Zitat
Tolle Argumentation! Liest sich wie eine Rechtfertigung von Menschen deren Hunde niemals nie eine Erziehung genossen haben.
Wieso?
Warum muss mein Hund sich von mir die Pfoten anfassen lassen um somit zu zeigen, dass er "freilauftauglich" ist? Ich habe einen Hund von dem ich trotz mehr als 2 Jahren Training nicht mehr erwarten kann als dass er mir seine Pfote kurz auf den Unterarm legt. Nicht weil er keine Erziehung genossen hat, sondern weil er schlicht und ergreifend kitzelig ist. Ach so, na klar. Ist ja nur eine Rechtfertigung. Er lässt sich überall von mir anfassen, aber wehe ich berühre seine Ballen.
Ranrufen, Maulkorb anlegen, Futter wegnehmen, Fahrstuhl fahren, Restaurant - alles kein Thema bei uns.
Aber am Ende möchte ich bestimmen, was er im Alltag können muss oder nicht.
Warum sollte mein Hund das mit sich machen lassen?
Eine Fremdperson geht direkt auf den Hund zu und versucht, freundlich-aufdringlich Körperkontakt zum Hund aufzunehmen.
Sicher, wäre mit meinem Goldie kein Thema gewesen. Aber Janosch als misstrauischer Hund würde versuchen sich in die hinterste Ecke zu verkriechen. Warum muss er sich so etwas wider seine Natur gefallen lassen?
"Bleib für 2 Minuten" - Wofür bitte soll mein Hund das brauchen?
"Steh"? Für uns im Alltag unwichtig.
Will ich das Janosch irgendwo stehen bleibt, sage ich "Sitz". Da brauche ich nicht noch "Steh" und "Bleib" extra.
"Platz" brauchen wir im Alltag ebenso nicht. Sind wir im Restaurant setzt er sich und legt sich dann schon von allein hin wenn er es will (und sich sicher fühlt).
Außerdem sehe ich es auch nicht ein nur wegen so einem Test mit meinem Hund Bahn fahren zu üben oder durch die Innenstadt zu laufen.
Wir wohnen auf dem Land - da brauch ich all das Gedöns nicht. In der Stadt seh ich es noch ein. Aber würde ich in der Stadt leben, würde ich persönlich keinen Hund halten und wenn dann sicherlich eine andere Rasse.
Zusammengefasst - wir würden im praktischen Teil durchfallen - obwohl mein Hund kommt wenn ich ihn rufe, er nicht jagd, er ein Abbruchsignal beherrscht, sich anderen Menschen und Hunden gegenüber respektvoll verhält usw.
Ich bin eigentlich gar nicht so gegen einen Hundeführerschein. Aber das sollte meines Erachtens den Halter betreffen mit Fragen zum ganz allgemeinen Umgang mit Hunden. Denn ehrlich, was ich hier im Forum manchmal (selten, aber dennoch auffällig) lese, da haperts bei manchen. Da ist es mir wesentlich wichtiger, dass der Halter die Bedürfnisse des Hundes kennt als dass der Hund ordentlich ins Auto einsteigt - wieder ein Punkt Abzug bei uns: Janosch steigt nicht geordnet ins Auto ein, er steigt gar nicht ein. Er legt nur eine Vorderpfoten auf die Ladekante und wir müssen seinen Popo reinschieben 