Beiträge von Fusselnase

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    In der Schule wird gelernt und fertig.

    Das ist (glücklicherweise) nicht ganz richtig - Schnaudel hat es ja auch schon angesprochen. Die Schule hat auch einen Erziehungsauftrag, soll soziale Kompetenzen vermitteln usw.
    Darüberhinaus ist der positive Einfluss eines vernünftig eingesetzten Schulhundes auf die Konzentrationsfähigkeit der Schüler nicht von der Hand zu weisen. Das heißt, die Anwesenheit eines Schulhundes führt zu einer positiveren Atmosphäre und mehr Ruhe, was natürlich auch der Wissensvermittlung zugute kommt.
    (Das ist jetzt stark verkürzt dargestellt)
    Von der Entwicklung weiterer Kompetenzen wie Verantwortung, Rücksichtnahme etc. ganz zu schweigen.

    So kann man den Einsatz eines Schulhundes durchaus pädagogisch-didaktisch rechtfertigen, und davon kann man die Eltern in der Regel auch überzeugen. Allerdings weniger mit der Holzhammermethode. Wie es rechtlich aussieht, weiß ich nicht - aber ich nehme an, dass Ängste und Allergie Ausschlusskriterien sind und dass die Eltern das nicht nachweisen müssen.

    "Vernünftig eingesetzt" heißt aber auch, dass man sich nicht über die Ängste/Abwehrhaltung eines Schülers hinwegsetzen darf. Denn mit Angst und unangenehmen Gefühlen kann man nichts lernen.

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    Und bevor ich wieder angegriffen werde. nein das denk ich nicht nur sondern das ist bei einem Gespräch mit den Schülern rausgekonmen.

    Meine Erfahrung ist: Im Gespräch vor der Klasse und auch im Einzelgespräch mit der Lehrerin geben Kinder ungern Ängste zu.

    Wenn ein Kind allergisch oder phobisch reagiert, steht es überhaupt nicht zur Debatte, dass dann kein Schulhund eingesetzt wird.

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    Ein persönliches Beispiel:
    2002 wollte ich in Mainz eine Bullterrier-Mix-Hündin aufnehmen, mit der ich schon mehrere Monate Gassi gegangen war und die ich (war damals möglich) regelmäßig auch über Nacht bei mir hatte. Es gab damals die Möglichkeit, einen Probevertrag über 14 Tage abzuschließen, in der der Hund ganz beim Interessenten verweilt und sich Familie und Hund kennenlernen konnten im "privaten Leben". Ich wollte "Missy" also in den Semesterferien mit zu meinen Eltern nehmen - und urplötzlich durfte ich sie nichtmal mehr Gassi führen! Begründung: "Sie schreit so sehr und frisst nicht mehr, wenn du sie hier abgibst..." Ja nun, ich wollte sie ja auch ganz übernehmen und bis dahin war ich auch immer gern gesehen und das Heimnehmen wurde immer gern genehmigt...und von einer Sekunde auf die andere wurde mir gesagt: Nein, du kriegst den Hund nicht mehr, hier, haste nen anderen. Keine Begründung, warum ich sie nicht ganz übernehmen durfte, einfach nur: Nö!
    Find ich unmöglich, so ein Verhalten! Hunde durften sogar mit auf den Campus, sie wäre in der Woche max. 2 Stunden alleine gewesen!

    Gut, aber selbst wenn es keine Begründung gab, einen Grund wird es gegeben haben. Warum sonst sollte man einer Vermittlung Steine ins den Weg legen, wenn sonst alles optimal ist?
    OK, in Italien verstehe ich es, weil die Hunde dem Tierheim mehr Geld bringen, wenn sie nicht vermittelt werden, aber was sollte denn hier der Grund gewesen sein? Ich meine, so grundsätzlich wollen die Tierheime ihre Hunde ja schon vermitteln.

    Ich möchte an dieser Stelle aber auch gerne betonen, dass es im Tierschutz NICHT Usus ist, bewusst falsche Angaben über die Hunde zu machen. Ich teile deine Erfahrungen jedenfalls nicht, zumindest nicht, was Tierschutzvereine angeht. Beschönigen kommt eher vor, ja. Ich kenne es eher andersherum, da wird eher schwarzgemalt, um sich abzusichern.

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    Ich weiß dementsprechend nicht, was im Gegensatz dazu einen TH-Mitarbeiter davon abhält einfach mal höflich zu sagen, nein wir schließen pünktlich, bitte legen Sie die Sachen auch nicht einfach vor die Tür. :???:

    Da hast du natürlich Recht! Tja, warum gibt es unfreundliche Menschen? :ka:
    Ich finde es auch ärgerlich, zumal man ja so nicht gerade "Kunden" gewinnt.

    Deshalb finde ich diese Idee auch gut:

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    Wenn man mit manchem nicht so zufrieden ist, warum dann nicht selber aktiv werden?
    Jeder von uns kann etwas verändern. Man kann mit seiner eigenen Tatenkraft, mit seiner eigenen Kreativität und vor allem mit vielleicht wichtigen und guten Argumenten doch einem Tierheim oder Tierschutzverein beitreten. Die freuen sich über Mitglieder und die meisten von ihnen auch über Mithilfe und so kann man auch hinter die Kulissen schauen.

    Man merkt dann schon, an welche Grenzen man stößt. Und es ist vollkommen unmöglich, es allen recht zu machen. Vermittelt man an Berufstätige, heißt es "Hauptsache, die wollen ihre Hunde loswerden". Vermittelt man nicht an Berufstätige, heißt es "Aber das ist doch besser als im Tierheim!".
    In der Realität wird weder das Eine noch das Andere so pauschal gehandhabt werden, das dient jetzt nur der Veranschaulichung.

    Selbst mithelfen ist aber immer gut, und es gibt auch sehr viele schöne Erlebnisse. Sonst kann man das auch nicht lange durchhalten.

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    Was würdet Ihr denn umgekehrt tun, solltet Ihr in einer Notsituation den eigenen Hund vermitteln müssen? Nach welchen Kriterien sucht Ihr aus? Wie gut muss der Platz sein, geht auch mittelmäßig? Wie viele Kompromisse sind ok und welche?

    Ich finde übrigens diesen Gedankengang bei der Sache ganz wichtig und hilfreich! :gut:

    Katie, das hätte man natürlich auch freundlich-erklärend sagen können (und müssen). Aber das ist doch eindeutig ein Beispiel dafür, dass solche Dinge nicht von ungefähr kommen. Ich bin sicher, dass man sich in einem Tierheim ständig mit Menschen herumschlagen muss, die zu unmöglichen Zeiten kommen und Müll (als Spende deklariert) loswerden wollen. Und es notfalls auch einfach vorm Tierheim abladen. Es gibt erstaunlich viele dreiste Menschen. :fear:
    Ich selbst habe schon Spenden in Empfang genommen, bei denen ich Herpes bekommen hätte, wenn ich dazu neigen würde. (Kleiderspenden im Sack inklusive gebrauchte, eindeutig ungewaschene Unterhosen von Oma)

    Es ist natürlich schade und auch nicht richtig, dass es dann auch mal Menschen trifft wie dich, auf die das vielleicht nicht zutrifft. Aber verstehen kann ich es.

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    Warum? Weil die Mitarbeiter der Tierheime tagein, tagaus mit wirklich... seltsamen... Leuten zu tun haben und dadurch wahrscheinlich etwas misstrauisch und zynisch geworden sind.
    Ich habe jahrelang ehrenamtlich im TH gearbeitet, und was da so an einem Wochenende reinschneit ist wirklich unglaublich. Unter all den Besuchern sind vielleicht ein-, zwei ernsthaft interessierte und geeignete Kandidaten. Der ganze Rest sind Schaulustige, kleine Mädchen mit romantischen Vorstellungen, Omas die ihren Enkeln die Tiere zeigen (war wohl der Zoo zu teuer), Assos die fragen wieviel der "krasse" Hund kostet, und mehr als genug Leute, die das Blaue vom Himmel herunterlügen.
    Das Ganze untermalt mit dem Unterton, dass das TH ja eigentlich dankbar sein müsste, wenn jemand ihnen einen Hund abnimmt.

    :gut:

    Ich glaube schon, dass es Tierheime/Vereine mit überzogenen Vorstellungen gibt. Ich kenne z. B. eine, die vermittelt grundsätzlich nicht an Menschen unter 23. :???: Oft fehlt auch einfach die Zeit, sich mit jedem Interessenten intensiv auseinanderzusetzen. Das ist bei Vereinen meist etwas besser als im Tierheim (vermute ich wenigstens).
    Ich selbst habe mal einen Hund nicht bekommen, weil ich keinen Garten hatte - und woanders bekam ich meine erste Hündin, obwohl Studentin mit Mietwohnung in der Stadt.

    Aber was man für Geschichten erlebt, wenn man auf der anderen Seite agiert - das ist unglaublich! Mir hat das schon bei meinem einzigen richtigen Pflegehund gereicht. Ich saß teilweise nur mit offenem Mund da.
    Es ist eben nicht jeder Interessent ein vernünftiger Mensch mit der richtigen Einstellung, der alles für seinen Hund tun würde und bei dem der Hund es denkbar gut hätte. Natürlich behauptet das jeder von sich, und die meisten denken es wahrscheinlich auch. Und die sind bei einer Absage dann natürlich beleidigt.
    Es gibt auch Menschen, bei denen ich nicht dafür verantwortlich sein möchte, dass sie überhaupt ein Tier haben.

    Man hat eine Verantwortung für ein Tier übernommen, und das ist nicht einfach. Nur "besser als im Tierheim" würde mir persönlich nicht für eine Vermittlung reichen, aber manchmal muss man auch abwägen.

    Das heißt nicht, dass es keine überzogenen Kriterien gibt, keine garstigen Vermittler und keine falschen Entscheidungen.
    Ich finde das Vermitteln von Hunden bzw. Tieren allgemein super schwierig, deshalb mach ich´s auch nicht bzw. nur in ganz selten.