Heutiges Ziel: Stac Pollaidh. Ein kleiner Berg, aber mit großer Aussicht, sofern diese nicht von Wolken verhindert wird. Um auf den Gipfel zu kommen, muss man klettern können - was ich nicht kann. Im Frühjahr war ich auf dem Grat; das war ganz nett, aber irgendwie ungemütlich. Auf der Nordseite des Berges gibt es ein Plateau, auf dem viele schöne Pausenfelsen rumliegen. Das ist mein heutiges Ziel. Bergwandern für Kniegeschädigte, sozusagen. Auf dem Weg dorthin ist das Wetter super; aber als ich mich dem Berg nähere, nähere ich mich auch den Wolken. Im Norden von Stac Pollaidh und Cul Mòr hängen sie fest. Schade, denn gerade die Ausblicke auf die Berge Assynts sind so was von genial. Nun, ein anderes mal wieder.
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Schon bald kommen immer neue Wolken angeweht, und die Wolkendecke sinkt tiefer. Ich sitze im Windschatten des Berges auf meinem Felsen, beobachte, wie der Wind immer neue Wolken nach Norden treibt, und genieße die Ruhe.
Heute verlasse ich meinen Wohnwagen und fahre zu meinem nächsten Quartier, nach Ullapool. Eigentlich wollte ich den Tag zum Wandern nutzen, aber nach der gestrigen Erfahrung verzichte ich darauf. Ich schaue mir statt dessen die Inverewe Gardens an. Im Frühsommer, wenn die Rhododendren und alle möglichen Blumen blühen, ist es dort richtig bunt. Heute ist es richtig ruhig. Ich bin um 10.00 Uhr dort; in der ersten Stunde sehe ich nur einen oder zwei andere Besucher. Die Zeit der Reisebusse beginnt erst gegen 11. Heute ist kein Tag der großen Aussichten, sondern der kleinen Dinge. Ich kann bei dieser Gelegenheit die Makro-Funktion der X20 testen.
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Später am Nachmittag beziehe ich dann mein B&B-Zimmer in Ullapool. Ich habe im Frühjahr schon mal zwei Nächte in diesem Haus verbracht, und die Besitzerin erinnert sich gleich an mich. Eine Kanne Tee und viel Smalltalk später mache ich es mir in meinem Zimmer bequem. Es kostet mich Überwindung, mich nochmal aus dem Haus zu begeben - aber ich habe Hunger! Im Chippy des Seaforth gönne ich mir eine Portion Fish&Chips, die mich ganz schnell daran erinnert, dass ich mich vor einiger Zeit von meiner Gallenblase getrennt habe und ich so fettiges Zeug doch besser nicht mehr essen sollte. Lecker war es trotzdem.
Am nächsten Tag habe ich (endlich) Zeit, die Fotos zu sortieren, den Wohnwagen aufzuräumen, Wäsche zu waschen und dergleichen. Der Stress der sonnigen Tage ist vorbei. Es dauerregnet. Morgens beim Kaffeetrinken fing es an, auf das Dach zu prasseln, und hörte nur nachmittags mal kurz auf. Einen kleinen Strandspaziergang und einen in der Nähe angelegten Rundweg (2km oder so) - mehr bewegte ich mich heute nicht vorwärts. Die Pause war auch mal ganz schön.
Freitags dann ist das Wetter richtig schottisch. Ab und an drizzelt es ein wenig, die Wolken hängen tief, und gelegentlich kommt ein Lichtstrahl durch, der ein Stück des Landes in knalliges Licht taucht. Auch nach all den Jahren und den vielen schon zu Fuß zurückgelegten Kilometern dort oben faszinieren mich diese Lichtspiele immer wieder.
Heute fahre ich an der Küste entlang bis fast zur Braemor Junction, stelle das Auto ab, und laufe am Loch a' Bhraoin entlang bis zur Lochivraon Bothy. Unterwegs halte ich Ausschau nach potentiellen Stellplätzen für mein Zelt, gehört dieser Weg doch zu meiner nächsten geplanten Trekkingtour.
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Das kleine Gebäude ist die Bothy (Schutzhütte), das große ein Gebäude, das zum Dundonnel Estate gehört und verschlossen ist. Bis vor ein paar Jahren war das große Gebäude die Bothy und damit für Wanderer als Schutz- und Übernachtungsplatz zugänglich. Dann wechselte der Besitzer des Estates; der neue Besitzer renovierte das Haus und richtete es für seine Estate-Arbeiter her. Im Gegenzug wurde der alte Stall renoviert und dient jetzt als (sehr kleine) Bothy. Besser als nichts. Wenn man da draußen im üblen Dreckwetter unterwegs ist, ist man froh für vier feste Wände und ein dichtes Dach...
Nach ein paar Tagen mit langsamen Internet und dann ganz ohne Internet geht es jetzt weiter. Inzwischen bin ich wieder daheim....
Es ist vorbei mit dem sonnigen Wetter. Immerhin, es ist noch trocken. Da mein Knie noch Probleme macht, unternehme ich heute nur einen Spaziergang am Strand von Gairloch und ins Flowerdale Glen zu einem nach den trockenen Tagen etwas mickrigen Wasserfall. Den habe ich mal nach starken Regenfällen gesehen - dann macht er viel mehr her.
Dass das Tamron (also das 17-50mm, f2.8 ) auch bei grauem schottischen Drizzlewetter funktioniert, konnte ich im Urlaub testen. Also raus in den Regen! Bei schönem Wetter kann jedes Objektiv für gute Bilder sorgen... (***duckundweg***)
An preiswerten Kompakten, die in jeder Situation gute Bilder machen, wäre ich auch interessiert. Falls es etwas anspruchsvoller, dafür deutlich jenseits der 100-Euro-Klasse sein darf: Fuji X20. Auch die habe ich in Schottland bei gutem wie bei schlechtem Wetter getestet und für durchaus brauchbar befunden. Mit der DSLR kann sie nicht mithalten - was aber möglicherweise daran liegt, dass ich die "Große" mittlerweile im Schlaf beherrsche und die X20 für mich noch Neuland ist.
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Und hier ein Ort, an dem ich es lange aushalten könnte. Als ich dieses Mal dort war, habe ich sogar einen möglichen Platz für mein Zelt entdeckt. Ich muss also nur noch mein rechtes Knie wieder auf die Reihe bekommen, und bei meinem nächsten Besuch dort halbwegs gutes Wetter haben...
Der letzte Tag mit "Sonne satt". Am Abend ziehen erste Wolken auf. Aber noch kann ich den Sonnenschein genießen und beschließe, heute die "Shenevall-Runde" zu laufen - von einem Parkplatz an der A832 auf einem normalerweise übel morastigen Pfad zur Shenevall Bothy im Strath na Sealga und über einen laaaangweiligen Landrovertrack zurück. Nun, ich habe die Rechnung ohne mein lädiertes Knie gemacht. Das streikte nämlich, als der Abstieg ins Strath na Sealga gerade mal angefangen hatte. Rauf war kein Problem, aber steile Strecken bergab, teilweise trotz der Trockenheit noch sumpfig, und immer wieder Hüpfen von Fels zu Fels war zu viel. Nun denn, ich suchte mir etwas abseits des Weges ein paar schöne große Felsen und genoss die Sonne, bevor ich mich irgendwann wieder auf den Rückweg machte. Nachteil dieses Weges: Er geht nach Süden. Die richtig guten Aussichten sind im Süden. Und genau dort steht die Sonne. Das bedeutete jede Menge Gegenlicht und viele Aufnahmen, die ich deshalb nicht gemacht habe. Wenn es dem Knie wieder besser geht, muss ich mal eine mehrtägige Tour in der Gegend machen und in der Shenevall Bothy übernachten. Abends dorthin runter oder morgens früh rauf - dann ist das Licht besser.
Am späten Nachmittag war ich dann am Strand und fotografierte doch tatsächlich Wolken! So lange hatte ich keine mehr gesehen, dass die ersten ihrer Art sogar als Fotomotiv herhalten mussten.
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Eine (meist) windgeschützte Sitzgelegenheit. Hier habe ich im letzten Frühjahr einen Graupelschauer ausgesessen - heute kam der Wind von der "falschen" Seite...
Beide Jahreszeiten können schön sein. So zwischen Mitte April und Mitte Juni, und Mitte September bis Ende Oktober, das sind meine bevorzugten Reisezeiten. Allerdings hatte ich auch zu diesen Zeiten schon richtig Pech mit dem Wetter. Wenn es ums Fotografieren geht, gewinnt der Herbst. Ab Ende September wird es herbstlich bunt hier. Manchmal auch erst später; aber mit Oktober kann man nicht viel falsch machen. Wenn man Pech hat, sieht man die Herbstfarben allerdings nur bei Sturm und Regen.
So, ich muss weiter. Es stürmt zwar immer noch, aber es klart etwas auf. Auf zur nächsten Tour!
Während ich hier dem Sturm zuhöre und hoffe, dass es ein paar Stunden trocken bleibt, stelle ich schnell noch ein paar Fotos von einem Schönwettertag ein.
Nach der für mein kaputtes Knie recht anstrengenden Tour zum Coire Mhic Fhearchair zieht es mich am nächsten Tag wieder in diese Richtung, allerdings nur zu einem kurzen, fast ebenen Spaziergang rund um Loch Coulin. Das Wetter ist sonnig und sommerlich, die Farben sind herbstlich, der Weg ist einfach, und die Aussichten sind klasse. Wäre jetzt noch etwas Neuschnee auf den Berggipfeln, wäre es perfekt. Aber man kann ja nicht alles haben.