Ich verfolge diesen Hype rund um Skye schon seit zwei Jahren. Es ist einfach zu viel für die Insel. Die Infrastruktur ist auf so einen Besucherandrang nicht ausgelegt. Zu wenige Unterkünfte, zu wenige öffentliche Toiletten, zu wenige Parkplätze... Gerade an den Hotspots, wie den Fairy Pools, dem Old Man of Storr oder dem Quiraing wird wild am Straßenrand geparkt, passing places werden zugestellt, die Vegetation zerfahren, und der fließende Verkehr wird behindert. Besonders schlimm ist es bei den Fairy Pools, weil weiter hinten im Glen Brittle die Mountain Rescue ihre Station hat. Wenn die zu einem Notfall gerufen werden und ein paar auf der Straße parkende Wohnmobile alles verstellen, ist das ein echtes Problem, nicht nur eine Unannehmlichkeit.
Im Glen Brittle wurde jetzt der Parkplatz ausgebaut und gebührenpflichtig gemacht. Ob das was hilft, wird sich in der nächsten Saison zeigen.
Auch eine üble Angewohnheit, nicht nur auf Skye, ist das Bauen von Steintürmchen an Aussichtspunkten oder an viel besuchten Orten. Dazu werden Steine von Trockenmauern genommen, Steine von uralten Grabstätten, oder einfach nur Steine, die halt für die Natur wichtig sind, weil sie z.B. Erosion verhindern und Kleinstlebewesen einen Lebensraum bieten. Im Fairy Glen wurden vor ein paar Wochen in einer großen Aktion Steintürmchen, Steinkreise etc. abgebaut; mal sehen, wie lange das hält. Sogar auf dem Ben Nevis wurden die Dinger gestapelt, mit der Folge, dass sich schon mehrere Wanderer verlaufen haben, im Five Finger Gully hingen und von der Mountain Rescue rausgeholt werden mussten. "Common sense is not very common", beklagte sich letztes Jahr im September ein Wanderer, als wir zusammen mit ein paar anderen Wanderern diese "falschen" Cairns am Beinn Eighe abbauten.
Die Besucher, die auf der Insel ein Quartier haben, lassen wenigstens Geld dort. Anders als Tagesausflügler, Passagiere von Kreuzfahrtschiffen oder Teilnehmer an organisierten Rundreisen. Und anders als die immer mehr werdenden Wohnmobiltouristen, die einfach auf Parkplätzen, in laybys oder sogar in Einfahrten von Privathäusern übernachten.
Eine Bekannte von mir wohnt auf Lewis, in Stornoway, die hat Geschichten zu dem Thema auf Lager, das ist kaum zu glauben. Als sie mir vor zwei Jahren ein paar davon erzählte, dachte ich, dass ihr Blutdruck gleich durch die Decke geht...
Ein nicht uninteressanter Artikel zu den Auswirkungen des Instagram-Tourismus: "klick!"