Beiträge von Mara2011

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    Und die Rhetoriktheorien sind ja schön und nett, nur ist es nun mal so, dass sich sehr viele Leute sofort angegriffen fühlen, wenn man sie neutral auf Fehler hinweist und damit ist das ganze hinfällig.

    Wenn Du die Leute wirklich erreichen willst mit dem was Du sagst, dann sollte das für Dich nicht hinfällig sein. So einfach ist das. Wenn dir das nämlich schnuppe ist wie es ankommt, dann ist es Dir doch auch schnuppe ob die Leute Dich verstehen oder nicht. Ist es das wirklich?

    Und - um das ganze auch abzuschließen, was wir hier ganz oft vergessen, wir können unsere Meinung hier nur schreiben, wir haben nicht die Möglichkeit, das ganze durch Mimik und Gestik oder den Tonfall zu unterstützen.

    Der gleiche Satz kann in einem Gespräch - gesagt mit einem kleinen Lächeln im Gesicht - etwas ganz anderes rüberbringen als ohne Lächeln.

    Genau deswegen fühlen sich die Leute eben vielleicht auch angegriffen.

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    Nochmal, man muss bei einer Diskussion zwischen validen Argumenten und Meinungen unterscheiden, sonst macht das ganze keinen Sinn.
    Und nur weil man hintergrundlosen Behauptungen nicht zustimmt, beleidigt man noch niemanden

    Nein, damit beleidigt Ihr niemanden. Aber Ihr beleidigt mit Worten wie "Wenn man keine Ahnung hat, dann bitte die Klappe halten", "Wenn man sein Wissen aus der BILD-Zeitung oder von Stern TV holt", wenn man hier nur mit Stammtisch-Parolen um sich wirft", usw.
    DAS sind herabsetzende Aussagen, und dabei ist es ganz egal ob Ihr es wirklich so meint oder nicht, es kommt eben so rüber.

    Wir haben beim Thema Rhetorik und Menschenführung am Wochenende noch einen weiteren sehr guten Leitsatz gehört:

    "Wahr ist nicht das, was der Redende sagt, wahr ist das wie es der Zuhörende versteht".

    Heißt, man sollte nicht darauf achten was man meint wenn man etwas sagt, sondern sich überlegen wie es vom anderen verstanden werden könnte.

    Es wurden auf beiden Seiten Zugeständnisse gemacht, das ist richtig.

    Aber es wird immer Leute geben, die sich - aus welchem Grund auch immer - bei bestimmten Themen nicht überzeugen lassen, egal wie man es anstellt.

    Trotzdem sollte man sich dann einfach zurück halten anstatt diese Leute zu beleidigen und damit evtl. zu vergraulen. Viele verschiedene Meinungen können nämlich auch ein breites Wissens-Spektrum bedeuten, und davon lebt und profitiert nunmal ein Forum und seine User.

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    Wow - für jemand, der von anderen so vehement Toleranz fordert, pflegst Du selbst aber einen exorbitant untoleranten Stil. Besonders unfein ist, anderen Sachen in den Mund zu legen, die nie gesagt wurden.


    Alkso fachkompetent ist für Dich der, der Dir zustimmt. :mute:

    Zustimmen wobei???????

    Sorry, Quarus, ich wollte Dich hier ganz sicher nicht angehen, Du hast Dich mit Deinem Post nur leider eben als sehr gutes Beispiel geoutet.

    Leute, passt mal auf, ich sag Euch jetzt mal was.

    Erstmal - was das eigentliche Thema hier angeht, bin ich die Schweiz, neutral. Ich betrachte das ganze von Fall zu Fall, von Rasse zu Rasse, von Züchter zu Züchter und von Hund zu Hund. Es gibt hier kein richtig oder falsch, was für alles gilt, zumindest nicht für mich.

    Und nun zur "Diskussionskultur":

    Die meisten hier sollten sich - bevor sie anfangen wild drauf los zu schreiben - erst mal überlegen was sie eigentlich erreichen wollen: Will ich beleidigen oder will ich überzeugen???? Eins ist ganz sicher, beides zusammen geht nicht - Ihr werdet die Leute nicht überzeugen können indem Ihr sie beleidigt. Um beim Beispiel Quarus zu bleiben (tut mir nochmals leid, aber passt einfach grad so gut), zu sagen, die Leute haben ihre Aussagen aus der BILD oder aus Stern-TV, das ist nunmal eine beleidigende oder zumindest herabsetzende Aussage, denn jeder normal intelligente Mensch weiß, dass BILD-Leser und RTL-Gucker nunmal nicht gerade den Ruf haben, Intelligenzbestien zu sein. Stammtisch-Besuchern geht es gerade gleich, also ist auch das mit den Stammtisch-Parolen schlichtweg eine herabsetzende Aussage. Und da könnt Ihr noch so oft sagen "das habe ich nicht gesagt dass die dumm sind", Doch, habt Ihr, und wolltet Ihr auch, sonst würdet Ihr es schlichtweg nicht sagen.

    Ich habe für mich folgenden Leitsatz: "Willst Du jemanden überzeugen, dann beginne mit einem Zugeständnis".

    Beispiel gefällig????
    Ich habe jetzt am Wochenende (wie bereits hier im Forum erwähnt) den ersten Teil des Grundausbilderscheins besucht, und dabei ging es unter Anderem auch um den Schutzhundesport.
    Nun saßen in dem Seminar ca. 30 Leute, von denen mindestens 25 erhebliche Vorurteile gegen diesen Sport hatten. Woher diese kommen lasse ich mal dahin gestellt.
    Der Referent für dieses Thema ist selbst erfolgreicher IPO-Sportler und begann seinen Vortrag mit folgenden Worten: "Ich weiß, dass die "Schutzhundler" allgemein den Ruf haben, andere Hundesportler von oben herab zu behandeln und auch ihre Hunde nicht gerade mit Samthandschuhen anzufassen". 25 Teilnehmer-Köpfe haben wild genickt. Er sprach weiter: "Auch ich habe anfangs genau so gedacht, und möchte mich dafür - und auch für das Verhalten vieler meiner Kameraden bei Euch entschuldigen. Mittlerweile habe ich über den Teller-Rand geblickt und musste feststellen, dass jeder, der etwas für und mit seinem Hund unternimmt meine absolute Anerkennung verdient. Deshalb habe ich mittlerweile auch allergrößten Respekt vor anderen Hundesportarten".
    Die Teilnehmer begannen nun interessiert zuzuhören.
    Dann sagte er weiter, "Nun möchte ich Euch einfach nur bitten, einmal alle Vorurteile zu vergessen und einfach mal offen zu sein für das, was wir Euch über den Schutzhundesport erzählen werden, vielleicht kann ich dann auch den einen oder anderen davon überzeugen, dass wir nicht alle arrogante Tierquäler sind".
    Spätestens da hatte keiner mehr Vorurteile, die Leute haben interessiert Fragen gestellt während der Theoretischen und praktischen Vorführungen und danach hatte kein einziger mehr generelle Vorbehalte gegen diesen Sport.
    Was glaubt Ihr, was passiert wäre, wenn der Referent begonnen hätte mit Worten wie: "Ich zeigen euch jetzt mal was richtiger Hundesport ist", oder oder oder????

    Um die Leute zu überzeugen muss man sie erst mal dazu bringen, dass sie zuhören, das schafft man nicht indem man sie beleidigt. Niemals. Leider haben das hier ganz viele einfach nicht begriffen.

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    Also mich würde ja interessieren, wo genau jemand eine Erbkrankheit "in höchsten Tönen schöngeredet" hat. :???:

    Das ist genau wieder so eine Behauptung, die zu gerne vorgebracht wird. Du kannst nicht anderen fehlende Differenzierung vorwerfen und im nächsten Satz selbst extrem pauschalisieren.

    Ich habe hier noch von keinem Rassekenner gelesen: "Alles perfekt, bitte die nächsten 100 Jahre so weitermachen!" Absolut JEDER hat bisher Kritikpunkte vorgebracht, die zukünftig unbedingt beachtet werden müssen, sei es in der Krankheitsprophylaxe, der Zuchtrichtung, der Zuchtorganisation. Sogar unabhängig davon, ob man dem VDH angehört oder nicht.

    "Die Kritiker" sind es doch oft, die ihr Wissen aus "hochseriösen" Quellen wie BILD oder Stern-TV beziehen, über den VDH bzw. die Rassehundezucht genau das unverdaute Halbwissen zum Besten geben, das medial vorgekaut wird - und dann natürlich Gegenwind bekommen.

    Genau. Da haben wir sie wieder, die strunzdoofen "Kritiker" mit ihren Stammtischparolen, die so doof sind, dass sie eh nur BILD oder Stern-TV gucken.
    Alleine mit dieser Aussage disqualifizierst Du Dich für mich hier schon als fachkompetent.

    Eine gute Diskussion lebt auch immer davon, sich andere Meinungen anzuhören und nicht nur zu sagen - "die sind alle doof also haben sie unrecht". Genau das machst Du hier aber.

    Mir ist es völlig egal, wer auf welcher Seite steht hier. Ich finde beide Extreme ehrlich gesagt strunzdoof und es gibt in diesem Thread hier nicht viele User, die ich als "Berater" hinzu ziehen würde wenn ich einen Hund kaufen wollte, egal welche Seite sie hier vertreten.
    Denn zu guter Fachkompetenz gehört für mich auch immer, mal sagen zu können "ja, Du hast Recht, auch wenn ich im Großen und Ganzen nicht Deiner Meinung bin". Das können hier aber leider die wenigsten.

    Ich glaube auch, dass das Sinn macht. Es geht ja nicht darum, etwas über Meerschweinchen generell zu lernen, sondern es geht um die Schulung unserer Sinneswahrnehmungen, um das richtige hin schauen und - ja - eigentlich das was Flying Paws schon schrieb, um das richtige Timing.

    Es lohnt sich immer, mal über den Teller-Rand zu schauen.

    Ich war am Wochendende auf einem Seminar für den GAS-Schein und habe dort ein bisschen was über den Aufbau im Schutzdienst erfahren dürfen, und - obwohl ich niemals Schutzdienst machen werde (ist mir zu zeitaufwändig) habe ich doch ganz viel gelernt, was man auch beim Dog Dance oder Agility brauchen kann.

    Und vieles, was ich durch die Zusammenarbeit mit meinem Pferd gelernt habe hilft mir auch bei der Hunde-Ausbildung (genaues hin schauen, Konsequenz und timing).

    Leute, Ihr dreht Euch hier gerade im Kreis. Und die Ursache ist immer die gleiche:

    Es gibt zwei Lager, die generell beide dasselbe Problem haben - keine Kompromisse.

    Die einen wettern gegen den VDH, machen die Möpse, DSH, usw. ALLE krank, fühlen sich beleidigt wenn Gegenwind kommt, reden ständig von Qualzuchten, erzählen dass Mischlinge generell viel gesünder sind, führen ständig die gleichen Berichte im Fernsehen oder in den Zeitungen auf und glauben uneingeschränkt alles was sie da sehen und hören (Ihr wisst schon, dass uns das Fernsehen eh zu 90% verarscht),usw.

    Die anderen werden dann total fuchsig, lassen immer die gleichen Schlagworte los (Stammtisch- oder Dorfparolen, wenn man keine Ahnung hat..., beim Autokauf macht Ihr doch auch...), verkaufen die Kritiker also schlichtweg erstmal für dumm und reden die Erbkrankheiten ihrer Rasse dann meistens noch in höchsten Tönen schön (ich glaub ja nicht, dass der ständig röchelnde Mops im Fernsehen einen Synchronsprecher hat und in Wahrheit gar nicht röchelt).

    Leute, der Witz ist doch, dass hier keiner wirklich Recht hat, es aber einfach nicht zugeben möchte. Würde jeder von Euch sich einfach mal eingestehen, dass die andere Seite nicht nur Stuss erzählt sondern auch ein bisschen Recht hat, - würde die eine Seite einfach mal einsehen, dass es auch bei den "Qualzuchtrassen" genügend gesunde Tiere gibt - und würde die andere Seite einfach auch mal sagen, dass es hier noch immer viel zu viele kranke Tiere gibt (auch Stammtischparolen haben irgendwo mal einen Ursprung), dann wäre hier alles in Ordnung.

    Absolut Recht mit seinen Aussagen hat doch hier keiner von Euch, oder? Also würde meiner Meinung nach ein bisschen Kompromissbereitschaft und ein bisschen weniger Scheuklappen dieses Forum qualitativ extrem verbessern.

    Da das hier ja ein Laberthread ist möchte ich auch mal ein kurzes Gelaber abgeben, obwohl ich gar kein VPG-ler bin.

    Aaaaaaber:
    Ich hatte dieses Wochendende das erste GAS-Wochenende, und da war u.a. IPO das Thema. Bisher war ich - vor allem dem Schutzdienst gegenüber - ja - naja, sagen wir mal - nicht negativ, aber doch etwas unsicher eingestellt.

    Nachdem ich aber an diesem Wochenende gesehen habe, wie toll das (zumindest mal von den Leuten, die das dort gemacht haben) aufgebaut und durchgeführt wurde, bin ich absolut begeistert. Ich habe noch nie Hunde gesehen, die derart gut im Gehorsam standen und daran so viel Freude gezeigt haben.
    Uns wurde vieles gezeigt, z.B. der Aufbau vom Welpen über den Junghund, dann kurz vor IPO I und zum Schluss ein Riesenschnauzer, der schon auf Weltmeisterschaften gestartet ist.
    Alles wunderbar spielerisch, die Hunde wirkten null aggressiv (also so wie wir es als aggressiv bezeichnen würden, kein Zähnefletschen, kein knurren), die Hunde hatten einen Riesenspaß und die Atmosphäre war rundum positiv weil sich die HF und Helfer wirklich super um die Hunde bemüht haben.
    Ich selbst werde sicher trotzdem kein VPGler werden, denn ich glaube, diesen Sport kann man nicht nur einfach so ein bisschen zum Spaß betreiben, da muss man schon ernsthaft ran damit es auch Wert hat, und die Zeit habe ich einfach nicht. Da bin ich beim THS deutlich besser aufgehoben, und mein Hund sowieso auch.

    Aber an diesem Wochenende konnten glaube ich einige Vorurteile komplett abgebaut werden. Mir hats echt gefallen.

    Damit habt Ihr auf jeden Fall Recht.

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    Es gibt seit jeher, reine Schosshunde und Gesellschaftshunde. Es ist also für jeden etwas zur Auswahl.

    Ich glaube, das Problem hierbei ist eben, dass es diese "Gesellschaftshunde" nur in klein gibt. Viele Leute wollen einfach lieber einen großen Hund, die gängigen Gesellschaftshunderassen hören aber bei 35-40 cm auf.

    Und natürlich kann man einen Jagdhund anderweitig auslasten, das ist oft nicht das Problem, aber jagdtriebig ist er dann eben immer noch und ich bin der Meinung dass nur wenige Hundehalter die Fähigkeit haben, das wirklich kontrollieren und umlenken zu können. Leider mache ich bei uns im Verein (leite dort die Junghundegruppe) immer wieder die Erfahrung, dass gerade Jagdtrieb meist total unterschätzt wird. Da kommt die nette Familie mit dem Beagle an und klagt, dass sie das Tierchen nicht ableinen können. Erzähle ich denen aber dass der Beagle nunmal ein "Vollblutjäger" ist, sagen die - jaja, das wissen wir schon, aber dass es sooo schlimm ist hätten wir nicht gedacht.
    Hier ein ganz klassischer Fall von - ja ich habe mich informiert, habe aber die Infos nicht so ernst genommen :roll: