Ein stürmischer, kalter Tag. Nachdem wir einige Besorgungen in Stornoway erledigt hatten, fuhren wir über die Barabhas Road rüber an die Westküste. Da wir schon mal dort waren, und das Wetter sich kurzfristig besserte, schauten wir uns zwei der drei Calanais-Steinkreise an. Da gerade weder Sonnenuntergang noch Sonnenwende noch Hochsaison war, hatten wir die Steine für uns alleine. Es war schon schön, aber von irgendwelchen "Mysterien" oder sonstigen Wallegewandgefühlen war bei mir nichts. Mir war einfach nur kalt...
Auf der Rückfahrt schneite es. Richtig heftiges Schneetreiben, kaum Sicht auf der Fahrt durch das ohnehin schlecht zu überschauende Gleann Bhaltos, und das alles mit Sommerreifen. Nun ja, wir kamen unfallfrei im Ferienhaus an und waren wieder einmal froh für die funktionierende Heizung. Am Strand lag Schnee. Schon schräg, dieser Anblick.
Ein Stück weiter südlich, entlang der Single Track Road, die dann irgendwann aufhört, hielten wir an einem schönen (und dafür geeigneten) Platz an und erkundeten die nähere Umgebung zu Fuß. Ich näherte mich neugierig einem Zaun, der im Gelände herumstand, und wurde von diesem Anblick überrascht:
Es hat sich nicht vermeiden lassen: Der Urlaub ist zu Ende, und ich bin wieder daheim. Wobei - daheim wäre ja schön, aber seit 6.00 Uhr sitze ich wieder im Büro. Der Gedanke, dass ich heute in sechs Wochen mit Rucksack und Zelt durch die nordwestlichen Highlands latsche, beruhigt mich aber etwas. Wie sagt man so schön: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub.
Ob die Zeit reichen wird, die Fotos des letzten Urlaubs aufzuarbeiten, weiß ich nicht. Ich habe zwar nicht viele Bilder gemacht (die Zeiten, in denen ich mit 1000+ Bildern aus dem Urlaub kam, sind lange vorbei), aber ich habe auch nicht viel Zeit. Mal sehen.
Geplant hatten wir den Urlaub letzten Mai mit zwei Hunden. Wer konnte schon wissen, dass Lorcan Anfang Juli über die Regenbogenbrücke gehen würde? Wir planten dann weiter mit einem Hund. Lovvy, die dieses Jahr 14 wird, war ja noch ganz fit für ihr Alter. Anfang des Jahres wurde aus der rüstigen Seniorin innerhalb von ein paar Tagen ein alter Hund. Von ihrer Niereninsuffizienz abgesehen ist sie aber noch recht fit, ergab eine gründliche Untersuchung in der Tierklinik (ja, ich war leicht alarmiert, weil die Veränderung so schnell kam). Mittlerweile ist sie sehr ängstlich und unsicher geworden, hat Angst vor kleinen Kindern und großen Vögeln, fühlt sich in ungewohnter Umgebung deutlich unwohl usw. Alt werden ist doof. Ich dachte mir dann, dass ich Lovvy keinen Gefallen damit tue, sie tagelang durch die Gegend zu fahren, sie wochenlang in völlig fremder Umgebung zwar den ganzen Tag um mich zu haben, aber immer mit dieser Unsicherheit und diesen für uns völlig neuen Ängsten. Bei meinen Eltern war sie letztlich besser aufgehoben. Gewohnte und ruhige Umgebung; ein Rentnerhund im Rentnerhaushalt, das war besser für sie. Und meine Eltern haben sich gefreut. Mir ging sogar der Gedanken durch den Kopf, ganz auf den Urlaub zu verzichten, aber da machte mein Mann nicht mit. Da er einen Urlaub dringend nötig hatte, und wir beide zusammen auch, entschieden wir uns dafür, Lovvy bei meinen Eltern zu lassen, versorgt mit Medis, Futteranweisungen, Notfallnummern usw., und den Urlaub "hundefrei" anzutreten. Es war für mich keine leichte Entscheidung. Aber letztlich ging alles gut, wir sind gut erholt, Lovvy geht es gut, meine Eltern hatten eine schöne Zeit mit ihr....
Unser Ziel waren die Western Isles. Eine Woche Lewis, eine Woche Harris. Der Weg dorthin ist weit und zeitaufwändig. Mittwochs fuhren wir nach Ijmuiden zur Fähre, erreichten donnerstags am Vormittag Newcastle, und waren so gegen 16.00 Uhr an unserem ersten Ziel, einem B&B in Newtonmore. Freitags besuchten wir vormittags den Highland Wildlife Park in der Nähe von Kingussie (das lag auf dem Weg), und waren irgendwann am Nachmittag in Ullapool, im nächsten Quartier. Samstags morgens ging dann unsere Fähre nach Stornoway.
Wetter? Es war kalt und meist dicht bewölkt. Nicht so schön für die erste Tour dort drüben, aber so ist halt Schottland.
In Stornoway kauften wir fürs Wochenende ein (sonntags haben dort alle Geschäfte geschlossen) und fuhren in den Südwesten von Lewis, nach Carnais, am südlichen Ende des Tràig Uige (tràigh ist das gälische Wort für Strand). Dort hatten wir ein nettes und zum Glück gut beheiztes Ferienhaus gemietet, mit Blick über den Strand bis rüber zu den nächsten Hügeln. Die Berge im Süden von Lewis waren gleich nebenan, und in alle Richtungen gab es noch mehr Strände, und Klippen, und ein ziemlich wildes Meer, und das alles bei recht frischen Temperaturen. Aber das sollte sich noch ändern...
Hier ein paar erste Eindrücke von "unserem" Strand:
Die ersten Fotos aus dem letzten Schottland-Urlaub sind keine Landschaftsfotos. Auf der Fahrt von Newcastle zu unserem ersten Quartier im Südwesten von Lewis legten wir die erste Übernachtung in Newtonmore ein. Am nächsten Tag fuhren wir nach Ullapool, und am Tag darauf nahmen wir die Fähre nach Stornoway. Wir hatten also genug Zeit, einen Besuch im Highland Wildlife Park, nur wenige Kilometer von Newtonmore entfernt, zu machen. Das Wetter war, nun ja, trübe und regnerisch, und die Sonnenblende am Tele diente als Regenschutz.
Der erste Urlaub 2017 ist vorbei; gestern kamen wir nach zwei Wochen auf den Äußeren Hebriden (plus ein paar Tage für An- und Abreise) wieder daheim an.
Aber: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub. Mitte Juni ziehe ich mit Zelt und Rucksack für ein paar Tage durch die schottischen Highlands.
Noch zwei Stunden bis zum Frühstück. Heute fahren wir bis Newtonmore, morgen nach Ullapool, und am Samstag gehts auf die Inseln. Vielleicht schaffen wir es, morgen den Highland Wildlife Park zu besuchen. Dort waren wir sei 1992 nicht mehr.