Beiträge von Sheigra

    Mein Spitz hätte Spaß an so einem Zusammenleben. Bisschen was tun, wenn Zeit ist, ansonsten dabei sein.

    Also, ich denke schon, dass hier ein Hund hinpasst. Aber eben die richtige Rasse. :D

    Ja, meiner auch.... Also das mit dem mal was tun, mal nichts tun. :D


    Ich hatte zwei Border Collies aus australischer Showlinie. Die Hündin, Lovvy (Avatarhund) hatte noch so ein klein wenig "Hüteverstand", beim Rüden war davon nichts zu merken. Dafür hatte er ordentlich Jagdtrieb. Sensibel, reizoffen, schnell hochfahrend, schnell gestresst, zu Übersprungshandlungen neigend - das waren sie beide. Lovvy lief gerne im Agility, und überdrehte dabei viel zu schnell. Lorcan hatte auf dem Hundeplatz einfach nur Stress, das liebe Sensibelchen. Mit Lovvy konnte ich einmal pro Woche unter Anleitung an Schafen arbeiten, bis wir beide (die Trainerin und ich) zu dem Schluss kamen, dass das keinen Sinn macht. Lorcan wusste mit Schafen so gar nichts anzufangen.

    Es waren tolle Hunde, ja. Es war eine tolle Zeit mit den beiden, ja. Aber als sich dann die Frage nach einem neuen Hund stellte, entschied ich mich ganz klar gegen einen Border Collie. Den Stress wollte ich mir nicht noch einmal antun.

    Jetzt habe ich einen anderthalb Jahren alten Wolfsspitz. Ich wusste bis dahin nicht, dass ein Hund so tiefenentspannt sein kann. So wenig stressend. So wenig fordernd. Ohne diesen "Frauchen, was kann ich jetzt noch für dich tun??!!"-Blick. Ehrlich, Shira ist ein Hund zum Erholen vom stressigen Alltag. Wenn es Action gibt, ist sie dabei, wenn es keine gibt, ist es ihr auch recht. Und wenn sie nicht will, zeigt sie das deutlich. ;)

    Schottland ist klasse, keine Frage. Aber die Anreise mit Hund dauert recht lang. Und selbst bei Anreise mit dem Flugzeug dauert es, bis du am Start deiner Tour bist. Vor allem, wenn sie in der Saison einigermaßen menschenleer sein soll. Für eine Woche lohnt sich das nicht.

    So eine Raupe hatten wir vor ein paar Jahren auch im Hof sitzen. Hier in diesem Thread erfuhr ich dann, dass es die Raupe eines Totenkopfschwärmers ist. Da ein sonniger, trockener Hof uns kein guter Aufenthaltsort für das Tierchen erschien, haben wir sie in hinter unseren Garten in den Wildwuchs gesetzt. Auf dem Weg dorthin biss sie Männe durch die Arbeitshandschuhe in die Finger....

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    Am besten sprichst du mit einem dafür kompetenten Tierarzt. Hätte ich auf unsere damalige Tierärztin gehört, wäre Lovvy entweder erstickt oder nach mehrmaligen Erstickungsanfällen eingeschläfert worden. Das sollte sie nicht durchmachen, deshalb bin ich mit ihr in die Klinik gefahren. Wäre ihr Zustand so gewesen, dass eine OP nicht oder nur mit hohem Risiko möglich gewesen wäre - tja, dann hätte ich gewusst, woran ich bin. Wenn das ein TA ist, der diese OP selbst durchführt, dann kann er dir auch sagen, wie die Nachsorge aussehen sollte.

    In Hofheim erklärte mir die Ärztin, dass die OP der letzte Schritt ist. Solange der Hund noch keine zu starken Beschwerden hat, macht sie die OP nicht, weil diese einfach nicht reversibel ist. Reißt die Naht, kann man es nur noch an der anderen Seite versuchen, und wenn das auch nicht klappt...

    Für die Endoskopie muss der Hund ruhig gestellt werden, was für den Kreislauf belastend ist. Wir sind damals so verblieben: Sie macht die Endoskopie, wenn es eine Kehlkopflähmung ist, wird operiert; ist es was anderes (z.B. ein Tumor), bleibt der Hund in Narkose und wir besprechen die weitere Vorgehensweise. Sie wollte vermeiden, Lovvy zweimal in kurzem Abstand in Narkose zu legen.

    Ich hatte schon länger einen dieser höhenverstellbaren Napfständer im Einsatz. Den habe ich einfach höher eingestellt.

    Lovvy fing 2 Jahre vor der OP an, bei Anstrengung schwer zu atmen. Sie wieder halbwegs normal atmen zu hören, mit ihr Spaziergänge machen zu können ohne dieses pfeifend, angestrengte Atmen - das war so eine Erleichterung!

    Nur ihre Stimme, die war fast weg. Ein heiseres, leises Bellen war alles, was noch möglich war.

    Lovvy wurde letztes Jahr mit 14 Jahren wegen ihrer Kehlkopflähmung operiert (Tierklinik Hofheim).

    Die Wundheilung verlief problemlos. Damit sie nicht versuchte, sich irgendwie am Pflaster zu schaffen zu machen, habe ich ihr ein Halstuch drübergebunden. Die Medikamente erhielt ich in der Klinik, sowie detaillierte Anweisungen, sowohl im Gespräch mit der Ärztin als auch schriftlich. Letzteres fand ich sehr hilfreich; in dieser stressigen Situation besteht ja immer das Risiko, dass man nicht alles mitbekommt oder einfach wieder vergisst.

    Bellen und Aufregung - tabu in den ersten Wochen; hier bestand die Gefahr, dass die Naht aufreißt.

    In den ersten Wochen (ich glaube, vier Wochen waren es) war Handfütterung angesagt. Ich habe Lovvys Nierendiätfutter eingeweicht und ihr den Matsch in kleinen Häppchen aus der Hand gefüttert. Gegen Ende der Zeit hatte ich Angst um meine Finger, so gut war der Appetit der alten Dame...

    Wichtig war auch, dass sie immer "hoch" gefüttert wurde. Nicht nur direkt nach der OP, sondern auch später. Der Napf sollte mindestens auf Brusthöhe sein, sagte mir die Ärztin. Beim Spazierengehen oder im Garten sollte sie gar nichts vom Boden aufnehmen. Das ganze wegen der Gefahr des Verschluckens.

    Lovvy hat sich dennoch ein paarmal beim Fressen verschluckt, aber das Zeug offenbar erfolgreich wieder ausgehustet.

    Auch der Wassernapf sollte hoch stehen.

    Ich hatte nach der OP ein paar Tage Urlaub. Die Zeit danach war kein Problem, da Männe und ich abwechselnd von zuhause arbeiten. In der ersten Nacht nach der OP "schlief" ich beim Lovvy im Wohnzimmer. Allerdings war ich die meiste Zeit wach und lauschte auf seltsame Geräusche, Atemaussetzer und was auch immer. Danach war sie nachts im Wohnzimmer und wir im ersten Stock, ohne dass ich dabei ein schlechtes Gefühl hatte. Hätte es Probleme gegeben, hätte einer von uns immer unten geschlafen (sie lief damals schon keine Treppen mehr).

    Lungenentzündung oder sonstige Komplikationen gab es keine. Gar keine.

    Die Fäden wurden nicht gezogen, die lösten sich von selbst auf.

    Ich war mir anfangs nicht sicher, ob ich ihr diese schwere OP zumuten soll. Alter, CNI - ich hatte Bedenken. Unsere damalige Tierärztin meinte ganz lapidar, das sei bei alten Hunden halt so und wenn sie häufig Erstickungsanfälle hätte, sollte man sie einschläfern. Nachdem Lovvy zum ersten Mal kaum noch Luft bekam, fuhr ich mit ihr in die Klinik nach Egelsbach. Die Ärztin dort bestätigte die Kehlkopflähmung zu 99% und empfahl mir die Klinik in Hofheim. Ich machte dort einen Termin und fuhr mit sehr gemischten Gefühlen hin. Die Blutwerte hatte Egelsbach schon dorthin geschickt, und die Untersuchung vor Ort ergab, dass Lovvy durchaus fit genug für die OP ist. Die Ärztin erklärte viel, hörte mir zu, sprach über die Risiken - und letztlich entschied ich mich für die OP. Ich habe es nicht bereut. Lovvy hätte den heißen Sommer 2018 sonst nicht überstanden. Sie konnte nach der ärztlich verordneten Ruhezeit wieder laufen, bekam Luft, wir konnten früh am Morgen unseren Spaziergang machen - alles war gut.

    Letztlich haben dann viele Monate später ihre Nieren aufgegeben.

    Lovvy am Tag nach der OP, noch ziemlich groggy:

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    Und hier bei unserem ersten Spaziergang danach:

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    Mittagsstimmung im Feld. Früher, d.h. vor etwa 6 Jahren, waren links und rechts des Weges Wiesen. Jetzt ist da ein bewirtschafteter Acker und ein Weinacker. Schade um die Wiesen.

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    So, es geht weiter mit dem Reisebericht:


    Die Sache mit der Orientierung


    Morgens drizzelt es ein wenig. Aussichten gibt es nicht; alles ist grau und trübe, und die Wolken haben engen Kontakt mit dem Boden aufgenommen. Nun denn, ich bin in Schottland, da soll das ja vorkommen.


    Ich frühstücke und packe danach gemütlich meine Sachen. Das geht schon etwas routinierter als gestern Abend! Da das Außenzelt klatschnass ist, trenne ich das Innenzelt ab und verpacke die beiden getrennt.

    So - alles ist eingepackt und sicher verstaut, jetzt noch Gamaschen anziehen, Kapuze aufsetzen, dann ein letzter kontrollierender Blick auf meinen Lagerplatz, und ich bin startklar.

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    Menno, geht das genauso weiter wie gestern? Bergauf? Mit einem resignierten Seufzer stapfe ich den Pfad bergauf. Irgendwann wird diese Steigung schon ein Ende haben…

    Hat sie auch, nach einer gefühlten Ewigkeit. An dem namenlosen See zwischen Coire Làir und Coire Grannda mache ich eine kurze Fotografierpause. Bei diesem trüben und ruhigen Wetter herrscht hier eine ganz besondere Stimmung.

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    Dann gehe ich runter ins Coire Grannda. Der Pfad ist gut ausgebaut, aber es gibt ein paar Abschnitte, die nicht für Wanderer mit kurzen Beinen und großen Rucksäcken gemacht sind. Als kleiner Stoppelhopser bewege ich mich hier wenig elegant vorwärts.

    Die sonst so großartige Aussicht auf die Berge Torridons ist heute eher trübe.

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    Endlich ist der steile Abstieg zu Ende, und ich komme ein wenig schneller voran. Wobei - schnell bin ich an keinem einzigen Tag unterwegs. Wozu auch? Ich habe jede Menge Zeit.
    Es geht wieder bergauf, zum Bealach Bàn, dann wieder bergab, wie das halt so ist hier oben.

    Aha, da ist ja auch schon der Abzweig mit Cairn, an dem ich mich rechts halten muss. Der linke Pfad führt ins Coire Fionnaraich und weiter nach Strathcarron, da will ich nicht hin. Die Sicht ist nach wie vor nicht vorhanden; ich laufe in einer dichten Wolke herum. Nachdem ich auf den rechten Pfad eingebogen bin, mache ich eine kurze Pause.

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    Hm. Den Pfad habe ich aber anders in Erinnerung, irgendwie besser ausgebaut. Das hier ist nach ein paar Metern nur noch eine getrampelte Spur zwischen Felsen, Grünzeug und Matsch. Aber ich muss hier richtig sein: Da vorne ist der See, der auf der Karte eingezeichnet ist. Wer weiß, was ich in meiner Erinnerung so alles verdrängt habe. Wie auch immer, ich stolpere eine Weile durch die Gegend, auf der Suche nach etwas, was wie ein Pfad aussieht. Abdrücke von Stiefeln und von Fahrradreifen, alles ist da, nur kein Pfad. Es sieht nur ein wenig „pathy“ (ein Wort, das ich später in diesem Urlaub noch lernen sollte) aus. Der See kommt mir auch ein wenig zu klein vor.

    Irgendetwas stimmt hier nicht.

    Stirnrunzelnd packe ich das Garmin aus und warte ungeduldig, bis es meine Position anzeigt. Hm. Die von mir gespeicherte Route verläuft eindeutig nicht dort, wo ich gerade bin. Im Zweifel hat das Garmin recht, also laufe ich in Richtung Route. Da hier sowieso kein Weg ist (Warum eigentlich nicht? Gefühlt bin ich hier doch richtig?!), stapfe ich durchs Heidekraut, bis ich den Pfad erreiche. Diesem folge ich in die Richtung, die das Garmin anzeigt - und stehe vor dem Cairn, an dem ich vorhin abgebogen bin. Was soll denn das jetzt?

    Ich schaue mich um und stelle fest, dass die Wolken sich mittlerweile vom Boden gelöst haben und die Sicht besser ist als vorhin. Aha - jetzt macht das Sinn. Hier geht es nicht runter ins Coire Fionnaraich, das habe ich noch gar nicht erreicht. Der wenig pathy aussehende Pfad, dessen Beginn hier mit einem Cairn markiert ist, ist nicht in der Karte eingezeichnet.


    Ich folge dem richtigen Pfad und bald sehe ich das Coire Fionnaraich. Es ist noch dort, wo es hingehört.

    Den ersten Wanderer auf dieser Tour sehe ich jetzt auch. Er ist auf dem Cape Wrath Trail unterwegs, bepackt mit einem Rucksack, der mein blaues Monster klein erscheinen lässt.

    Und weiter geht es. Ich erreiche den Cairn, der den Abzweig zum Coire Fionnaraich markiert, halte mich rechts, und schon bald kommt der Loch an Eòin in Sicht. Ja, das sieht schon mehr aus wie das Bild, das ich in Erinnerung habe!

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    Wieder fällt mir auf, wie trocken alles ist. Den Wasserlauf zwischen dem Lochan Domhain und dem Loch an Uillt-bheithe, bei dem ich damals eine Stelle, an der ich trockenen Fußes rüberkomme, suchen musste, kann ich bequem neben den stepping stones durchqueren.

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    Kurz danach, bei ein paar Felsen, mache ich eine Pause. Das bietet sich hier einfach an! Die Sonne scheint, die Aussicht ist toll, es ist so ruhig und friedlich. Lediglich der Wind ist ein wenig frisch, sonst würde ich die Jacke auf den Rucksack packen.

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    Ich folge dem Pfad weiter bis ans Loch Torridon, und unterwegs findet die Jacke ihren Platz auf dem Rucksack. Es ist doch recht warm geworden, T-shirt-Wetter sozusagen.

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    Heute brauche ich mir über einen Zeltplatz keine Gedanken zu machen; ein paar Tage vor der Abreise beschloss ich, dass ich mir ein wenig Komfort verdient habe und buchte ein Zimmer im Torridon Inn. Ein Zimmer mit allem drum und dran erwartet mich, und auch den Gaskocher brauche ich heute nicht mehr. Für das leibliche Wohl wird hier gut gesorgt.