Beiträge von Shoppy

    Nimm das allerbeste, was Bowie sich vorstellen kann und in obszönen Mengen von denen er sagen würde "Ist das Dein Ernst? Sooo viel? Für mich???" - denn damit beschleunigst Du denn Assoziationsprozess: Auftauchen anderer Hund = total oberaffengleiles Essen!!

    Hallo Dark Angel,

    leider wird es immer Hundehalter geben, die zu falu, oder zu dumm sind, ihren Hund verantwortungsvoll zu halten. Ab und zu soll es auch einfach Unfälle geben - sprich, es sind eigenntlich verantwortungsbewußte Halter, aber Hund ist, "entwischt".

    Du kannst diese Leute nicht erziehen, und noch weniger kannst Du deren Hunde erziehen.

    Aber: WEnn Du genauer drüber nachdenkst, kannst Du doch sehen, dass Dein Hund tolles geleistet hat. Er hat, trotz starker Provokation einigermaßen ruhig reagiert.
    Gut, er hat das nicht "schadlos" überstanden und reagiert jetzt wieder mit bellen. Aber Verhaltesänderungen gehen nicht linear vonstatten sondern in Kurven. Du bist gerade eben in einem kleinen Tal...

    Du kannst zwei Sachen machen, aufgeben, oder weiter an Deinem Hund arbeinten (und dich für derartige Vorfälle "bewaffnen").

    Ich geha mal davon aus, dass Du nicht aufgibst. Ich würde Bowie (falls Ihr das noch nicht macht) klassisch Gegenkonditionieren, sprich, ihm das Erblicken von anderen Hund "schönfüttern".
    Das geht so: Du hast das allerleckerste Leckerchen auf der Welt (nach Bowies Maßstäben) dabei (dass Du NUR für dieses Training benutzt).
    Dann mußt Du herausfinden, wie groß die Distanz zum anderen Hund sein muß - Bowie soll ihn sehen, aber noch nicht "reagieren". DAnn versuchst Du diese Situationen zu stellen: der andere Hund taucht in der Entfernung auf, die Bowie noch okay findet (lieber etwas weiter weg, damit er auch garantiert nicht anfängt zu bellen oder zu fixieren). Wenn Du siehst, dass er den anderen Hund gesehen hat, servierst Du Bröckchenweise das Leckerchen. Nach ein paar Sekund "läßt" Du de anderen Hund wieder verschwinden.
    Die Reihenfolge ist hier extrem wichtig. Du willst genau das erreichen, was Pavlov mit der Glocke und seinen sabbernden Hunden erreicht hat: der Anblick eines anderen Hundes wird zum Propheten für das Servieren des Lieblingsessens für Bowie!

    Den Hund verschwinden zu lassen, kannst du auf verschiedene Art erreichen. Entweder versuchst Du Dir Helfer zu orgenisieren, die Dir mit ihren ruuhigen souveränen Hunden helfen, indem sie doese Rolle übernehmen. Oder Du versuchst eine Stellen an einem Spatzierweg zu finden, der diese Bedingungen "natürlicherweise" erfüllt. Vielleicht ein Nebenweg eines Parks - auf dem Hauptweg laufen in regelmäßigem Abstand Leute mit ihren Hunden lang, in den Nebenweg kommen sie aber nur sehr selten - und falls doch, könntest Du hinter ein Gebüsch verschwinden. Mit ein bißchen Kreativität läßt sich dieses Scenario bestimmt an Deine Verhältnisse anpassen.
    Notfalls kannst Du Deinem Hund "Mach blind" beibringen: Dabei hälst Du Deinem Hund mit einer Hand die Augen zu. Das solltest Du zu Hause einstudieren und extrem positiv verknüpfen (vielleicht mit seinem zweit liebsten Essen) - damit kannst Du Fixieren oder zu lange "Ansichten" des Gegners unterbrechen - und da es positiv verknüpft ist, wired der Hund das ehr als Belohnung, denn als Bestrafung betrachten. Ausserdem: Aus dem Auge aus dem Sinn gilt auch für Hunde.

    Dass Du auf dem richtigen Weg bist, kannst Du daran merken, dass Bowie anfängt, Dich beim Auftauchen eines anderen Hundes erwartungsvoll ansieht "Hey, wo bleibt mein Leckerchen!" Dann kannst Du entweder die Distanz verringern, einen anderen Hund nehmen (falls Ihr mit Helfern gearbeitet habt) oder den Ort wechseln (immer nur eins zur Zeit) und das ganze wiederholen, bis er wieder das "Hey, wo bleibt mein Leckerchen"-Verhalten zeigt.

    Wenn er das für viele Situationen und auf sehr geringe Distanz "draufhat" bist Du mit der Klassischen Konditionierung so weit Fortgeschritten, dass Du dann auf Operante Konditionierung umsteigen kannst: sprich Du belohnst ab dann nur noch gewünschtes Verhalten. z.B. Blickkontakt, ruhiges Weitergehen, Abwenden - alles, was nicht "ich will Dich weg haben"-Verhalten ist, kannst und solltest Du belohnen - großzügigst und noch sehr lange - damit das Verhalten nicht wieder auseinander fällt.

    Übe auch Sachen wie ein Blickkontakt Signal, oder ein Abwenden auf Signal - am Besten fängst Du an, diese Sachen zu Hause zu üben, während Ihr draussen klassisch Gegenkonditioniert. Dann habt Ihr, wenn er das Auftauchen von anderen Hunden positiv Verknüpft hat, auch in der Zwischenzeit alternatives Verhalten gelernt, dass Du dann in solchen Situationen einsetzen kannst.

    Für den Fall des Falles (ein freilaufender Hund tauscht unerwartet direkt bei Euch auf, wenn Bowie noch nicht genügend gegenkonditioniert ist) würde ich immer sehr leckere "Wurfleckerchen" für den Überraschungshund griffbereit haben. Diese wirfst Du dem anderen Hund zu (vielleicht sogar hinter ihn) - hoffentlich ist der ein verfressener Einer und beschäftigt sich lieber mit Nahrungsaufnahme, als mit Deinem Bowie - und Bowie bekommt für diesen Auftritt natürlich ein besonders großen Jackpot - auch wenn er möglicherweise gebellt oder geknurrt hat. Grund: ein Auftauchender anderer Hund prophezeit IMMER das Servieren des Leckerchens. Wenn diese Konsequenz nämlich nicht gegeben sein, "löscht" Du die Assoziation "anderer Hund" = Lecker Essen.

    Mich wundert das gar nicht, bei all den "Die machen das unter sich aus"-Ratschlägen, die man immer noch überall bekommt....

    Klar machen sie, aber dann machen sie eben, wie sie das für richtig halten...

    Hallo,

    Wenn Dich der Hund beißt, solltest Du sofort ein Signal geben (Quietschen, und oder "Nein". Dann gehst Du sofort weg.
    Das Signal wird zur Ankündigung einer Bestrafung (Du gehst weg). Wenn dem Vergehen nicht sofort das Signal und dem Signal nicht sofort die Konsequenz folgt, kann der Hund nicht verknüpfen, dass das Beißen verkehrt ist. Hierbei gilt: je einfacher die Kette ist, desto schneller wird sie gelernt. Also nicht noch irgendwelche Schritte dazwischen fügen und auch nicht die Signal e variieren. Und: einem Biß folgt immer die gleiche Konsequenz - falls nicht, wird nichts gelernt.
    Daraus folgt, dass für draussen das gleiche Verfahren wie drinnen angewendet wird. Da der Hund das Verhalten ja so zuverlässig zeigt, solltest Du draussen die Situation stellen: Nimm sie an die Leine, Verhalte Dich so, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sie dich beißt, gib das Signal und bring dich aus der Leinenreiuchweite und spiel eine Minute "Hans-guck-in-die-Luft"!. Dann bekommt sie umgehend eine neue Chance. Das ganze wiederholst Du so lange, bis sie keine Lust mehr zum beißen hat und lohnst das mit einem Zerrspiel oder einem supertollen Leckerchen. Dann ist erst mal Schluß. Die Übung solltest Du in jeden Spatziergang einbauen, wenns sein muß auch 2 mal.

    Übrigens: bevor das Verhalten gelöscht wird, wird es zunächst schlimmer: man nennt es Löschungstrotz. Wenn sie im Löschungstrotz ist, und sie für Ihre Beißverhalten irgendwie belohnt wird (sie darf mehr als einmal beißen, ohne dass es zum Spielabbruch kommt) hast Du das Verhalten soeben auf "variable Verstärkkung" gesetzt. Und damit unglaublich gefestigt. Also: durchhalten, durchhalten, durchhalten.

    Zitat

    edit - aufgabe:
    die aufgabe des beagles ist eigentlich die jagd. dafür wurde er gezüchtet.
    wenn er diese aufgabe nicht erfüllen darf, müsst ihr euch eine ersatzaufgabe für ihn sichen. z.b. dummytraining onder mantrailing.

    Oder Fährten, oder Dogdancing, oder Ralley Obedience, oder Agility, oder Waldagility, oder Tricks, oder Zugarbeit, oder oder oder...

    Pandora: ich darf Dir gerade keinen grünen Bommel geben, daher: fühl Dich bebommelt!

    Ich finde, dass man Fehler machen darf (und sogar muß), man muß nur was aus ihnen lernen, damit man den selben nicht nochmal macht, bzw. den Hund den gleichen Fehler noch mal machen läßt, denn einmal ist kein mal zweimal ist ein Trend und dreimal eine Gewohnheit...

    Zitat

    hallo..
    also das man emotionen" nicht "verstärken kann ist mir neu..angst vor bestimmten situationen kann man erlernen und zwar durch negative verstärkung,(klassisch konditionieren)..besser wäre es,verhalten positiv zu verstärken.das bedeutet,bei angstverhalten ignorieren (der hund erleidet dadurch keinen schaden).da ich der rudelführer bin,orientiert er sich an mir..zeige ich ihm das man angst haben muss,wird er dieses verhalten spiegeln..
    in diesem sinne,tapfer sein und durch da..gruss,ella :kopfwand:


    hier gehen ein paar Sachen durcheinander (und ein ppar sind richtig :roll: )

    Richtig ist: Emotionen können durch klassische Konditionierung verändert werden.
    Richtig ist auch Verhalten können durch operante Konditionierung verändert werden.

    Wenn ich einen Hund, der Angst HAT (da es heißt "man hat" Angst und nicht " man tut" Angst, kann man schon sehen, dass es sich nicht um ein Verhalten, sondern einen Zustand handelt) ignoriere, lernt er nur (wenn er noch in der Lage ist, irgendwas zu lernen...), dass es sich auch in zukünftigen Situationen, in denen er Angst hat, nicht lohnt, sich an seinen Menschen zu wenden, um dort Sicherheit zu bekommen.
    Also ich persönlich möchte einen Hund, der, sollte er einmal Angst bekommen, er zu mir kommt, nach dem Motto: "Mama, rette mich vor dem bösen Monster" - jedenfalls ist das besser, als in Panki wegzurennen...

    Wie kann mal also eine eine Situation, vor der ein Hund Angst hat, verändern, sodaß sich seine Assoziation mit der Situation ins positive Verändert? Wie macht man das Monster kleiner? In dem man es ignoriert? Oder sollte man die Sitiuation mit etwas für den Hund positivem, entspannendem verknüpfen?