Ich habe mir in Schottland auch schon mehrmals einen Sonnenbrand geholt - im Genick, auf den Waden, den Armen, und natürlich im Gesicht. Dieses Mal bestand dieses Risiko allerdings nicht.... Das mit dem Schotten und dem Schottenrock lasse ich lieber; nach 30 Jahren Ehe wäre das keine gute Idee.
Weiter mit den Fotos.
Die Heide blühte. Ich habe mich schon oft über das Zeug geärgert: Auf weglosen oder zugewucherten Strecken verbergen sich oft fiese Stolperfallen darunter; wenn es hüfthoch wächst, wie auf dem Trampelpfad zwischen Barrisdale und Kinlochhourn zieht es einem schon fast die Regenhose aus, weil es sich in den offenen Lüftungsreißverschlüssen der Regenhose festhängt; es wuchert Wanderwege zu, und wenn es nicht gerade blüht, sieht es nicht mal schön aus. Anders als Farn - der hat auch viele für den Wanderer ärgerliche Eigenschaften, aber er ist entweder schön grün oder verfärbt sich im Herbst so genial toll... Dieses Mal fand ich die Heide klasse. Das Lila war in manchen Gegenden flächendeckend! Hier nicht so richtig; zwischen den Heidekraut-Ansammlungen gab es genug Gras und Sumpf und so.
Ich erwähnte schon, dass sich die Wasserfälle dieses Mal gelohnt haben. Letzten Oktober machte ich mir gar nicht groß die Mühe, bei den Ardessie Falls weiter als zur ersten Stufe zu gehen, weil da sowieso nur ein klägliches Rinnsal floss. Dieses Mal toste das Wasser; es war irre laut, es schäumte und tobte und war einfach nur toll anzusehen. Leider nieselte es sehr ausdauernd, und der Wind wehte die Tröpfchen von vorne auf meine Filter. Da half auch eine wasserdichte Verpackung der Kamera nichts. Immerhin schaffte ich bei der ersten und der zweiten Stufe ein paar Fotos ohne Wassertropfen auf der Linse; bei der dritten stand ich im strömenden Regen mit offenem Mund da und staunte einfach nur. Beim nächsten Mal klappt es vielleicht auch damit.
Und die zweite. Ganz unten im Bild sieht man den oberen Teil eines Felsens. Irgendwo habe ich noch einen Schnappschuss mit der kleinen Kamera gespeichert, auf der man den Felsen sieht. Der ist krass: ziemlich rund, gut 1m Durchmesser, und zwischen zwei anderen Felsen eingeklemmt. Nach unten offen; da tost viele Meter tiefer das Wasser. Ich muss die Sony-Fotos noch sichten.
Klar, über den Dauerregen habe ich mich nicht gerade gefreut. Aber ich habe das Positive daran gesehen: Ich "muss" nicht frühmorgens raus um den Sonnenaufgang zu fotografieren; zu Sonnenuntergangszeit kann ich gemütlich drinne sitzen; nachts treibt mich nicht der Gedanke raus, den Sternenhimmel fotografieren zu "müssen" oder gar die Aurora zu verpassen; morgens drehe ich mich gemütlich nochmal im Bett um und lausche dem Prasseln des Regens auf dem Wohnwagendach... Der Urlaub war nicht lange genug, als dass mir die positiven Gedanken ausgehen konnten. Bei einem reinen Wander- und Zelturlaub hätte das allerdings anders ausgesehen.
Das mit den Midges ist Glückssache. Sie haben Saison von etwa Ende Mai bis Ende September, abhängig vom Wetter. In den Highlands sind sie gut vertreten, aber eben nur bei Windstille. Ich finde sie nur total nervend, wenn ich mit dem Zelt unterwegs bin, zu jeder Tageszeit draußen bin, und keine Rückzugsmöglichkeit habe. Ansonsten, bei kurzen Wanderungen oder so, da sind sie höchstens mal kurz lästig. Smidge drauf, oder Mückennetz auf den Kopf, und gut ist. Im Auto, im Quartier, und in Bewegung hat man ja Ruhe vor ihnen. Und so oft ist es nicht windstill dort oben... Dennoch - nach einem nassen und midgesverseuchten Wanderurlaub im Juni, und einem nassen Nicht-Wanderurlaub im September, werde ich nächstes Jahr lieber wieder Kälte in Kauf nehmen und im Mitte April und Ende Oktober fahren. Ohne Mücken. Und vielleicht wieder mit Schneematsch auf den Straßen, wie im letzten April.
Ich war mir auch nicht sicher - aber auf der DFDS- Seite stehen die Preise. 25 Euro für "Hund im Auto", 30 Euro für die beiden anderen Varianten. Je Hund und Überfahrt, versteht sich.
Bei DFDS (Amsterdam - Newcastle) kann der Hund im Auto bleiben, in einem Kennel im "Hundehotel", oder seit diesem Jahr in einer der sechs "Hundekabinen". Sowohl Hundehotel als auch Hundekabine kostet 30 Euro - also im Vergleich zu den Gesamtkosten eines Schottlandurlaubs sehr moderat. Auch diese Kabinen (die bisher nur über den Kundenservice buchbar sind) würde ich so bald wie möglich buchen, sonst sind sie weg...
Wenn wir zu zweit (oder früher mit unserer Tochter) nach Schottland fahren, nehmen wir uns immer pro Woche ein festes Quartier, entweder ein Ferienhaus oder einen Static Caravan. Man kann sowieso nicht "alles" sehen, und ein Häuschen oder ein Caravan bieten einfach mehr Platz als ein enges B&B-Zimmer. Von daher: gute Entscheidung!
Wohin? Naja, wir waren anfangs oft in der Gegend von Fort William, im Glen Nevis. Die "Glen Nevis Holidays" Häuschen (und Caravans, und die Campsite) liegen ein paar Kilometer außerhalb des Städtchens, direkt am Fuß des Ben Nevis, und bieten einen guten Ausgangspunkt für viele schöne Touren (egal ob zu Fuß oder mit dem Auto). Wenn ihr weiter in den Nordwesten wollt, schaut euch in der Gegend von Ullapool um; von dort aus kann man auch viel unternehmen. Für den Cairngorms National Park ist Aviemore ein guter Ausgangspunkt (auch wenn ich den Ort selbst einfach furchtbar finde).
Internetseiten: Suche nach "uniquecottages", oder "Cottages4You", oder schau auf der walkhighlands-Seite unter accomodation. In Facebook gibt es eine ganz nette Gruppe "Schottland Reise und Fotografie" - fast ohne das übliche FB-Gegacker, aber mit vielen Informationen und Bildern. Die Seite von undiscoveredscotland hat mir in der Vergangenheit schon gute Tipps gegeben. Oder eben walkhighlands, wenn ihr mehr am Wandern interessiert seid. Und dann einfach eine Straßenkarte nehmen und drauflosfahren. Immer schön Augen auf, und dann findet man seine Lieblingsecken schon ganz alleine.
Eure Reisezeit ist halt mitten in der Hauptsaison, das bedeutet: In Orten wie Fort William oder Portree ist Hochbetrieb. Die Midges (kleine fiese Mücken) haben Saison. Ich empfehle dir, dich rechtzeitig um die Unterkünfte zu kümmern - vor allem die guten, bezahlbaren und hundefreundlichen sind schnell ausgebucht.