Noch eine Schwimmgeschichte.
Etwas ähnliches haben wir vor zwei Jahren erlebt.
Wir fuhren damals bei heißem Wetter sehr gerne zu einem Altrheinnebenarm. Dort gibt es eine Stelle mit einer sehr großen Ausbuchtung, das Wasser dort ist ruhig und gut maximal oberschenkelhoch, die Mitte des Flusses mit recht starker Strömung ist relativ weit weg. Keiner der Hunde kam jemals auch nur in die Nähe der Strömung.
Dort trafen wir regelmäßig andere Hundeleute, die Hunde plantschten freudig herum oder holten geworfene schwimmfähige Bringsel.
Sunny ist auch eine Wasserratte
.
An diesem Tag waren wir mit Freunden und deren Vizslahündin dort. Die beiden lieben sich *gg.
Sunny holte fleißig sein Schwimmspieli.
Neben uns stand ein älteres Ehepaar ohne Hund, die dem Treiben interessiert zuschauten und sich über die Hunde freuten.
Plötzlich hebt der Mann einen großen Ast hoch und wirft ihn allen Ernstes weit mitten in den Strömungslauf hinein
. Es hatte am Vortag stark geregnet, entsprechend war der Wasserlauf angeschwollen und die Strömung stark und schnell fließend. Ich dachte echt, ich sehe nicht recht! Da waren auch kleine Hunde im Wasser
!
Der einzige Hund, der aber sah, wie der Ast flog und wo er auftraf, war unser Sunny
.
Der natürlich wie nichts hinterher – und es passierte, was ich befürchtet hatte, die Strömung riss ihn mit und man konnte deutlich sehen, dass er keine Chance hatte, da raus zu kommen. Das letzte was ich sah, waren die weit aufgerissenen Augen unseres Hundes.
Alles schrie.
Unser junger Freund rannte am Ufer entlang und verschwand um die Biegung.
Wir Alten hinterher. Wir sahen gerade noch, wie er sich voll bekleidet ins Wasser stürzte, loskraulte und es im letzten Moment schaffte, Sunny zu packen, bevor der an ihm vorbei trieb.
Beide kamen glücklich wieder raus, der Hund zitterte am ganzen Leib. Unser Freund hatte einen Schuh verloren, neue, die er am Vortag gekauft hatte.
Natürlich haben wir ihm am nächsten Tag das gleiche Paar nochmal gekauft, das ist ja selbstverständlich.
Wir waren so glücklich, dass niemandem etwas passiert war
.
Der ältere Herr durfte sich einen Shitstorm von allen Hundehaltern anhören, wie bescheuert man sein kann, bei sieben Hunden, die im Wasser waren, einen Ast mitten in die reißende Strömung zu werfen, er hätte mal lieber sein Hirn einschalten sollen
. Der hat sich auch tausend Mal entschuldigt, der hatte sich wirklich nichts dabei gedacht und nicht bedacht, was da passieren könnte.
Es hatte 34 Grad im Schatten, vor Aufregung und der Hitze bekam ich noch nen Kreislaufkollaps und klappte im Sand zusammen. Der Tag war gelaufen.
Zeigt aber auch wieder, dass sich Hunde keinerlei Gefahr bewußt sind, wenn sie im Wasser sind. Seither lasse ich ihn nirgends mehr in fließendes Gewässer (außer kleine Bäche, wo nix passieren kann), sondern nur noch in stehende Gewässer, wo sogar ich alte Frau notfalls noch hinterher schwimmen könnte.