Beiträge von Janosch2011

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    "Er war frech, nu isser im Heim!"

    Kenn ich, den Spruch gibts bei uns auch manchmal. Manchmal haben wir auch Berner Würstchen aus Janosch gemacht ;)

    Also, ich finde dass es in dem Thread weniger um die Hunde geht, als um Beziehungsmachtkämpfe. Ich sehe es wie einige andere hier, er weiß genau wie er Dich provozieren kann und macht das auch. Der fährt wahrscheinlich nicht weg. Du hast hier schon den guten Vorschlag mit den Nachbarn bekommen. Sollte er doch wegfahren, frag einen Nachbarn ob die Hunde tatsächlich allein sind und dann verständige die Polizei/das Tierheim. Da musst Du noch nicht mal hinfahren.

    Ich kann ehrlich gesagt nur unverständig mit dem Kopf schütteln. Dass eine Frau von 27 Jahren einen Weg von 22 km als unüberbrückbar erachtet :???:

    Sorry ich fahre täglich zweimal 25 km (das ist schon gar kein so langer Weg, da fahren andere wesentlich weiter) und zwar auch täglich in den letzten beiden Wintern. Und dass die letzten zwei Winter (ehrlich gesagt waren es die letzten drei) so hart waren hat gar nix zu heißen. Vor vier Jahren war es total mild, da hatten wir kaum Schnee. Also, ich sehe keinen unüberbrückbaren Weg.

    Zu den anderen Beziehungskram sage ich nichts, das geht nur Euch was an.

    Bevor jetzt das Draufkloppen beginnt ganz getreu dem Motto "wenn man sich keinen Trainer leisten kann, dann sollte man sich auch keinen Hund halten" (das kommt doch in solchen Threads immer irgendwann), will ich Dir kurz sagen wie ich an die Sache rangehen würde. Er ist jetzt erst eine Woche bei Euch. Lass ihn erstmal ankommen, verlangt nicht zuviel von ihm. D.h. trainiert immer nur kurz und nur einn Kommando. Mach es so wie mit einem Welpen. Dass er gern frisst ist dabei sehr hilfreich. Trainiert erst seinen Namen. Baut das in Euren Alltag ein. Sobald er schaut, Leckerlie. Dobermänner sind intelligente Burschen, ich wette der hat das ganz schnell raus.

    Danach würde ich die Wichtung bei den Kommandos auf Nein, Aus und Komm legen. Es könnte schon sein, dass die Kommandos abgenutzt sind, wenn die Vorbesitzer nicht konsequent waren (weißt Du denn ob die Vorbesitzer diese Kommandos gegeben haben). Vielleicht von Anfang an andere neue Kommandos nutzen. z.B. Pfui, Meins und Hier. Grade das Aus/Meins kannst Du gut mit ihm üben wenn er gern Bällchen holt.

    Am Anfang auch erstmal jede Reaktion des Hundes, egal welches Kommando, belohnen. Wenn Du merkst er kennt das Kommando nur noch belohnen, wenn er es nach einmaligem Sagen ausführt.

    Du schreibst außerdem er dreht auf in der Wohnung. In welchen Situationen passiert das? Wie sieht derzeit Euer Tagesprogramm mit ihm aus? Weißt Du wie sein Programm bei den Vorbesitzern aussah? Was heißt er lässt Deine Hündin nicht in Ruhe? Wie reagiert sie?

    Du hast Dir jetzt natürlich eine Rasse ins Haus geholt die eine konsequente Führung benötigt und noch dazu einen Junghund der seine Grenzen austesten will. Das ist schon schwierig genug wenn der Hund seit Welpentagen bei Dir war, aber er wurde bisher nur rumgereicht. Ich würde Dir daher absolut empfehlen zunächst in die Hundeschule zu gehen. Woran liegt es das Du nicht mobil bist? Die Trainingsstunden in Hundeschulen sind oftmals am Wochenende, wenn Dein Mann unter der Woche das Auto haben sollte. Vielleicht kann Dich aber auch eine Freundin oder Verwandte begleiten. Und bezüglich Trainingsstunden: vielleicht könnt Ihr Euch zu Weihnachten eine entsprechende Finanzspritze wünschen oder Euer eigenes Weihnachtsfest etwas kleiner gestalten?
    Im Übrigen dachte ich auch, die nächste Hundeschule wäre ca. 30 km entfernt. Ich habe mich dann aber nochmal im Internet belesen und siehe da, zwei Dörfer weiter war doch eine kleine Hundeschule.

    Ansonsten empfehle ich Dir zu lesen, zu lesen, zu lesen. Ein sehr leicht verständliches Buch ist "Hundeerziehung ganz einfach" von Gwen Bailey. Da sind sehr gut und übersichtlich die Grundlagen der Erziehung wie auch die wichtigsten Kommandos beschrieben.

    Ach ja, auch die gelben Säcke erstmal wegstellen, dass er nicht mehr ran kommt ;)

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    So oder so, ob wenn man den Hund ausgesucht hat oder vorher auswählt, man sollte sich über die Rassen seines Hundes informieren. Ich finde so viele Rassen toll, wunderschön, oh wie gerne würde ich einen Saarloos mein eigen nennen, eine Traumhafte Rasse, nur wäre die bei uns ziemlich unterfordert oder eher wir überfordert, beißen wir uns für einige Zeit in den Hintern nur um diese Rasse gerecht halten zu können, so wird das auf Dauer nicht gut gehen.

    Richtig, rein äußerlich finde ich einen Kangal traumhaft schön. Ein Hund dieser Rasse passt aber so gar nicht zu unserem Leben. Also passen wir auch nicht zu seinem Leben.

    PS: Neufundländer und Bernhardiner waren auch ganz eng in unserer Auswahl. Und wenn irgendwann in zwei, drei Jahren mal ein Zweithund kommen soll, dann wird es wohl wieder einen Berner Sennen oder aber Bernhardiner ;)

    Ehrlich gesagt, wir haben auch geschaut nach dem Hund der zu uns passt. Und das fängt nun mal bei der Rassewahl an. Bei uns würde die Suchanzeige wohl so lauten:

    - es soll ein großer Hund sein
    - er soll mittellanges Fell haben
    - er soll nicht zu sehr sportlich ausgelastet werden müssen, sondern sich eher mit ruhigen Spaziergängen
    zufrieden geben
    - die Reizschwelle sollte hoch sein
    - Besuchern gegenüber soll er freundlich aber durchaus distanziert sein
    - er soll keinen ausgeprägten Jagdtrieb haben
    - er soll nicht bellen - was bei mir einfach bedeutet, dass er kein Kläffer sein soll und es gibt nunmal Rassen die
    eher zum Bellen neigen als andere
    - vor allem soll er ein tiefenentspannter Hund sein ;)

    Ja, ich denke wir haben für uns die richtige Rasse gefunden. Wobei ich Dir absolut zustimme, Bluemeleinchen, jeder Hund ist anders. Und man bekommt keinen perfekten Hund geliefert. Und vor allem muss man sich klar machen, dass jeder Hund Erziehung braucht um so zu einem guten Partner zu werden. Von perfekten Partner spreche ich nicht – den gibt es einfach nicht. Weder bei Hunden noch bei Menschen. Zusammenleben bedeutet auch immer ein bisschen sich zu arrangieren und am Zusammenleben zu arbeiten.

    PS: Ich hatte auch ein paar Ansprüche an den Mann mit dem ich zusammenleben will. Wieso sollte es also beim Hund anders sein?

    Es tut mir sehr leid um Deine Hühner. Janosch lebt auch mit Hühnern und Gänsen zusammen. Ich würde für meinen Hund niemals die Hand ins Feuer legen, dass er nicht auf dumme Gedanken kommt - aber zumindest kann ich sagen, dass er grade Geflügel kennengelernt hat und toleriert. Deswegen lasse ich ihn auch nicht allein in den Freilauf für das Gefieder. Wenn er sich an den Zaun zum Hühnergehege setzt, kommen die Hühner sogar auf ihn zugelaufen.

    Leider werden viele Hunde, vor allem Hofhunde nicht auf andere tierische Mitbewohner sozialisiert. Von Anfang an und immer mal wieder den Hund direkt an die Tiere ranführen wie susami das beschrieben hat, nur somit kann man dem Hund Toleranz gegenüber anderen Arten lehren. Dass dieser Hund nun seinem Trieb gefolgt ist, kann man ihm wohl nicht verübeln. Auch wenn der Schaden (vor allem emotional) für Dich enorm ist.

    Aber zu dem anderen Thema: da werden die Hunde gebarft, es wird versucht die Hunde mit rassegerechter Beschäftigung auszulasten, Hunde werden intakt gelassen – zusammengefasst, es wird im Rahmen der Möglichkeiten alles für den Hund getan in Hinblick auf artgerechte Haltung …und dann soll der Hund aber bitteschön nur an der Leine raus dürfen? Wenn ein Hund den Rückruf nicht beherrscht, ja, dann gehört er definitiv an die Leine.

    Aber selbst der Junghund der den Rückruf noch nicht zu 100% beherrscht muss es irgendwie lernen. Mein Hund merkt genau ob die Schlepp dran ist oder er frei ist. Daher ist Schleppleinentraining für mich nicht das Allheilmittel zum Rückruf trainieren.

    An der Straße, am Waldrand, natürlich im Wald und an uneinsichtigen Stellen bzw. Situationen die ich nicht einschätzen kann (fremder Hund, Radfahrer) kommt mein Hund auch an die Leine. Ansonsten aber, wenn das Gelände einsehen kann und potentielle Situationen überblicken kann, soll mein Hund sich frei bewegen können.

    Aber ich stimme zu – ein Spaziergang ohne Leine bedeutet äußerste Konzentration beim Halter. D.h. zurückrufen und an die Leine nehmen BEVOR der Hund überhaupt sieht was kommt.

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    Naja, man sagt, dass man mit der Kastra solange warten wie eine Hündin dieser Rasse braucht, bis sie die dritte Läufigkeit abgeschlossen hat.

    Hmm und selbst dann... Der Kastra-Chip legt die ganze Testosteronproduktion lahm. Mute ich das wirklich meinem Hund zu?

    Ich habe aber einen Rüden und immer Rüden gehabt, kenne mich dementsprechend mit Hündinnen nicht so aus. Wie lange braucht eine Hündin dieser Rasse bis die dritte Läufigkeit abgeschlossen ist?

    Letztere Frage stellt sich doch gar nicht. Es geht um Informationen und Erfahrungberichte und es geht um die Frage, was wenn tatsächlich eine Kastration irgendwann in ferner, ferner Zukunft (wenn es Dich beruhigt) indiziiert sein sollte. Darf ich mich nicht informieren um auch auf Eventualitäten eingestellt zu sein?

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    Du siehst keinen Sinn darin, einem Bernersenn, einem waschechten Hofhund immerhin, den längeren Aufenthalt auf einem grossen Grundstück zuzumuten? :???: Irgendwie haben sich manche Leute doch weit vom Ursprung entfernt, wenn eine rassegerechte Haltung nicht mehr zumutbar ist....

    Vielen Dank. Mehr bleibt mir dazu eigentlich auch gar nicht mehr zu sagen! Außer vielleicht: Was empfiehlt Ihr mir denn? Den Hund ins Haus einzusperren während wir draußen arbeiten. Damit er schön am Fenster steht und uns zusehen kann?

    Außerdem wird ihm das Grundstück nicht "zugemutet". Für gewöhnlich macht er das was ein Hofhund draußen so macht - nämlich in der Sonne liegen und dösen. Vielleicht bitte nochmal meinen Eingangspost lesen: Er wird NICHT als Hofhund gehalten. Er bekommt drei Spaziergänge am Tag. 2 x eher kurze Pullerrunden, mittags eine große Runde. Er wird mit Spiel und Erziehung ausgelastet. Aber nachmittags geht er auch gern mal in den Garten raus zumal wir dann in der Regel auch draußen sind. Insofern ist er nicht „jeden Tag nur im Garten“ und er kennt die coole Welt draußen durchaus.

    Wir haben an drei Seiten (auch straßenseits) einen über 2 m hohen undurchsichtigen Holzzaun, an der dritten Seite zum Feld hin einen 1,80 m Maschendrahtzaun.

    Darüber hinaus haben wir 63 Einwohner im Dorf wovon mindestens jeder 2. einen Hund hat. Sicherlich gibt es überall ein paar Verrückte – aber ich sperre meinen Hund doch nicht ein für die nicht mal 1%-ige Wahrscheinlichkeit, dass da einer (von den 63 Leuten die ich kenne und durchaus einschätzen kann) was übern Zaun wirft. Aus welchem Grund auch. Er bellt nicht, verhält sich absolut ruhig. Klar kann sich das ggf. noch ändern – aber dann müssen wir halt erzieherisch eingreifen. Aber ganz ehrlich – über Gift mache ich mir eher Gedanken wenn ich mit dem Hund in der Stadt unterwegs bin.

    Und auch noch mal, aktuell macht er keinerlei Anstalten abzuhauen. Selbst wenn wir mit ihm raus gehen, bleibt er im geöffneten Tor (auch das ist eine erzieherische Maßnahme) sitzen und wartet bis ich ihm das Signal gebe zu gehen.

    Mir geht es doch mit diesem Thread nicht darum irgendetwas zu entscheiden. Ich will mich nur informieren, welche Varianten es gibt, welche Nebenwirkungen diese haben - auch um einfach meinen Horizont zu dem Thema zu erweitern und mich ggf. mit anderen Hundehaltern über dieses Thema zu unterhalten zu können. Ich will meinen Hund auch nicht kastrieren weil EINER der Hunde meines Großvaters ein ein echter Ausreißer war. Dami wollte ich nur vorwegschicken, dass ein Hund wenn er unbedingt will immer weglaufen kann auch wenn man alle Eventualitäten beachtet.

    Bisher wurde mir von meinen Fragen eigentlich nur eine beantwortet, nämlich die Frage nach dem WANN. Ich hoffe also auf weitere konstruktive Antworten. Vielen Dank.

    Vielleicht mal eine kleine Anekdote als Erläuterung warum ich mir überhaupt Gedanken über eine Kastration machen bzw. mich darüber informieren will: Einer der Hunde meiner Großeltern trug den passenden Namen „Ausreißer“. Obwohl das Grundstück vollständig mit einem 1,80 m hohen Zaun und Betonborden umgeben war, hat er es immer wieder geschafft sich davon zu machen: unter den Borden durchgegraben, aus winzig kleinen Löchern im Zaun so große gemacht, dass er sich durchzwängen konnte, über den Zaun drüber springen etc. Zweimal waren das Ergebnis so genannte Ups-Würfe. Was die Besitzer der Hündinnen mit den Welpen gemacht haben weiß ich nicht, kann meinen Großvater leider aber auch nicht mehr fragen. Da es ein kleines abgelegenes Dorf mit reiner Landwirtschaft in den 80-er Jahren war, ist nicht von einer erfolgreichen Vermittlung auszugehen :tropf:

    Nun auch wir leben auf dem Land, mindestens jeder Zweite hier hat einen Hund und wie ich feststellen musste, handelt es sich dabei zu ca. 2/3 um Hündinnen. Nun ist Janosch 8 Monate alt und befindet sich mindestens in einer vorpubertären Phase, also durchaus Zeit sich mal Gedanken über das Thema zu machen.

    Janosch hält sich ca. 3-4 Stunden am Tag alleine auf dem Grundstück auf. Allein bedeutet auch, dass wir z.B. Arbeiten auf dem Grundstück machen. Da es ca. 4.500 m² sind haben wir den Hund nicht immer im Blickfeld. Wir sehen also nicht ob er sich grade irgendwo durchgräbt. Ich gehe die Zäune aber immer mal wieder ab und habe bisher noch keine Stelle gefunden, wo er es versucht haben könnte.

    Zurzeit weiß ich noch gar nicht ob Janosch auf Läufigkeit einer Nachbarhündin überhaupt so reagieren wird, dass wir das mitbekommen. Wenn mein Hund klare Anzeichen zeigen würde, dass eine läufige Hündin in der Nachbarschaft ist, habe ich kein Problem damit ihn auch mal zeitweise nicht allein aufs Grundstück zu lassen. Ich befürchte aber bei diesem Überangebot an Hündinnen im besten Alter, dass ich ihn dann vielleicht mehr als die Hälfte des Jahres nicht mehr aufs Grundstück lassen könnte. Das will ich nun aber auch nicht.

    Wie gesagt, es ist nicht aktuell. Aber dennoch nun meine Fragen hierzu:

    Wie läuft die chemische Kastration ab und welche Erfahrungen habt Ihr hiermit?
    Was ist belastender für den Hund - ständige Chemie oder eine OP?
    Wie handhabt Ihr das in einer vergleichbaren Situation – also Rüde viel auf dem eigenem Grundstück draußen und nicht kastriert?
    Janosch ist (noch?) sehr ortsbezogen, er startet also wie oben schon geschrieben keine Ausbruchsversuche. Unterstelle ich ihm jetzt aber mal, dass er dies bei läufigen Hündinnen tun wird – ist mit einer Kastration der Sexualtrieb so gehemmt, dass er wirklich nicht mehr aufgrund dessen ausbüchst?
    Wann wäre bei einem Berner Sennen die richtige Zeit? Erst nach 3 Jahren, wenn die soziale Reife erreicht ist?
    Da wir später (so in 3-4 Jahren etwa) eventuell noch einen Zweithund haben wollen und wir noch nicht sicher sind hinsichtlich des Geschlechts: wie handhaben die Besitzer der Kombi unkastrierte Hündin/unkastrierter Rüde das Zusammenleben?

    Ich hoffe hiermit keine ausartende Grundsatzdiskussion zu starten, würde mich aber dennoch über Erfahrungsberichte freuen. Wie gesagt, eine Kastration steht aktuell nicht zu Debatte und wir würden dies auch nur in Erwägung ziehen, wenn es für unseren Hund Stress bedeutet bzw. für unseren Hund eine Gefahr darstellt weil er z.B. ausreißt und eventuell auch den Unmut von Nachbarn auf sich zieht.

    Danke schön schon mal!

    PS: Falls ich im falschen Forum bin, bitte verschieben - aber ich dachte bei Gesundheit passt es am ehesten rein.

    Vielen Dank erstmal für Eure Antworten.

    @ TeddyKa: Das von Dir Empfohlene machen wir schon – er sitzt brav vor seinem Futter und sabbert alles voll, er setzt sich am Gartentor, wartet bis ich aufgemacht habe und „Los“ sage und beim Auto darf er auch nur auf Befehl raus (wobei letzteres nicht immer klappt).

    BorderPfoten: Ich glaube mit dem „Schlafplatz auserkoren“ habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Wir hatten für ihn ein Kissen im Schlafzimmer, eins im Arbeitszimmer und eines im Flur liegen. Nachdem er die erste Zeit nur im Schlafzimmer geschlafen hat, geht er jetzt zum Schlafen fast immer in den Flur - was wir auch gut finden, weil der Platz im Flur eigentlich auch unser favorisierter Platz für den Hund ist. Es handelt sich dabei um eine Nische, so dass er nicht im Weg rumliegt und sich dorthin auch zur Ruhe zurückziehen kann. Die Kissen im Schlafzimmer und Arbeitszimmer habe ich heute einfach mal weggeräumt. Er hat ein bisschen komisch geguckt, aber es ging alles ohne Zickereien.

    Also ist das aus der Not geborene (weil er sonst gar keine Ruhe mehr gegeben hat) vor die Tür setzen wohl erstmal der richtige Lösungsansatz. Mir ist auch klar, dass er jetzt in der Pubertät gern ein bisschen flegelhaft wird, aber ich will solches Verhalten gar nicht erst einreißen lassen. Und Bad wird jetzt auch erstmal Tabu sein.

    Manchmal gibt es halt Tage, da ist man mit einem pubertierendem Junghund ein bisschen überfordert ;-) Mal abgesehen von heut morgen ist er sonst heute aber richtig brav gewesen. Vielleicht hat es ihn geschockt, dass ich seine Schlafplätze eingekürzt habe. Vorhin hat er mal kurz reingeschaut und hat sich nun wieder auf sein Kissen gelegt - ohne zu meckern. Ansonsten klappte heute auch Sitz und Platz wieder wunderbar, was er anfang der Woche plötzlich überhaupt nicht mehr kannte.

    Hallo,

    ich würde gern Eure Meinungen und – hoffentlich auch – Erfahrungen/Tipps hören zu einem Problem welches wir derzeit haben.

    Es geht um unseren 8 Monate alten Berner Sennen Rüden Janosch, der seit seiner 11 Woche bei uns ist.

    Janosch bellt uns seit ca. 3 Wochen in zwei Situationen immer an:

    Situation 1: Ich mache mich früh für die Arbeit fertig. Er liegt mit im Bad, während ich mich fertig mache, da ich gern auch diese Zeit mit meinem Hund verbringen möchte. Er fängt neuerdings regelmäßig an mich anzubellen. Und zwar meist dann wenn ich den Fön in der Hand habe. Dass es Angst vor dem Fön ist kann ich mir nicht vorstellen, da er dieses Ritual ja schon in den ersten 4 Monaten ohne Probleme mitgemacht hat, sprich er hat neben mir gelegen und teilweise dabei gedöst. Dabei muss gesagt werden, dass er, wenn ich auf Arbeit gehe, nicht allein ist, sondern mein Mann da ist. Wenn mein Mann zur Nachtschicht geht oder am Wochenende zur Arbeit geht, gibt es kein Theater.

    Situation 2: Wir, egal ob mein Mann oder ich, sitzen am Computer oder am Schreibtisch. Auch hier stellt sich Janosch neben uns und fängt an zu bellen.

    Das Bellen sieht in der Regel so aus, dass er mit seinem Oberkörper nach unten geht und die Pfoten nach vorn streckt (also wie zur Spielaufforderung), seine Ohren sind angelegt, Schnauze ist gespitzt, Nackenfell ist flach. Wenn er mit dem Bellen keinen Erfolg hat, legt er sich dann manchmal einfach hin und winselt kurz. Oft bellt er sich so in Rage, dass man sein Bellen körperlich spüren kann. Sprich, er kommt bis auf ein paar cm ran und man spürt richtig seinen Atem. In solchen Situationen ist es schon kein Bellen mehr sondern eher Kläffen.

    Ich interpretiere eigentlich beide Situationen als Aufmerksamkeitsbellen. Wie seht Ihr das? Und vor allem, wie verhalten wir uns richtig? Normalerweise ignorieren wir ihn, aber er wird jetzt immer ausdauernder beim Bellen. Gestern habe ich ihn jedes Mal in den Flur gebracht, wenn er sich so verhalten hat. Da wurde noch mal kurz gemurrt und dann gegeben. Den Flur hat er sich auch als Schlafplatz erkoren, sprich bei uns stehen alle Türen offen, aber er liegt eigentlich immer im Flur. Das Ganze sehe ich aber nur als Verschiebung des Problems. Ich würde schon wollen, dass mein Hund sich ganz entspannt neben mich legen kann wenn ich am PC arbeite und ich ihn nicht jedes Mal in den Flur „verbannen muss“.

    Was sagt Ihr: ignorieren oder Auszeit oder andere Tipps :hilfe:

    Vielen Dank schon mal.

    PS: Situation jetzt gerade: ich schreibe diesen Text. Janosch hat ausgeschlafen, kommt aus dem Flur ins Arbeitszimmer, fixiert mich von der Tür aus (ich habe es nur im Augenwinkel gesehen), gähnt erstmal theatralisch, stupst mich von der Seite an, legt seinen Kopf auf meinen Schoß und fängt, weil ich nicht drauf reagiere, an tief zu bellen. Da ich ihn nicht beachtet habe, hat er sich jetzt (wahrscheinlich noch müde und daher nicht so ausdauernd) auf seine Decke im Arbeitszimmer gelegt und kurz leise vor sich hin gewinselt. Auch jetzt hat er den Kopf oben und blickt mich immer wieder an.