Beiträge von Sheigra

    Zu diesem Thema hatte ich mir vor zwei Jahren, nach Lorcans Tod, schon einmal Gedanken gemacht.

    Damals sagte ich mir, dass ich nach Lovvy (sie war damals schon fast 13) keinen Hund mehr will. Ich wollte wieder Zeit für mich, uneingeschränkt Zeit für mich. Mein ganzes Erwachsenenleben habe ich Rücksicht genommen - auf das Kind, auf die Katzen, auf die Hunde (ja, und auch auf den Mann, aber der ist erwachsen und selbstständig). Das wollte ich nicht mehr. So lange arbeiten, wie ich will. Weggehen, wann, wie lange und wohin ich will. Alleine in den Urlaub fahren, ganz ohne auf die Bedürfnisse anderer Rücksicht zu nehmen. Ich dachte, diese Portion gesunden Egoismus habe ich mir verdient.

    Außerdem passten unsere Alltagsbedingungen - zwei Berufstätige in Vollzeit außer Haus - nun wirklich nicht zu einem neuen Hund. Für Lovvy gab es eine Betreuung und die Möglichkeit, sie ins Büro mitzunehmen, aber für einen Welpen? Oder für einen Abgabehund mit Baustellen? Nein, das wollte ich nicht.

    Nun ja. Dann kam das Home Office, und damit die Möglichkeit, einen Hund den ganzen Tag um sich zu haben. Wollte ich den oben beschriebenen gesunden Egoismus wirklich? Was würde sich dadurch ändern? Ich fliege schon seit 9 Jahren alleine in den Urlaub - Hund ist bei erprobten und zuverlässigen Betreuern. Männe und ich fahren auch mal ohne Hund in den Urlaub - Betreuung ist geregelt. Wie oft gehe ich eigentlich länger weg? Würde sich daran etwas ändern?
    Ich kam zu dem Schluss, dass es doch mit Hund gut läuft, und mir ohne Hund im Alltag etwas fehlen würde. Als ich mit meinem Mann darüber redete, wunderte er sich nur darüber, wie ich denken konnte, dass es ohne Hund gehen sollte.

    Also zog Shira ein. Und das war eine gute Entscheidung. Sie entwickelt sich zu einem problemlosen Hund, wie es scheint. Ich nehme keine Einschränkungen durch sie wahr und bin mit unserer Entscheidung glücklich.

    Vor zwei Jahren hätte ich das nicht gedacht....


    Bei der Entscheidung, ob nach Kampfkater Lucky wieder eine Katze einziehen wird, sind wir uns derzeit einig: Nein, nie wieder. Vor Lucky hatten wir nette, verschmuste, unauffällige Katzen. Jetzt haben wir einen größenwahnsinnigen Kater, der uns Arme und Beine blutig beißt wenn ihm danach ist, der völlig unberechenbar ist, der selbst meinen Schwager (der das Haus, den Kater und die Pflanzen in unserer Abwesenheit betreut) auf die Palme bringt. Eine Katze zum Abgewöhnen.

    Zwei von heute Nachmittag, von der goldenen Stunde:

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    (Schon verrückt: Mitte November sind hier noch Stoppeläcker...)

    Meine nächste Solo-Wandertour, fernab vom West Highland Way, ist erst im nächsten Mai. Geplant ist, von Achnashellach Station über ein paar Pässe (ggf. auch einen Gipfel oder zwei) nach Torridon zu laufen, dann hinter Liathach vorbei, weglos durch den Flowerdale Forest, dann nach Gairloch, von dort nach Poolewe (Bus oder Daumentaxi), weiter durch Letterewe und Fisherfield, und am Loch Fannich entlang zurück nach Lochluichart Station. Mal sehen, was daraus wird. Und ob ich den einen oder anderen Gipfel einbauen kann. Oder ob ich doch auf den Hebriden lande und von Barra nach Lewis gehe.... Das entscheidet sich erst kurzfristig oder sogar erst vor Ort. Auf alle Fälle sind nur mein Zelt, mein Rucksack und ich unterwegs. Ganz entspannt, ohne Zeitdruck, ohne "wie weit ist es denn noch?" und so. :D

    Hier noch ein paar Impressionen von meiner Wanderung light von Kinlochleven nach Fort William (ha, da kenne ich viel schönere und mehr fordernde Strecken!):

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    Bei meinen ersten WHW-Wanderungen war der Abschnitt vor Lundavra noch eine Fichten-Monokultur. 2007 oder so fingen sie mit der Rodung des kompletten Bestandes an, und so wie auf diesem Bild sieht es jetzt dort aus:

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    Ben Nevis versteckt sich, wie so oft, in einer Wolke. Es war trotzdem schön, dass sich die Sonne blicken ließ.

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    Nach einem abschließenden ziemlich langweiligen Stück durch den Wald, auf einer langweiligen Forststraße, erreichte ich unsere Unterkunft als es gerade wieder anfing zu regnen.

    In Irland ist Gälisch eine Amtssprache. Sogar Gesetzestexte der EU werden auf Gaeilge veröffentlicht: EUR-lex
    In Schottland wird es zwar wieder an Schulen unterrichtet; es gibt sogar Schulen, die den Unterricht auf Gälisch durchführen, aber mein Lehrer meinte, dass das auf Dauer nicht viel bringen würde. Zum Einen liege das an der Tatsache, dass die Sprache immer seltener durch native speaker unterrichtet wird, sondern durch learner, die einfach diese ganz feinen Nuancen nicht kennen, die selbst gelernte Fehler weitergeben usw. Zum Anderen daran, dass es, von wenigen Ausnahmen abgesehen, kein Bestandteil des Alltags ist. Ich fuhr in Schottland einmal per Anhalter mit einer Frau, die auf Skye im Sabhal Mòr Ostaig, dem gälischen College in der Nähe von Armadale, Sommerkurse besucht hatte. Sie brachte das auf den Punkt: In der Schule ist alles auf Gälisch, sogar in der Mensa, aber kaum bist du draußen, sprichst und denkst du wieder auf Englisch.

    Schön, dass es dir in Schottland gefallen hat!

    Skye hat sich wirklich sehr zum Nachteil verändert. In Ruhe haben wir das zuletzt im Herbst 2010 erlebt... Im Mai 2012 waren wir zufällig an einem Bank Holiday Weekend an den Fairy Pools und waren über die vielen Leute erschrocken; aber inzwischen hat das Ausmaße angenommen, die wirklich nicht mehr gut sind. Ich hoffe, dass sich das irgendwann reguliert und es andere "Locations" gibt, die "man gemacht haben muss". Bis dahin meide ich die Insel, oder fahre auf dem Weg zum Hafen in Uig so zügig wie möglich durch. Schade eigentlich.

    Gairloch und die Gegend dort oben sind toll. Wir waren auch schon ganz, ganz oben im Nordwesten, am Ende der letzten Straße (in Sheigra, dem Ort mit meinem User-Namen), da ist es noch ruhiger. Lediglich die "North Coast 500", diese Marketing-Idee, sorgt für mehr Besucher als sonst. Im Februar werde ich, wenn alles klappt, einen einwöchigen Foto-Workshop im Nordwesten machen, mit Basis in Kylesku.

    Für die Schotten ist Englisch keine Fremdsprache. Schottisches Gälisch, Gàidhlig na h-Alba, wird fast nur noch auf den Western Isles als Muttersprache gesprochen, aber auch, so sagte mir mein ehem. Gälisch-Lehrer, neben Englisch. Trotz aller Bemühungen ist Gälisch einfach auf dem absteigenden Ast; die Zahl der Native Speaker wird wohl immer kleiner.


    Zurück zum diesjährigen Urlaub. So gegen Ende der ersten Woche fehlte mir etwas. Wir waren viel mit dem Auto unterwegs, unternahmen nur ganz kurze Spaziergänge, und erholten uns. Aber mir fehlte das Wandern, dieses schwere Gefühl in den Beinen nach einem langen Wandertag, dieses Gefühl, eine körperliche Leistung erbracht zu haben. Als dann die Wettervorhersage für Freitag schlechtes Wetter vorhersagte (Regen am Vormittag, vielleicht etwas blauen Himmel am Nachmittag, und alles mit viel Wind) beschloss ich, den letzten Abschnitt des West Highland Way zu wandern. Der ist gut befestigt und auch bei übelstem Wetter locker machbar. Außerdem endet er sozusagen bei unserer Unterkunft. Männe fuhr mich morgens nach Kinlochleven und dann unternahm er eine Tour durch die Supermärkte Fort Williams (er liebt Supermärkte...) und ich lief los.
    Zuerst die elend lange Steigung von Kinlochleven rauf zum Lairig Mòr Track (hier machte sich allerdings das Training von diesem Jahr bemerkbar - ich brauchte keine Pause und war schneller oben als gedacht), dann an einer Baustelle vorbei, und dann genoss ich es einfach nur noch. Wind und Nieselregen im Gesicht, einen Wanderweg unter den Füßen, kein Mensch weit und breit - es war so schön! 23 Kilometer Genusswandern, 23 Kilometer Entspannung pur. Und viel früher als gedacht, schon nach knapp 6 Stunden, war ich wieder an der Unterkunft.

    Hier ein Bild der Ruine Tigh-na-sleubhaich:

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    Ich habe ein Bäckerleinen (unbehandelt, Öko und so) und ganz normale Leinen-Geschirrhandtücher. Letztere nehme ich für den Teig; das schöne Bäckerleinen nehme ich als Hintergrund zum Fotografieren. :pfeif:
    Leinen ist besser als Baumwolle, weil die Fasern nicht am Teig kleben, habe ich mal gelesen.

    Auf Ardnamurchan fährt man durch die Caldera eines lange erloschenen Vulkans, wenn man auf dem Weg nach Sanna ist:

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    Im Netz findet man dazu Luftaufnahmen, die das noch deutlicher machen.


    Für den Sanna Beach hatten wir einen ungünstigen Zeitpunkt erwischt: Bei Ebbe ist er viel, viel größer und schöner.

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    Auf dem Rückweg hielten wir in Salen, und besuchten eine Bekannte, die dort ein B&B betreibt und mit ihrem selbstgebackenen Brot und mit Apfelstreusel die Schotten versorgt. Der Kuchen war jedenfalls total lecker, dem Brot stand ich etwas misstrauisch gegenüber. Kein Sauerteig, dafür mit Starkbier gebacken. Weizenmehl statt Dinkel oder Roggen... Aber den Mitbürgern schmeckt es, und sie bestellen ständig bei ihr. Im Schnitt backt sie in ihrem ganz normalen Haushaltsbackofen ca. 30 Brote am Tag!


    Letzter Stopp des Tages war am Glenfinnan Monument. Das Monument interessierte mich zum Fotografieren gar nicht, das Viadukt (bekannt aus Harry Potter) sowieso nicht, aber der See, Loch Shiel, den fand ich interessant.

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    Ein paar Trauben hängen noch in der Novembersonne:

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    Abendlicht:

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