Beiträge von ShilaShadow

    Das Problem ist, dass die meisten Menschen schlichtweg das Falsche unter "Beschäftigung" verstehen. Wie oft wurde und werde ich angesprochen - und das schon, als Shadow gerade mal 3-4 Monate alt war - ungefähr in dem Wortlaut: "Boah, mit der musst du aber viel machen, bestimmt 5-6 Stunden am Tag spazieren und Fahrrad fahren"... Hätte ich das gemacht, hätte ich hier ein nervliches Wrack sitzen.

    Gerade Hunde, die extrem zum Aufdrehen neigen, müssen lernen, runterzufahren. Kein Border, den ich kenne, würde von selbst damit aufhören, Ball zu spielen. Im Gegenteil - er dreht total hoch. Ich denke, daher entsteht bei vielen Laien der Eindruck, der Hund werde niemals müde. Was natürlich ein totaler Trugschluss ist und Ursache für sehr viele hyperaktive, verhaltensauffällige Border.

    Und genau da liegt der Knackpunkt: Es kommt nicht darauf an, WIE VIEL man macht, sondern WAS. Du kannst mit einem Border 3 Stunden Ball werfen, und es bringt ihm rein gar nichts, außer einen enormen Adrenalinspiegel und Stress ohne Ende. Lass ihn eine Stunde an die Schafe oder meinetwegen eine ordentliche Fährte ausarbeiten. Das dauert 20 Minuten und danach ist er fertig.

    Es ist einfach enorm wichtig, diesen Spagat zwischen sinnvoller, rassegerechter Auslastung und Ruhe zu schaffen. Ein Hund, der nicht runterfahren kann und viel zu viel, aber eben falsch, beansprucht wird, wird auf Dauer verrückt. Diese ständige Bereitschaft, immer auf 50% laufen, das ist nichts halbes und nichts ganzes. Richtig ist es, einem Hund zu zeigen, dass er außerhalb seiner Trainingszeit rein gar nichts zu erwarten brauch und ganz enstpannt sein kann. Auf der anderen Seite aber dann, wenn es so weit ist, 100% geben kann - und zwar ohne(!) dabei zu einem Adrenalinjunkie zu werden.

    Ups... Ich Blindfisch. :ops: Sorry.

    Das klingt echt toll. Ich werde nochmal mit Vivi (Pino) Rücksprache halten und vielleicht kommen wir dann zusammen und nehmen auch zusammen ein Zelt.

    Ich hätte auch noch ein ziemlich großes Zelt, weiß nicht, wie das platztechnisch ist... Da könnte ich dann auch noch Leute und Hunde mit aufnehmen, wenn Bedarf besteht. Das ist so ein Zelt mit drei Kabinen für jeweils 2 Personen und in der Mitte einem Teil, in dem man stehen kann.

    So lange ihr zwanghaft versucht, an den Hund ranzukommen, ihn zu streicheln und anzufassen wird das nicht besser werden.

    Für euch mag "streicheln" vielleicht eine freundliche Geste sein, aber für euren Hund ist es das aber nicht. Streicheln ist für unangenehm. Und das wird nicht dadurch besser, indem ihr in noch mehr streichelt, also die ganze Sache NOCH unangenehmer macht. Er lernt momentan: Anfassen = grausam. Nicht das Gegenteil. Und das möchte er vermeiden, und anders als durch knurren und schnappen kann er das halt nunmal nicht.

    Drängt euch weniger auf, gebt ihm Zeit, und geht um Gottes Willen bitte keine 6-7 Stunden am Tag mit ihm raus. Der Hund kommt von der Straße, der kennt den normalen Alltag nicht - für ihn ist das gerade ein richtiger Kulturschock. Durch so viele Eindrücke wird er völlig überfordert sein.

    Alles, was ihr jetzt machen solltet, ist ihm euren ganz normalen Alltag zu zeigen. Und zwar so, dass er ihn von sich aus kennenlernen kann und zu nichts gedrängt wird. Also alles ganz in Ruhe. "Beschäftigung" und "Auslastung" hat er dadurch mehr als genug. Er muss die ganzen Eindrücke erstmal verarbeiten.