Das ist bei meinen Pudeln sämtlicher Grössen von Züchtern auch so. Also nichts, was "strassenhundspezifisch" ist.
Im Gegenteil dazu kenne ich auch Strassenhunde, die sicher auf der Strasse grossgeworden sind und nicht in Auffanglagern, die nicht wirklich sicher in der Kommunikation sind.
Na ja, gut Freund sind meine deshalb nicht gleich mit anderen Hunden, aber neutral im Verhalten.
Ist bei meinen auch so .... wobei bis auf die Jüngste die anderen nicht ausflippen, aber eine deutliche Ansage machen, dass sie das Verhalten jetzt daneben finden. Das kann abhängig vom Gegenüber eine hochgezogene Augenbraue sein und bis hin zum Vermöbeln des Gegenüber gehen.
Nur meine Jüngste ist da anders - aber sie hat halt auch leider einiges an schlechter Erfahrung machen müssen. Was dazu führt, dass sie speziell an der Leine bei anderen Hunden ggf. von vornherein den Aufstand probt. Frei weiss sie sich aber auch zu benehmen. Selbst als Junghund war sie nie aufdringlich. Sie ist zwar (nach Absprache mit dem jeweils anderen Hundehalter) auch zu dem einen oder anderen Hund in tollpatschig-alberner Junghundmanier hin. Wenn derjenige aber gezeigt hat "kein Interesse an rotznäsigem Gör" ist sie halt gegangen und hat sich anderweitig beschäftigt. Dieses distanzlose, aufdringliche Reinbrezeln kenne ich von keinem meiner Hunde.
ALLERDINGS - es war auch keiner meiner Hunde in einer Welpenspielstunde. Die haben alle als Junghunde den Grossteil ihrer Hundekontakte mit ausgewählten erwachsenen Hunden gehabt. Und nur sporadisch Kontakt mit ebenfalls ausgewählten Junghunden. Und Kontakt gab es auch nur nach Absprache und nicht "Leinen los und mach was Du willst".
Und ich denke, DAS macht den Unterschied.
Welpengruppen schön und gut .... aber .... man sollte eines immer bedenken. Die Sprache lernen Kinder nur bedingt von Gleichaltrigen. Da muss schon der häufige Kontakt mit Erwachsenen stattfinden. Andernfalls bleibt die Sprache auf kindlich-kindischem Niveau.
Oder um eine Anekdote unseres Deutschlehrers zu erzählen: "Schwiegermutter war zu Besuch, sagte zu dem Dreikäsehoch 'oh schau mal ein Wauwau', antwortete der Dreikäsehoch 'Oma, das ist ein Hund' ...."
Genauso wie wir dazu neigen, Kindern eine "verniedlichende Kindersprache" beizubringen, ziehen wir es in vielen Fällen vor, wenn unsere Hunde "kindlich" bleiben. Und da ist eben distanzlos-albernes Rumgerenne sehr viel kindlicher als der ruhig und bedächtig in eine Begegnung gehende "ernsthaft-erwachsene" Hund.
Viele Menschen wollen gar keine "erwachsenen" Hunde. Warum auch immer. Vielleicht weil zu einem erwachsenen Hund auch gehört, sich mit der "anderen", der "aggressiveren" Seite des Hundes auseinandersetzen zu müssen. Weil man akzeptieren lernen muss, dass der eigene Hund "nicht immer nur lieb" ist. Dass der eigene Hund nicht immer nur kuschelig und süss ist, sondern dass in diesem Hund tatsächlich auch ein wehrhaftes Raubtier steckt .... Zumindest aus der Vergangenheit.
Ein Teil meiner Hunde auch - zumindest bei dem einen oder anderen Hundehalter ..... da stehe ich drüber 