Also ehrlich gesagt, ich finde auch nicht, dass man "bis zum Rentenalter" warten muss. Denn irgendetwas ist immer und dann könnte wohl niemand einen Hund haben.
Ich bin der Letzte, der sagt, dass man sich "einfach mal so" einen Hund anschaffen kann. Das sollte schon gut überlegt sein. Aber ich finde, dass sich bei dir alles ganz gut anhört und du klingst auch nicht so, als würdest du dir keine Gedanken machen.
Als mein erster Hund kam, war ich kurz vorm Abi - was meinst du, wie mich da einige schief angeguckt haben. Tja, was soll ich sagen, ich glaube, ich war noch nie so viel mit Shila draußen, wie in den Wochen unmittelbar vor den Klausuren. Lernzettel gepackt, Hund gepackt, ab nach draußen, manchmal 2-3 Stunden, im tiefsten Winter.
Jetzt studiere ich und habe einen 16 Wochen alten Welpen hier sitzen. Weil ich das vorher wusste, habe ich mich dazu entschieden, meinen Bachelor in Pädagogik per Fernstudium zu machen. Was ich danach machen werde? Keine Ahnung! Aber ich weiß, dass meine Hunde absoluten Vorrang haben werden bei meiner Jobsuche, und wenn sich keine Lösung finden lässt, dann bin ich bereit, weniger zu arbeiten, weniger Geld zu haben, in eine kleinere Wohnung ziehen zu müssen... Das mag vielleicht naiv klingen, aber ich habe mir darüber wirklich den Kopf zerbrochen. Irgendwann habe ich für mich festgestellt, dass ich noch so viel hin- und her überlegen kann - meine Hunde werden einfach immer Priorität haben. Ich kann und will nicht mehr ohne Hund leben und bin bereit dazu, dafür in allen anderen Bereichen zurückzustecken. Wo ein Wille ist, ist auch immer ein Weg.
Aber da kann ich auch nur von mir sprechen. Wie es bei dir ist, weiß ich natürlich nicht. Ich will dir auch jetzt nicht dazu raten, dir unüberlegt einen Hund zu kaufen. Nur, was ich sagen will: Man kann nie in die Zukunft schauen. Viel wichtiger ist doch, dass man wirklich bereit dazu ist, sein Leben nach dem Hund zu richten und ihn fest mit einzuplanen. Und dass man sich bewusst darüber ist, dass man sicher auch mal Zurückstecken muss. Die Einstellung zählt.
Wenn man die nicht hat, sollte man schleunigst die Finger von einem Hund lassen.
Wie das nun bei dir während der Bachelorarbeit aussieht, kann ich natürlich nicht beurteilen. Das musst du letztendlich selber entscheiden, ob du die Nerven dazu hast. Wichtig ist wirklich, dass du jemanden hast, der den oder die Kleine im Notfall mal nehmen würde.