Beiträge von Shoppy

    Hallo Dobimom,

    vielleicht sprichst Du die Trainerin einfach mal drauf an - vielleicht meinte sie es tatsächlich als Scherz, nur ihr Tonfall ließ es nicht vermuten. Man hat ja eine andere Wahrnehmung von sich selbst, als das von aussen wahrgenommen wird. Ich kenne z.B. eine Trainerin, die, wenn man ihr eine Frage stellt, über deren Antwort sie erst nachdenken muß, immer aussieht, als würde sie einen gleich fressen kommen - es ist aber einfach nur ihr "Nachdenk-Gesicht".

    Allerdings finde ich auch, dass der "Altersunterschied" in der Gruppe ziemlich groß ist. Ich habe Altersunterschied in Gänsefüßen geschrieben, weil für mich Alter (in Wochen oder Monaten) nicht gleich Alter (körperliche und geistige Reife ist. Es könnte schon sein, dass eine Dogge, als Spätentwickler auch mit 5 Monaten noch in eine "Jüngere" WElpengruppe paßt, aber es ist eben schwierig, wenn der Riesenzwerg dann noch nicht richtig weiß, wo er mit seinen Füßen hintritt (ich habe einen Rigdeback und hatte mit ihm ein ähnliches Problem: mich wollten sie schon aus der Welpengruppe werfen, als er gerade 13 Wochen alt war, einfach, weil er sich nicht mehr so "welpig" bewegt hat und größer als alle anderen Welpen war (es gab wechselnde Gruppen)).

    Grundsätzlich finde ich, dass es extrem wichtig ist, seinem Trainer zu vertrauen, wenn sich aus dem klärenden Gespräch für dich keine befriedigende Lösung ergibt, versuch lieber eine andere Schule/Trainer zu finden. Dobermänner sind ja nun nicht gerade die unsensibelsten und Dein Zwerg wird es merken, wenn Du Dich nicht wirklich wohlfühlst - und dann kann er es auch nicht (sich wohlfühlen) - und es lernt sich nun mal besser, wenn man nich auch noch damit beschäftigt ist, zu ergründen, warum Frauchen etwas nervös ist....

    Ich!

    :blume:

    Oberhausen ist ja von Velbert nicht so weit weg - vielleicht könnten wir uns in Mühlheim am Auberg treffen (das ist ein Spaziergehgebiet am Südrand von Mülheim, wo man auf den Wiesen genügend Platz und Abstand zu anderen Leuten/Hunden zum Üben hat) - ich denke, das ist relativ "Mittig" zwischen Oberhausen und Velbert.

    Liebe Grüße
    Martina

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    denken, planen, handeln

    Huhu,

    also, es könnte mehrere Gründe haben, warum es jetzt gerade schwieriger zu werden scheint. Zunächst kommt sie jetzt in ein Alter, wo die Umwelt interessanter wird, gemeinhin Flegelphase genannt. Da wird quasie das Gehirn stellenweise "wegen Umbau geschlossen". Neue Gehirnzellen werden gebaut und neue Verknüpfungen werden gestrickt - und ein paar alter gehen dabei kaputt.

    2. Es wird Herbst. Offenbar können Hunde in diesem Wetter (kühler, feuchtere Luft...) besser riechen, und wenn sie an Wild interessiert ist, und das halt irgendwo rumläuft, kann sie das jetzt besser riechen, und ist dadurch natürlich noch abgelenkter als sonst.

    Für Beide Punkte würde ich einfach sagen: Durchhalten, es geht vorbei. Das klingt einfach, und es wird Dir vielleicht auch nicht helfen, kurzfristig, aber es geht wirklich vorbei, solage Du nur weiter konsequent weitertrainierst. Wenn Du sie aus frust oder wegen gutgemeinter Ratschläge losmachst und sie Jagen geht, wirft Euch das nich nur zurück, sondern Du hast sogar noch ein größeres Problem als vorher.


    Zum Jackpot.
    Vielleicht braucht sie einfach einen anderen Jackpot. Pia Gröning ("Antijagdtraining, wie man Hunde vom Jagen abhält") benutzt zum Beispiel auch Critter als Jackpot (Critter sind Bälle, die mit "Fell" bezogen sind und einen "Schwanz" haben. Es gibt sie glaube ich mit und ohne Quietschie). man kann sie gut an eine Reizangel binden und den Hund für eine gelungene Übung mit einem Jagdspiel belohnen - dieses entspricht der Motivationslage des Hundes (Jagen), wohingegen Futter nicht unbedingt dieser Motivation entspricht und daher u.U. nicht wirklich als Belohnung angesehen wird.

    Vielleicht liest Du einfach auch noch das Buch von Pia - bestimmt gibt es überschneidungen mit dem Kosmosbuch (das ich nicht kenne) aber bestimmt auch viele neue Hinweise und Sachen, die Du trainieren kannst.

    Liebe Grüße
    Martina

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    PS.
    den Hund mit etwas ablenken, ist keine Erziehung sondern Trieb-Umlenkung!


    Dem Hund eine andere Aufgabe zu geben, bedeutet, seine Aufmerksamkeit von dem Reiz auf seinen Menschen zu lenken. Hunde die mit der Aufmerksamkeit bei ihrem Menschen und bei der ihnen gestellten Aufgabe sind, können sich nicht (so stark) auf andere Reize konzentrieren.
    Dadurch, dass ihr Mensch ihnen eine andere Aufgabe gibt, als (wähle das passende aus:) anzuspringen, zu bellen, in die Leine zu springen, einen anderen Hund an zu pöbeln, Jogger zu jagen, in die Leine zu beißen, etc, usw, uvm...., lernen Hunde, dass sie durch Änderung ihres Verhaltens anders auf die ihnen begegnenden Reize reagieren können. Und das ganz ohne, dass die bestraft werden.

    Strafe ist "informationslos", wenn man davon absieht, dass Hund lernt, dass sein Mensch, wenn er Hund an der Leine hat, gelegentlich unberechenbar reagiert. Damit der Hund eine Strafe richtig verknüpft, müßen mehrere Bedingungen erfüllt sein (Timing/ die Strafe muß "hart" genug sein / es muß JEDES MAL, wenn das Verhalten auftritt gestraft werden, denn ansonsten setzt man den Hund auf ein variables Bestärkungsschema UND er lernt zu unterscheiden / aus dem vorherigen Punkt folgt, dass man den Hund schon beim aller ersten Auftreten des Verhaltens bestrafen muß / Die Strafe soll anonym erfolgen, sonst lernt der Hund nämlich 1. zu unterscheiden oder 2. verknüpft den Strafreiz mit seinem Halter und noch einiges mehr)

    Zudem kann niemals sichergestellt werden, was ein Hund zusätzlich mit dem Strafreiz verknüpft (vielleicht den anderen Hund, oder das vorbeiradelnde Kind, oder den Heißluftballon, oder den Schmetterling, oder das gelbe Postauto, oderoderoderoder....)

    Es ist einfacher, erfolgreicher, fehlerunanfälliger, angenehmer für Hund und Halter dem Hund mit Positiver Verstärkung zu erklären, was er in einer bestimmten Situation tun soll, anstatt ihm die fünfmillinonen Sachen, die er nicht darf zu bestrafen.

    Es ist viel effizienter 2-3 Alternativ-Verhalten unter Signalkontrolle zu bringen. Es reicht z.B. ein "Blickkontakt", "Sitz" ist universell gegen fast alles einsetzbar (denn wer sitz kann nicht an der Leine zerren, Joger jagen, Kinder anspringen, Mäuse ausbuddeln, andere Hunde anpöbeln...... ). Ein Platz ist auch recht nützlich und ein "Fuß" kann auch nicht schaden. Im Grunde reicht ein Blickkontakt und ein "Sitz", damit kommt man durch jede Schwierigkeit.

    Zitat

    Hi freileben
    verstehe ich es richtig, du gabst zuerst einen Befehl, evtl. noch Körperhilfe, wenn der Hund dann den Befehl richtig ausgeführt hat, dann kam der Clicker zum Einsatz :gruebel:


    Nein, Freileben hat den Clicker konditioniert und den Hund sich die Sachen selber beibringen lassen - über free shaping.
    Dabei clickt man Verhalten, dass der Hund von alleine zeigt, und von dem man denkt, dass das in die Richtung, die man haben möchte, führen könnte - Clickerleute sagen: man clickt Ansatzverhalten. WEnn der Hund, bstärkt Durch mehrere Clicke, dieses Verhalten regelmäßig ausführt, setzt man mit dem clickern aus, worauf der Hund das Verhalten variieren wird. Von diesen Variationen clickt man dann die, die dem Ziel näher kommen. Diese bestärkt man dann wiederholt, bis der Hund sie wieder regelmäßig in der neuen Variante zeigt. Dann setzt man wieder mit dem Clickern aus, worauf wiederum neue Varianten angeboten werden und so weiter und so weiter. Irgendwann hat man durch geschickte Bestärkung das Verhalten in der endgültigen "Verfassung" und erst dann bekommt die Sache einen Namen, sprich "Befehl", wobei die meisten Clickerer nicht Befehl, sondern Signal sagen, denn Clickerer "befehlen" dem Hund nicht, sonder sie bitten den Hund um Mitarbeit.

    Liebe Grüße
    Martina

    denken, planen, handeln

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    Ähm, jetzt weiß ich grad nicht was los ist. Bei der Hundeschule hat man gesagt, ich soll clickern, der Hund hört das clickren und kommt wegen dem clickern zu mir. Wenn er zu mir gekommen ist bekommt er zur Belohnung ein Lecker. Ist das falsch??? Wie ich das jetzt von euch versteh, soll der Hund zuerst zu mir kommen und dann soll ich clickern, als Zeichen das er das Richtig gemacht hat. Ganz ehrlich, ich weiß grad nicht ob ich euch richtig verstanden habe??? Irgendwie bin ich jetzt verwirrt!! Bitte erklärt mir das mal richtig. Meine Sina ist jetzt erst 11 Monate alt und ich möchte da keinen Fehler machen, obwohl ich glaube ich bin grad dabei einen Fehler zu machen. Oder?? Bitte erklärt das noch mal richtig. :flehan: ...die Sina ist mein erster Hund. Viele Grüße Sternenkind

    Ach Gott, Da bist Du ja an eine tolle Hundeschule geraten. Nein, das ist Dir leider falsch erklärt worden.

    Stell Dir den Clicker wie einen Textmarker vor, der in all dem vielen Zeug, dass Du lesen und lernen sollst, die Sachen markiert, die wichtig sind, auf Die Du besonders achten mußt.
    Übertragen auf das Training mit dem Hund bekommt dieser Marker (das "Click" des Clickers wird auch als Markersignal bezeichnet!) für den Hund die Bedeutung: genau das Verhalten, dass Du gezeigst, wenn Du das "Click" hörst, hat eine beesondere Bedeutung.

    Außerdem ist das "Click" ein Versprechen, dass Du Deinem Hund gibst, nämlich: Wart ne Sekunde, jetzt kommt gleich Deine Belohnung.

    Zusammen genommen heißt der "Click" also: "Das was Du (der Hund) gerade tust, ist richtig, und jetzt bekommst Du dafür eine Belohnung!"

    Das versteht ein Hund natürlich nicht von alleine, sondern das muß er erst lernen. Clickerleute sagen, dass der Clicker erst konditioniert werden muß. Man könnte auch sagen, dass der Clicker erst "aufgeladen" werden muß, wie z.B. ein Akku. Und das geht so:
    Du hast den Clicker in der Hand, der Hund ist direkt vor oder neben Dir und Du hast haufenweise Hundis-Lieblingsleckerchen griffbereit (er muß wirklich extrem Lecker für den Hund sein, denn er soll ja lernen, dass auf den Click eine Supertolle Sache für ihn folgt, wenn da nur Trockenfutterbröckchen rausspringen, verliert er schnell das Interesse.
    Wenn Du und Dein Hund startklar sind, clickst Du und schiebst Hundi in der nächsten Sekunde ein winziges Bröckchen (ca. Erbsengröße) ins Maul.
    Warten, bis der Hund runtergeschluckt hat und wieder Clicken und gleich daruaf das Leckerchen geben.
    Den ganzen Ablauf wiederholst Du 8-10 Mal. Dann wartest Du, bis Dein Hund mal kurz woanders Hinguckt und clickst dann - Wenn die Hundenase in Deine Richtung rumschwenkt in freudiger Erwartung auf das versprochene Leckerchen, hat Dein Hund das Versprechen "Click = jetzt bekomme ich eine Belohnung" verstanden. Und ab da kannst Du alle Sachen, die Dein Hund macht "markern".

    Die Reihenfolge ist immer so, dass Dein Hund etwas tut, Du clickst und der Hund das Leckerchen bekommt! Auf ein Click MUSS immer eine Belohnung folgen, sonst läuft der "Akku" leer und der Clicker verliert seine Bedeutung.

    Der Clicker darf nicht als "Komm"-Signal mißbracuhtwerden, dafür ist er nicht gedacht und auch nicht geeignet.
    Wenn der Hund nämlich die bedeutung "Click = Belohnung kommt gleich" verstanden hat, und Du clickst, bestärkst Du genau das Verhalten, was der Hund gerade zeigt (dazu nämlich ist der Clicker da!) - wenn Du also clickst, um ihn zurückzurufen, weil er einen Jogger jagt, wird er in Zukunft Ausschau nach Joggern halten um diese zu jagen, denn das hat ja schon Erfolg gebracht.

    Vielleicht solltest Du auch ein Buch zum Thema lesen (z.B. das von Martin Pietralla oder von Birgit Laser), dort ist die ganze Theorie hinter dem Clickern im Detail erklärt.

    Zum Beispiel erfährst Du dort an konkreten Beispielen, wie Du Deinem Hund mit Hilfe des Clickers verschiedene neue Sachen bebringen kannst.

    Liebe Grüße
    Martina

    denken, planen, handeln

    Huhu,

    versucht das mit dem Ablegen und Entspannen (durch ruhiges, massierendes Streicheln z.B.) doch mal gleich am Anfang. Da ist der Adrenalinspiegel noch nicht so hoch. Und macht es auch genau in den Momenten, wo sie sich aufzuregen scheint. Vielleicht gehst Du mit Deinem Hund einfach noch ein-zwei Schritte vor und legst ihn dann auch ab, und machst eine Streifel-Entspannungsorgie, mit, wenn sie mag, Leckerstem Hühnchenfleisch, oder ähnlich dekadenten Leckerchen. Wenn sich Frau Hund beruhigt hat, geht Ihr ein Stückchen weiter.


    Liebe Grüße
    Martina


    Denken, planen, handeln

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    Also meine Interpretation geht er dahin, dass der Hund nicht aggressiv, sondern sehr unsicher ist. Sie guckt auch interessiert zu unseren rüber, aber wenn man sie dann mal etwas näher lässt, geht das Theater wieder los.

    So nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung!

    Wir haben uns jetzt überlegt, dass wir uns einfach fast jeden Tag zwangslos treffen und ein Stückchen zusammen gehen. Allerdings ohne die Hunde in Kontakt treten zu lassen und alle an der Leine. Wir hoffen, dass sie es dann irgendwann als normal ansieht und wir dann einen Schritt weiter gehen können.


    So wie Du es beschreibst, klingt es sehr nach Unsicherheit. Das mit den Leinenspaziergängen ist eine Phantastische Idee. Wenn Ihr "Platz" genug habt, richtet es so ein, dass Ihr eine Distanz einhalten könnt, wo sie die Streßsymtome nicht zeigt. Diese Distanz macht Ihr ihr dann weiterhin mit Leckerchen schmackhaft. Nach und nach sollte es dann möglich sein, die Distanz zu verringern. Such mal was Du zu den Begriffen Gegenkonditionierung und Desensibilisierung finden kannst.


    Zitat

    Also, wenn ich den Hund beobachte, denke ich nicht, dass sie unseren etwas tun würde, aber so einfach alle von der Leine machen trauen wir uns auch nicht.

    Habt ihr einen Vorschlag wie wir weiter daran arbeiten können???

    Danke im Voraus!

    RoTy

    Laßt sie besser erst einmal etwas Vertrauen gewinnen - wahrscheinlich ist es ja eine enorme Umstellung von Tierheim zu neuem Besitzer, und das will eben erstmal verdaut werden. Geht die Sache langsam an. Wenn ihr es geschafft habt, dass sie an ruhig und gelassen an lockerer Leine annähern können, dürfte das loslassen kein Problem mehr sein.

    Vielleicht ist es ja möglich, dass sich noch andere Menschen (z.B. ihre Eltern und deren Hund) finden, mit denen sie diese Leinenspaziergänge üben können - zunächst übst Du mit Deinen Hunden und wenn das mit "normalem" Abstand gut funktioniert, nehmt einen "neuen" Hund auf großer Distanz dazu. Lasst Die Hündin die Distanz und das Trainingstempo vorgeben. Geht lieber zu langsam als zu schnell vor. Wenn Ihr Euch anfangs viiiiiiel Zeit gebt, seid ihr vielleicht "hinten" überrascht, wie schnell es dann plötzlich auf einmal Vorwärts geht - das passiert, sobald der Hund merkt, dass Ihr seine Probleme wahr-, und vor allen Dingen ernst nehmt!