Man sollte eine Kastration niemals als "Standard-OP" sehen, die man einfach mal so im Vorbeigehen macht.
Zumal es laut Tierschutzgesetz verboten ist, einem Hund ohne medizinischen Grund ein Organ zu entnehmen. Dazu zählt meiner Meinung auch die Vorsorge à la:
Es könnte ja sein, dass sie irgendwann Krebs bekommt.
Es könnte ja sein, dass sie irgendwann eine Pyometra bekommt.
Es könnte ja sein, dass ...
Das find ich unmöglich. Ich finde, dass es im Tierschutz im gewissen Maße okay ist, wenn da Hunde kastriert werden, streng genommen wird dabei ja darauf abgezielt, die krankhaften Populationen von Hunden einzudämmen um damit Elend und Seuchen entgegenzuwirken.
Allerdings sind die Hormone für so vieles zuständig. Da wäre das Wachstum, was bei Frühkastraten in die Länge gezogen wird, die hören garnicht mehr auf und werden sehr langbeinig usw. Außerdem ist die psychische Reife gestört und verzögert. Je nachdem, wann der Hund operiert wird, kann er in einem gewissen Entwicklungsstadium stehenbleiben oder das Stadium verlängert sich. Wie pervers ist es, wenn ein Lebewesen zwangsweise so lange geistig in einem kindischen Stadium bleibt, obwohl der Körper viel weiter ist.
Ganz krass sind ja die, die sich über das typische Verhalten des Geschlechtes aufregen. Die Hündin blutet den Teppich voll und ein unkastrierter Rüde wird in der Zeit der heißen Hündinnen anstrengender. Da meine ich, dass man sich ganz genau überlegen soll, welches Geschlecht man nimmt. Rüde? Hündin? Was würde mich stören und was weniger.
Im Extremfall sollte man ganz auf den Hund verzichten und ihm nicht einfach ein naturgegebenes Organ entnehmen! Denn, um mal bei der Hündin zu bleiben und den möglichen Erkrankungen; Auch eine kastrierte Hündinn kann Krebs bekommen. Vielleicht keine Pyometra, aber dafür kann sie genauso gut Nierenkrank werden. Das Herz kann irgendwann Probleme machen - aber das nimmt man doch auch nicht vorsorglich raus!
In einem normalen Hunderudel sind auch alle intakt. Und so lange wirklich kein grobes Problem vorliegt, das NICHT durch Erziehung in den Griff bekommen werden kann, erst DANN sollte zu dem schweren Eingriff tendiert werden. Darum sollte man sich vielleicht auch mal mit einem Trainer oder Hundepsychologen in Kontakt treten, wenn es zu Problemen kommt, sozialer Natur.
Und da auch mehrere. Denn auch unter Trainern gibt es die Meinung; Alle Hunde gehören kastriert. Ganz pauschal...
Man... irgendwie bin ich vom Thema abgekommen, oder? Aber ich wollte einfach mal so viele Punkte wie möglich aufgreifen und mal zeigen, dass so eine Kastration KEIN einfaches Thema ist, was man im Vorbeigehen entscheidet.