind. Wobei das auch mit der Region und der Jahreszeit zusammenhängen kann. Aber wie findet man das heraus? Richtig - indem man den Verein unter die Lupe nimmt.

    Also, so ganz kann man sich nicht aus der Verantwortung ziehen.

    Ich glaube allerdings, dass die meisten Vereine, die man so bei Zergportal und Co. findet, seriös sind. Aber hingucken, mit wem man es da zu tun hat, sollte man schon. Wenn die einen Hund in der Vermittlung haben, in den man sich bereits verliebt hat, dann ist das vielleicht was anderes, aber hier geht es ja um grundsätzliche Fragen.

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    Egal ob weich oder nicht, Hunde in diese 7 Klassen einzuteilen ist und bleibt Humbug in meinen Augen.
    Wie beim Menschen haben auch Hunde einen Charakter der natürlich gewisse Eigenschaften beinhaltet.

    Genau das ist ja der Knackpunkt. Mag sein, dass es stimmt, mag sein, dass es nicht stimmt... wenn man die Sichtweise der Rudler liest sowie die von sämtlichen Kanidenforschern, die dazu Stellung ( ;) ) bezogen haben UND das ganze Drumherum und die Unstimmigkeiten berücksichtigt, dann ist doch klar, in welche Richtung man tendieren muss.
    Paige, du sagst, man muss es selbst gesehen haben, aber das kann nunmal nicht jeder Hundebesitzer tun, schon gar nicht, wenn nur Frau Ertel allein die Fähigkeit dazu hat, Hunde einzuschätzen, und das auch nur, wenn sie einen guten Tag hat.

    Was also sollen wir damit anfangen? Wir können ja nur warten, bis etwas für uns Verwertbares herauskommt. Das bedeutet für mich, dass ich weiter lese, was die Forschung dazu sagt, warte, ob etwas bei den Gentests herauskommt etc. pp. Vielleicht animiert die klargestellt-Seite ja den einen oder anderen "Rudler", die Sache mal etwas handfester anzugehen.

    Also: Solange alle objektiven Punkte gegen diese Theorie sprechen, hat sie für mich keine Relevanz. Vielleicht ändert sich das ja eines Tages, wer weiß... ;)

    Marula: Ich kann deinen Beitrag absolut unterschreiben! :)

    Ich hoffe, ich komme nie in die Situation, einen Traumhund zu finden, der von einem Verein vermittelt wird, den ich eigentlich nicht unterstützen will (schlechte Transportbedingungen wären z. B. ein Grund). Dann würde ich ihn wahrscheinlich trotzdem nehmen. Aber drauf anlegen würde ich es nicht!
    Obwohl - wenn ich wüsste, dass der Hund mit einem Massentransport kommt.... nein, dann würde ich ihn lieber selbst holen. :???: