Beiträge von Sheigra

    Am Ende der Straße gibt es einen kleinen Parkplatz. So ungefähr auf den letzten zwei oder drei Kilometern wird die ansonsten recht gut ausgebaute Single Track Road etwas holprig und prägte den "Satz dieses Urlaubs": Achtung, Ende der Ausbaustrecke! :D

    Der Loch Etive war spiegelglatt. Es war windstill, ruhig, sonnig, warm - ideal für eine Kaffeepause. Dass ich mir den Inhalt meiner Kaffeetasse über die Jacke kippe, war nicht geplant, hatte aber Unterhaltungswert. Zum Glück war es die Regenjacke, und zum Glück bekam die Kamera nichts davon ab.
    In Gummitiefeln ging ich auf die Suche nach Motiven:

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    Viel später, auf dem Rückweg, bogen wir in Fort William in die Lundavra Road ab. Dort oben, oberhalb des Städtchens, gibt es einen schönen Aussichtspunkt.

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    Ben Nevis:

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    Am nächsten Tag unternahmen wir, wieder bei schönstem Herbstwetter, eine Fahrt ins Glen Etive.

    Gleich der erste Parkplatz, am Anfang der Straße, war voll. Drei Kleinbusse, zwei davon mit einem Fotografen-Logo, parkten dort. Von dem Parkplatz aus sind es nur ein paar Schritte bis zum dem "Checkbox-Besucher-Fotospot", der "Instagram-Location", dem "Fotokalender-und-Postkarten-Motiv": Stob Dearg und der Wasserfall. Ich habe das selbst ein paarmal fotografiert und hatte den Ort für mich alleine (zweimal bei schlechtem Wetter, einmal um die Mittagszeit), aber nach den Beschreibungen, die ich gelesen habe "muss man den Stob Dearg morgens machen", weil das Licht dann am besten ist. Aha. Ich hätte mir das Gedrängel gerne mal angeschaut... Ein Bekannter vor mir, selbst Fotograf, hat dort schon einmal die Flucht ergriffen, als zwei andere Fotografen handgreiflich wurden. :shocked: Schon etwas irre.

    Wie auch immer: Stob Dearg von der Straße aus, ohne Wasserfall:

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    Und hier das Motiv, das Fotografen handgreiflich werden lässt, aufgenommen im Februar, als ich dort alleine war:

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    Ein Stück weiter im Glen Etive, am Lochan Ùrr:

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    Ich bin auch nicht bei Instagram Tumblr oder Linkdingensda... Zwei deutsche Facebook-Gruppen mit dem Thema Schottland-Reisen-Fotografieren, ein paar britische FB-Gruppen mit dem Thema Scotland-hillwalking und so, und ein paar Bekannte vor Ort. Da bekomme ich mehr mit, als ich wissen will. Und meine eigenen Erfahrungen bestätigen das dann meist. Mir hat im Mai 2017 die Fahrt vom Hafen in Uig (wo wir von Harris zurück kamen) bis runter von der Insel gereicht. Kein Vergleich zu 2012 oder so. Einfach nur voll...

    Der Sternenhimmel ist in Schottland irgendwie näher und voller und klarer als bei uns. Klar, dort oben in den Highlands ist weniger Licht- und Luftverschmutzung. Ich will irgendwann mal nach Coll. Dort gibt es keine Straßenbeleuchtung - für Sternengucker ideal!

    Glen Nevis im Abendlicht:

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    Und noch einmal, ein paar Stunden später:

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    Mein eigens für den Sternenhimmel mitgenommenes 20mm-Objektiv kam nur an diesem Abend zum Einsatz. Sonst hing der Himmel jede Nacht voller Wolken.

    Ich verfolge diesen Hype rund um Skye schon seit zwei Jahren. Es ist einfach zu viel für die Insel. Die Infrastruktur ist auf so einen Besucherandrang nicht ausgelegt. Zu wenige Unterkünfte, zu wenige öffentliche Toiletten, zu wenige Parkplätze... Gerade an den Hotspots, wie den Fairy Pools, dem Old Man of Storr oder dem Quiraing wird wild am Straßenrand geparkt, passing places werden zugestellt, die Vegetation zerfahren, und der fließende Verkehr wird behindert. Besonders schlimm ist es bei den Fairy Pools, weil weiter hinten im Glen Brittle die Mountain Rescue ihre Station hat. Wenn die zu einem Notfall gerufen werden und ein paar auf der Straße parkende Wohnmobile alles verstellen, ist das ein echtes Problem, nicht nur eine Unannehmlichkeit.

    Im Glen Brittle wurde jetzt der Parkplatz ausgebaut und gebührenpflichtig gemacht. Ob das was hilft, wird sich in der nächsten Saison zeigen.

    Auch eine üble Angewohnheit, nicht nur auf Skye, ist das Bauen von Steintürmchen an Aussichtspunkten oder an viel besuchten Orten. Dazu werden Steine von Trockenmauern genommen, Steine von uralten Grabstätten, oder einfach nur Steine, die halt für die Natur wichtig sind, weil sie z.B. Erosion verhindern und Kleinstlebewesen einen Lebensraum bieten. Im Fairy Glen wurden vor ein paar Wochen in einer großen Aktion Steintürmchen, Steinkreise etc. abgebaut; mal sehen, wie lange das hält. Sogar auf dem Ben Nevis wurden die Dinger gestapelt, mit der Folge, dass sich schon mehrere Wanderer verlaufen haben, im Five Finger Gully hingen und von der Mountain Rescue rausgeholt werden mussten. "Common sense is not very common", beklagte sich letztes Jahr im September ein Wanderer, als wir zusammen mit ein paar anderen Wanderern diese "falschen" Cairns am Beinn Eighe abbauten.

    Die Besucher, die auf der Insel ein Quartier haben, lassen wenigstens Geld dort. Anders als Tagesausflügler, Passagiere von Kreuzfahrtschiffen oder Teilnehmer an organisierten Rundreisen. Und anders als die immer mehr werdenden Wohnmobiltouristen, die einfach auf Parkplätzen, in laybys oder sogar in Einfahrten von Privathäusern übernachten.
    Eine Bekannte von mir wohnt auf Lewis, in Stornoway, die hat Geschichten zu dem Thema auf Lager, das ist kaum zu glauben. Als sie mir vor zwei Jahren ein paar davon erzählte, dachte ich, dass ihr Blutdruck gleich durch die Decke geht...

    Ein nicht uninteressanter Artikel zu den Auswirkungen des Instagram-Tourismus: "klick!"

    @malika: Glückwunsch zur Kenwood!

    Das Roggen-Apfel-Brot ist gerade aus dem Ofen gekommen. Es ist so richtig schön aufgerissen, und duftet soooo lecker! Ich glaube, ich muss heute Abend schon davon probieren. Nicht, dass ich morgen ein ungenießbares Frühstück habe... ;)