Beiträge von Ingo35

    Tippe jetzt mal auf Pubertät. (Wenn gesundheitlich alles in Ordnung ist)


    Joschi ist acht Monate alt und hat auch ab und zu diese Phasen. Sieht aus wie Lustlosigkeit, ist aber so eine Art Trotzverhalten. Ich sage "Sitz" und er bleibt einfach stehen und glotzt mich an. Dann irgendwann setzt er sich gaaaaanz langsam hin. Oder er macht überhaupt nicht mehr "Sitz", sondern geht gleich ins "Platz" und bleibt da.


    Seitdem wir mit dem Clickern und dem freien Formen angefangen haben, ist wieder mehr Leben im Hund, da er jetzt selbst überlegen muss, was ich von ihm will.

    Das gibt sich bestimmt bald.


    Joschi wollte als Welpe auch nicht raus, weil ja draußen alles so schrecklich ist, laute Geräusche, andere Hunde, die ihn anknurren, Fahrräder, Mülltonnen etc.


    Wir sind einfach rausgegangen, wenn er sich hingesetzt hat, wurde er eben getragen und dann auf die Wiese gesetzt.


    Draußen spielen und Leckerchen, dann verbindet er das Rausgehen ziemlich schnell mit was Positivem.

    Joschi darf ins Bett, aber nur, wenn wir es erlauben.


    Haben das Kommando "Abstand" eingeführt, es relativ laut und ernst gesagt und ihn dann aus dem Bett gedrängt, wenn er wieder reinwollte, wieder "Abstand" gesagt und rausgedrängt. Er hat es schnell kapiert und geht jetzt auf "Abstand" aus dem Bett bzw. kommt erst gar nicht rein und legt sich dann davor hin.

    Joschi hat das auch gemacht, immer schön auf den flauschigen Teppich gepinkelt, auf das Parkett nicht mehr.


    Wir haben einfach "Nein!" gesagt und ihn nach draußen getragen. Er hat das recht schnell verstanden, das Prinzip "Draußen pinkeln" war ja schon fast im kleinen Welpenhirn.


    Bei Freunden & Verwandten hat er anfangs auch noch mal auf den Teppich gepinkelt, aber die hatten wir vorgewarnt.

    Eine Freundin von mir hat einen süßen Jack Russell seit Welpentagen, mittlerweile ein halbes Jahr alt, sie ist super zufrieden mit der Kleinen. Sie ist absolut lieb, anhänglich, neugierig und tapfer. Bleibt allein, bellt nicht, liebt alle Menschen, apportiert, schläft im Café unterm Tisch, mag besonders große Hunde.


    Die Freundin hatte erst Bedenken wegen den Clischees der Rasse gegenüber, findet sich aber darin überhaupt nicht wieder.


    Joschi zum Beispiel ist ein Labrador und überhaupt nicht verfressen.

    Joschi ist super verträglich, unterwirft sich auch jetzt in der Pubertät immer noch erwachsenen Rüden, die kleiner sind als er, was witzig aussieht.


    Wir haben seinen Hundekontakt nun runtergefahren und arbeiten erst mal an unserer Mensch-Hund-Bindung, da er zu jedem Hund hin will und mich dann total vergisst.


    Zu deinem speziellen Problem: Eine Hündin, die er von klein auf kannte, war läufig, Joschi hat sie fast zwei Monate lang nicht gesehen, das Wiedersehen vor ein paar Tagen war sehr kühl, er wollte spielen, die Hündin überhaupt nicht mehr, sie hat ihm sogar gedroht, als er ihr zu nahe kam. Ein bisschen schade, aber so ist es jetzt eben.

    Ich fahre fast täglich mit Joschi Bahn (Straßenbahn und RB).


    Straßenbahn war kein Problem, nur dass er sich immer mitten in den Gang legen wollte. Habe ihm anfangs ein Geschirr angezogen mit Griff dran, dann konnte ich ihn in die richtige Position ziehen. Jetzt macht er "Platz" wo Platz ist und bleibt dort auch liegen. Im Berufsverkehr ist es manchmal sehr eng, aber da müssen wir irgendwie durch.


    In der Bahn ist es ähnlich. Joschi hatte anfangs Angst einzusteigen. Habe das einfach eine Woche rigoros mit ihm geübt.

    Joschi wiegt 32 kg und ist groß und schwer, obwohl noch ein Junghund.


    Wir waren heute in der Stadt und am Hauptbahnhof hat eine Mutter ihr Kind weggezogen, als wir an ihr vorbei gingen. Dabei ist das ein absolutes Lamm.

    Die kleinen Feinheiten ... bei uns hat es geklappt, indem wir Joschi jeden Tag allein gelassen haben und jetzt immer noch darauf achten, dass er nicht mal eine Woche nicht allein bleibt, weil ich gerade frei habe, da gehe ich auch mal zum Müll oder zur Post runter und er ist eben nur 2 Minuten allein, bevor wir gehen, wird er vollständig ignoriert (kein Ansprechen, Anfassen, Ansehen).


    Sonst einfach Geduld. Joschi hat schnell gemerkt, dass Winseln, Fiepen, Bellen nichts bringt und es dann gelassen.