Zitat
Ich möchte ihm z.B. beibringen, einen Jogurtbecher, den er ausschlabbern durfte, selbständig in den Mülleimer zu werfen. Unser Mülleimer ist in einer Küchenschublade untergebracht, da hab ich ein altes Handtuch an den Griff gebunden und ihm beigebracht, das aufzuziehen. Den Becher in den Müll zu werfen und anschließend die Schublade wieder zuzuschieben. Die einzelnen Teile klappen auch ganz gut, nur die Kombination macht uns immer noch Schwierigkeiten, wir üben schon sehr lange dran, aber dann auch mal wieder einige Wochen gar nicht.
Witzig ist dass Jason, wenn man auf den Becher zeigt und zu ihm sagt : Aufräumen, dann nimmt er den Becher, trägt ihn in die Küche und wirft ihn genau da, wo normalerweise der Mülleimer wäre in die Luft. Irgendwie krieg ich nicht an ihn ran, dass er ZUERST die Schublade aufziehen muss.
Hi! Das klingt ja super, was ihr alles drauf habt :)
So komplizierte Verhaltensketten zu erlernen find ich auch immer schwierig. Geht aber, natürlich.
Wenn die einzelnen Teile wirklich perfekt klappen, würde ich dazu übergehen, die beiden Schritte nur noch aufeinanderfolgend abzurufen. Also kein "aufräumen" mehr allein und kein "Schublade auf".
Sondern "Schublade auf", dann immer (!) "aufräumen".
Wenn ihr das eine Weile gemacht habt, einfach mal ausprobieren, ob ers schon soweit verinnerlicht hat, dass du dir das "aufräumen" sparen kannst. Noch nicht jedes Mal, sondern nur immer wieder innerhalb einer Trainingseinheit (d.h. du sagst z.B. drei mal "Schublade auf" und dann "aufräumen" und dann ein mal nur noch "Schublade auf").
Dann wärst du am Ziel (vermutlich wirst du dann noch das Signal ändern wollen, z.B. "wegwerfen" statt "Schublade auf" - aber das erst viiel später, wenn die Übung sitzt - irgendwann könnte das Fertigausschlecken "automatisch" Signal sein, aber das hebst du dir besser für später auf
).
Wichtig ist, dass du nicht das erste Signal weglässt (Schublade auf) und nur "aufräumen" sagst - denn wie dein schlauer Hund gelernt hat, bedeutet aufräumen "ich nehme den Joghurtbecher und bring ihn in Richtung Mülleimer" - nie wurde ihm gelernt, dass das Öffnen der Schublade dazu gehört und, auf den Punkt gebracht, so ein Genie, dass er sich so komplizierte Lösungswege ausdenkt, wie er zum Ziel (in den Eimer werfen) kommt, wird er nicht sein.
Wichtig ist, dass dus am Anfang so einfach wie möglichst machst. So würd ich den Becher z.B. anfangs direkt vor die Schublade legen und erst, wenn ihrs drauf habt, den Becher weiter entfernen.
Wenn ihr immer noch Probleme habt, kannst du an das erfolgreiche "Schublade auf" erst Minischritte des Aufräumens hängen - d.h. du bestätigst (nicht vergessen - c/t bricht das Verhalten auch ab, er darf nachher wieder neu anfangen) sobald er die Schublade geöffnet hat und wieder Richtung Becher geht, dann Öffnen+Becher nehmen usw.
Ganz liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg & Spaß