Hallo Sepp,
schön, dass du doch noch auf meine Fragen geantwortest hast. 
Ich hatte Askan im letzten Jahr (Alter 9 Jahre) auf Barf umgestellt. Begonnen hatte ich mit Teilbarf d.h. bei uns gabs morgens Trofu und abends Barf. Dies geschah aus den fogenden Gründen: Zum einen hatte ich noch einen halben Sack Trofu und zum anderen noch keinen eigenen TK für Fleisch für Askan - ich musste erst einen geeigneten Platz finden (wohnen nämlich in einer Wohnung eines 2 !/2 Familien Wohnhaus).
Aber im Nachhinein betrachtet ist Vollbarf wesentlich einfacher zu berechnen und zu handhaben als Teilbarf oder Mischfütterung wo du vielleicht ständig zwischen Trofu, Nafu, Barf und Hausmannskost (Kochen für den Hund) abwechselst, denn bei diesen Fütterungsformen finde ich muss man viel mehr beachten bezüglich der Mineralstoffe und Vitamine. Vor allem Trofu ist in diesen Dingen meist Überdosiert. Nachdem unser Trofu aufgebraucht war hatte ich ganz schnell auf Vollbarf umgestellt.
Meinen Barfplan für Askan habe ich nach der Broschüre von Swanie Simon berechnet, wobei ich einzig und allein den Ca-Bedarf nach dem NRC-Wert ausgerechnet habe um ein Gefühl für den Ca-Gehalt in RFK (Rohe fleischige Knochen) zu bekommen und um damit zu wissen welche Menge RFK ich höchstens pro Woche füttern darf.
So sieht z.B. Askans Futterplan aus:
Askan:
Pro Tag: 2,5 % von 12 Kg (12000g) = 300 g (Gesamt-Futtermenge)
= richtet sich nach Alter, Aktivität, Energieverbrauch, kastriert-unkastriert. Ich würde mit 2 % - 2,5 % rechnen. Nach oben oder unten anpassen kann man diesen Wert später immer noch, wenn man merkt der Hund ist entweder zu dünn oder zu dick.
70 % Tierische Erzeugnisse gesamt = 210 g, gerundet 200 g
35 % Muskelfleisch = 70 g
15 % Pansen / Blättermagen* = 30 g
10 % Fisch = 20 g
15 % Innereien = 30 g
15 % RFK = 30 g
* = bisher 50 % Muskelfleisch gefüttert, bisher kein Pansen/Bläma!
30 % pflanzliche Erzeugnisse gesamt* = 90 g
75 % Gemüse = 67,5 g ~ 70 g
20 % Obst = 18 g ~ 15 g
5 % Getreide = 4,5 g ~ 5 g
*= entweder Gemüse- od. Obstmahlzeit (höchstens 1-2 Obstmalzeiten/Wo.)
Pro Woche: 2,5 % von 12 Kg (12000g) = 300 g (Menge pro Tag) x 7 = 2100 g
70 % Tierische Erzeugnisse gesamt = 1470 g ~ 1400 g
35 % Muskelfleisch = 490 g ~ 500 g
15 % Pansen / Blättermagen* = 220, 5 g ~ 250 g
10 % Fisch = 147 g ~ 150 g (200 g)
15 % Innereien = 220, 5 g ~ 200 g
15 % RFK = 220, 5 g ~ 250 g
* = bisher 50 % Muskelfleisch gefüttert, bisher kein Pansen/Bläma!
30 % pflanzliche Erzeugnisse gesamt = 630 g
75 % Gemüse = 472,5 g ~ 470 g
20 % Obst = 126 g ~ 130 g
5 % Getreide = 31,5 g ~ 30 g (1-2x pro Wo. 1-3 Eßl
trockene Flocken *)
* = 1 Eßl. entspr. ca. 10 g trockene Getreideflocken (Hirse, Reis, Hafer usw.)
Innereien habe ich in etwa so aufgeteilt:
Innereien gesamt Rind = 15 % = 200 g
· Herz = 100 g
· Leber = 50 g
· Niere / Milz = 50 g
Wie du siehst gibt es bei uns übrigens einen kleinen Anteil an Pseudogetreide in Form von Fleischfreien Mahlzeiten. Für meinen Hund (Gewicht 12 Kg) habe ich einen tierischen Anteil von 70 % und einen pflanzlichen Anteil von 30 % berechnet. Von diesen 30 % gibt es ca. 5 % - 10 % Pseudogetreide (2 - 4 Eßl. Flocken, trocken pro Woche), derzeit Hirse- und Quinoaflocken.
Warum? Weil mein Bauchgefühl mir gesagt hat, der Hund hat zwar den selben Verdauungstrakt wie der Wolf - ist aber auf Grund vergangener Zeitraum und Zucht eben doch nicht mehr 100 % Wolf, sie haben über Generationen inzwischen meist getreidelastiges Trofu erhalten und somit ihre Verdauung darauf eingestellt so dass sie heute teilweise ohne Getreide nicht mehr so richtig klar kommen (zu dünn, Energieverlust, größere Mengen Fett werden nicht mehr vertragen).
Zudem enthält Pseudogetreide auch wertvolle Vitamine und Mineralstoffe.
Aus den genannten Gründen ershien mir ein Plan ohne Pseudogetreide nicht sinnvoll - mir aber bei Swanies prozentualer Aufteilung des pflanzlichen Anteils mit Getreide der Getreideanteil mit 40 % für meinen Hund auch zu hoch vorkam. So habe ich mich für die genannten 5% - 10% Pseudogetreide (2 -4 Eßl. Flocken, trocken pro Woche = 1 od. 2 Fleischfreie Mahlzeiten pro Woche) entschieden. Es passt für Askan perfekt - er hält sein Gewicht, es schmeckt und bekommt ihm gut.
Was interssiert noch?
Milchrpodukte kann, muss man aber nicht füttern. Musst halt nur ausprobieren was dein Hund mag bzw. auch verträgt, ob Mager- od. Vollmilchjoghurt bzw. Probiotischer Joghurt. Der Schaf- od. Ziegenjoghurt eignet sich für Hunde besonders gut, da er eine andere Proteinstruktur hat und damit für viele Hunde leichter verdaulich ist.
Die angegebenen 15 % des RFK-Anteils in Swanies Aufteilung des tierischen Anteils decken je nach RFK-Sorte (Hühnerhälse, Kalbsbrustbein) nicht immer den genauen Wochen-Bedarf deines Hundes. Die 15 % RFK bilden aber einen guten Mittelwert ohne dass der Hund sofort Knochenkot bekommt, vor allem wenn er Knochen bisher noch nicht kennt. Den RFK-Anteil kannst du später noch etwas anheben bzw. mit Calciumersatz ergänzen .
Wichtig wären noch die kaltgepressten Öle, vor allem die Omega 3 reichen Sorten, damit die fettlöslichen Vitamine aus Gemüse/Obst vom Hundeorganismus besser aufgespalten und verwertet werden können.
Ich füttere einfach abwechslungsreich sowohl bei Fleisch, Innereien, RFK als auch bei Gemüse und Obst - was halt saisonmäßig gerade verfügbar oder zuhause ist. Hin und wieder gibt es dann auch mal gemahlene Nüsse, Kräuter aus dem Garten und Wildkräuter, Kefir, Hagebuttenpulver und Kokosraspel.
Askan ist nach einem Jahr Barf fitter als über die ganzen 8 Jahre in denen ich Trofu gefüttert hatte.
Sorry, ist ein wenig lang geworden - ich hoffe es hilft dir ein wenig weiter.
Lieben Gruß
Susanne mit Askan