Für den nächsten Tag habe ich mir einen Besuch beim Kilchurn Castle vorgenommen. Jedenfalls bei dem Viewpoint, von dem aus man das Castle auf der anderen Seite des Loch Awe so schön sehen kann. Mit dem Zug fahre ich nach Dalmally. Mit Hilfe einer online-Karte (simonlikesmaps.com) habe ich mir eine Route geplant, die mich von der viel befahrenen Straße fern hält. Erst ein Stückchen single track road, dann abbiegen in einen Forstweg, immer schön bergauf, dann auf dem Forstweg bergab, und schon bin ich da. Der Weg mündet genau gegenüber des viewpoints in die Straße. Schnell rüber, und dann geht die Schlammschlacht los. Die Wiese oberhalb des Loch Awe habe ich erst einmal ohne Schlamm erlebt - da war sie gefroren. So viel Glück habe ich heute nicht, aber wozu gibt es Wanderstiefel? Die Wanderhosen sind sowieso schon dreckig, also spare ich mir die Gamaschen.
An dem Ort, an dem ich fotografieren will, sind Angler zugange. Die will ich nicht stören, also gehe ich an eine andere Stelle, die Felsen und Bäume hat, die als Vordergrund herhalten können. Da sind schon vier andere Besucher, zwei davon mit Kameras und Stativen, aber wir werden uns einig und arbeiten und sozusagen am Ufer entlang von einem interessanten Ort zum nächsten. Ich habe Glück: Nach meinem letzten Bild kommt Wind auf, und die schönen Spiegelungen sind weg.
Die Farben waren wirklich so knallig im Morgenlicht, da musste ich sogar etwas Sättigung rausnehmen.
Der Rückweg ist derselbe wie der Hinweg, und ich muss gar nicht lange auf den Zug zurück nach Oban warten. Den frühen Nachmittag verbringe ich damit, durch das Städtchen zu bummeln und Kaffee zu trinken, und später mache ich mich wieder auf den Weg nach Ganavan, zu den Stränden. Dieses Mal mit Warnweste und zwei Stirnlampen im Gepäck, für den Rückweg. Fotos folgen!