Er kommt zur Zeit täglich mindestens einmal in einen nicht ansprechbaren Zustand, wo er wahlweise mich/meinen Mann beginnt anzuspringen und ggf. zu juckeln oder wo er beim Gassigehen beginnt in die Leine zu beißen und zu knurren. Sobald man darauf eingeht (ihn wegschiebt bzw. ihm die Leine abnimmt), beginnt er auf Händen/Armen rumzukauen.
Aus der Ferne ist sowas natürlich immer schwierig zu beurteilen... Für mich klingt das allerdings weniger nach Grenzen austesten - was genau sollte er in der Situation denn testen? - sondern nach Überforderung bzw. Stress. Wenn ich es richtig verstanden habe, bleibt er jetzt ja seit Neustem schon mal länger alleine, das wäre ja z.B. schon eine recht große Umstellung, die für einen jungen Hund schon nicht ganz ohne ist.
Auch wenn er ruhig und ohne etwas zu zerstören alleinbleibt, kann das für ihn ja trotzdem "anstrengend" sein, vielleicht kommen dann noch andere auch nur minimale Anstrengungen und Frustrationen hinzu und summieren sich. Irgendwann läuft das Fass über, er hat keine Konzentration, keine Frustrationstoleranz mehr über und reagiert sich dann an euch ab. Ich intrerpretiere das Anspringen, Knurren und Beißen eher als unhöfliche und grobe Spielaufforderung an euch - und das Spiel oder Aufreiten eben als (s)eine Lösungsstrategie. Ist natürlich 'ne blöde Strategie, keine Frage. Körperlich werden, wegstoßen, etc. interpretiert er dann aber möglicherweise als "mitspielen" eurerseits.
ihn absitzen o.ä. lassen um ihn umzuorientieren (hilft Null, er sitzt und sobald ich das KOmmando auflöse geht es weiter)
Irgendwie würde ich glaube ich da noch mal ansetzen. Wenn er es noch hinkriegt zu sitzen und sogar das Auflösekommando abzuwarten, ist das ja eigentlich schon was, mit dem man arbeiten kann?
Und hast du schon mal probiert, ob es hilft, wenn du ihn quasi "ganzkörperumarmst"? Also von hinten um die Brust fassen und festhalten bis er sich beruhigt hat? Natürlich nur, wenn er dir grundsätzlich vertraut und du dir vorstellen kannst, dass ihm das hilft.
Evtl. könntest du auch ein Entspannungssignal konditionieren - das hilft halt erst langfristig, weil der Aufbau natürlich etwas dauert... (http://www.easy-dogs.net/home/blog/trai…grundlagen.html)
Du scheinst da ebenfalls einen Backsteinhund zu haben, den nicht viel interessiert.
Ich glaube allerdings, es ist für uns aber auch manchmal nicht leicht zu unterscheiden zwischen: "Den interessiert das grad nicht" und "der kann grad nicht anders". Gerade bei nervigem Verhalten (und anspringen und beißen ist natürlich mega-nervig) tendieren wir glaube ich zu sehr dazu, dem Hund zu unterstellen, er hätte gerade Spaß, oder würde sein eigenes Ding machen wollen, oder eben Grenzen austesten, während er eigentlich in einer Konfliktsituation ist und die aufzulösen versucht.