Also ich geselle mich mal zur Berner-Fraktion.
Unser erster Hund stammte aus dem DCBS und wir mussten ihn mit etwa vier Jahren leider einschläfern lassen, weil der Krebs überhand genommen hatte.
Dennoch haben wir uns bewusst wieder für einen Berner Sennenhund entschieden. Auch er stammt aus einem Verein, der allerdings nicht dem VdH angeschlossen ist. Wir kennen die gesamte Familie unseres Bären und ein Großteil der Hunde (Tanten, Onkel, Großeltern) ist inzwischen älter als acht Jahre. (Seine Cousins/Cousinen/Geschiwister/Eltern ... sind natürlich noch jünger). Wie alt er wird? Wir werden es abwarten müssen. Getan haben wir alles, was in unserer Macht liegt, aber kein Mensch kann Gott spielen. Das ist halt immer noch Leben. Auch ein Dackel kann mit 3 Jahren plötzlich sterben - vielleicht nicht in der Häufigkeit, aber es ist niemand davor geschützt.
Obwohl es immer schwer ist, ein Familienmitglied zu verlieren - und das war auch bei unserem Meerschweinchen nicht einfacher für die Kinder - war Iwan die größte Bereicherung für uns und ich würde jeden einzelnen Tag mit ihm vermissen, wenn wir ihn nicht hätten erleben dürfen.
Große Hunde hält kein Mensch allein mit Kraft. Von der Vorstellung bin ich weg, seit ich lang auf der Straße lag, weil Nachbars Katze da rum rannte.
Aber ich habe auch schon Leute gesehen, die von einem Jack Russel umgerissen wurden, weil er diesen einen blöden Moment erwischt hatte.
Unser Berner geht nicht schwimmen. Dafür gräbt der kleine Mischling von gegenüber bevorzugt frisch gepflügte Felder um. Klar, große und langhaarige Hunde haaren. Aber ich sammel die Fellflusen auf, während die kurzen Haare vom Labrador meines Bruders überall stecken bleiben ...
Nicht unterschätzen darf man Tierarztbesuche. Sind Medikamente nötig, gehen wir selten unter 60 Euro aus der Praxis. Antibiotika in der Menge ist schweineteuer. Die Tierärztin guckte mich neulich sehr mitleidig an "Sie haben halt keinen kleinen Hund ..."
Ansonsten trifft vieles aus Gabys Beschreibung von Neufundländern auch auf Berner zu. Sabbern können die auch ganz gut ^^
Was evtl. auch noch eine Überlegung ist: die meisten Leute hier haben kleinere Hunde, was Sozialkontakte ziemlich erschwert. Entweder, weil ich es nicht will aufgrund des Größenverhältnisses oder weil die anderen Hundehalter panisch abdrehen, wenn da 40kg Hund auf sie zukommen.
Ich glaube es gibt kein richtig oder falsch. Es muss vom Gefühl her passen und für unsere Familie ist ein Berner vom Wesen her einfach perfekt. Ich kann auch nicht den vielzitierten übermäßigen Schutztrieb bestätigen. Den hat keiner der Berner, die ich kenne. Sie sind wachsam, aber es ist händelbar.
Wichtig ist halt konsequente Erziehung und da darf man u.U. den Sturkopf des Berners nicht unterschätzen. Unseren ersten konnten wir mit Lecker zu allem bringen. Bodo nimmt keine Bestechung an. Irgendwann hatten aber beide begriffen, wer die Entscheidungen fällt und von da an gab es kaum noch "Diskussionen".