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Anfang der Woche hatten wir ja schon fast sommerliche Temperaturen und das Leben in unserem kleinen Dorf spielt sich überwiegend auf der Straße (spielende Kinder) oder im Garten ab. Spielende Kinder auf der Straße müssen weggeknurrt bzw. verbellt werden. Nachbarn, die in ihrem Garten arbeiten oder sich in normaler Lautstärke unterhalten, müssen vom Zaun aus böse angebellt werden. Gartenschläuche oder Beregnungsanlagen, aus denen Wasser kommt, müssen erbarmungslos vernichtet werden! Er geht dann auf die komischen Dinger los und beißt immer wieder wütend rein, zumindest so lange, bis ich ihn anleine und da wegziehe. Bei jedem komischen Geräusch oder jeder seltsamen Begebenheit steht er sofort unter Strom, so schlimm war es nicht mehr, seit er die ersten 14 Tage hier überstanden hatte
Saublöd!! Kannst Du das "dosieren" - sprich manchmal einfach in den Wald fahren, wo diese ganzen Monster nicht existieren, damit er auch mal Tage hat, an denen er den Streß abbauen kann, den er mit den Monstern hat?
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Der arme Kerl hat so einen mega Stress bei all den (vermutlich neuen) Dingen, die da auf ihn einstürmen, das ist echt schlimm! Und ich bin immer noch auf der Suche nach einem Tierarzt, der sein Blutbild und Schilddrüsenprofil auswerten kann bzw. möchte, ohne dass ich verhaltenstherapeutische Trainingsstunden bei ihm/ihr belegen muss.
Frag mal die Mario, die hat jetzt jemanden gefunden, die auch für Dich in erreichbarer Nähe sein sollte ;D
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Ich fürchte, zum Thema "Zeigen & Benennen" kann ich im Moment nicht wirklich viel beisteuern. Beim Training (wo wir wegen der großen Entfernung nur alle 4 Wochen sind) klappt es meistens sehr gut, auf unserer Hundewiese zeigt Basko mir auch immer öfter Hunde an (die sind immer relativ weit weg und bewegen sich weg von uns), aber in kritischen Situationen bleibt mir nichts anderes übrig, als Basko mühsam hinter mir her zu zerren, da er regelrecht auf dem Weg "einfriert" und auf den heranstürmenden Hund warten will. Heute war es ein Radfahrer mit angeleintem Hund, der wirklich zügig neben dem Rad her auf uns zurannte. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hing der Hund galoppierend und bellend in der Leine. Da brauche ich Basko mit Click, Geschirrgriff oder Entspannungssignal nicht zu kommen, da nimmt er außer dem heranstürmenden Hund nichts anderes mehr wahr.
Na ja, es kommen sicher auch wieder bessere Zeiten. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt ...
Mach es trotzdem (Clicken und Geschirrgriff und Entspannung) - nicht immer können wir die Veränderungen, die die Anwendung dieser Dinge bewirken, gleich sofort an der "Oberfläche" sehen. Es tut sich aber trotzdem was.
Bei so "unausweichlichen" Begegnungen, wo der Hund "stecken bleibt", würde ich versuchen, ob "abschirmen" hilft, sprich, mich zwischen den Hund und den herangaloppierenden Hund platzieren. Im Geschirrgriff geht das ja ganz gut.
Interessanterweise passieren das zwei Sachen: Der eigene Hund empfindet das meistens als Erleichterung, denn man steht ja schützend dazwischen.
Der ANDERE Hund empfindet es als Erleichterung, denn er wird ja nun nicht mehr fixierend erwartet....
Siehst Du, wie da ein Dialog draus wird? "Hey, also, mir gehts gleich ein bissi besser, wenn du mich nicht so anstierst, als wenn Du mich fressen wolltest, ich MUSS hier schließlich mit dem blöden Fahrrad mitrennen, mein Mensch ist in Hundesprache ne völlige Katastrophe!"
"Ach du willst Dich gar nicht auf mich stürzen, sondern nur dran vorbei und du willst auch gar nicht so schnell, du MUSST?? Ja, meine Menschin ist da schon bissi besser, die schirmt mich hier bissi ab, damit das Fahrrad mich nicht überrollen kann, puh!"
Zusammen mit den anderen kleinen Puzzleteilchen wirst Du irgendwann die Veränderungen, die diese im Bild ergeben erkennen - klar dauert das länger, je öfter man so suboptimale Situationen hat 
Aber ich bin echt fest der Überzeugung, dass das trotzdem hilft. Bei Gandhi und den Autos habe ich anfangs auch nur suboptimale Situationen gehabt, weil der ja auf Autos in egal welcher Entfernung reagiert hat. Distanz war ja völlig egal, und bis wir erstmal an so einem Ort waren, an dem wenigstens annähernd "genügend" Entfernung gegeben war, hatten wir schon meist mindestens eine andere "Autosichtung" auf weit geringere Entfernung gehabt, und sein Erregungslevel war schon jenseitig...
Er hatte einfach irgendwann:
genügend Verknüpfungen: Auto --> Gute Sachen folgen
Gewohnheitslernen (in Kombo mit Gegenkonditionieren und Alternativvverhalten), weil immer das gleiche "Rahmenprogramm" --> Stopp / Geschirrgriff / Z&B C&B / Entspannung
sodass die Dinger halt jetzt meistens nicht mehr dramatisch sind. Ab und an muss er mal noch eins anschreien, wenns uns über die Füße fährt, oder wo ist, wo noch NIE eins war. Wer perfekt ist, darf mich mit einem Wattebausch bewerfen 