Hm...
Kai hat da ein schönes Wort kreiert: Warmblöder
Sicher, die sind nicht unbedingt mit einem Quarter zu vergleichen, auch nicht mit einem etwas schwerern Pferd mit "weniger" Blut.
Es hat halt alles seine zwei Seiten.
Will ich auch "schön" reiten, sprich: bisserl Dressur, vielleicht Unterricht, womöglich ein wenig Turnier im Umkreis- dann hab ichs wohl mit meiner Sorte Pferd was einfacher. Schöne Gänge, elegant anzuschauen, tritt mords unter, schieb so traumhaft von hinten raus...da macht das klassische Reiten schon viel Freude.
Na klar, im Gelände isses manchmal weniger entspannend, wobei manche Dinge für alle anderen Sorten Pferd auch nicht immer auf Verständnis stossen: die Oldenburger Fahrpferde von dem hiesigen Reitstallbesitzer; die Wasserbütten von Speedy, wo sich das Sonnenlicht drin spiegelt; die blaue Mülltonne, die zwar rechts am Weg nicht schlimm ist, links dagegen schon.....
Es sind solche Kleinigkeiten, die einem manchmal das Leben schwer machen, nu hab ich aber auch festgestellt, daß viele Sachen reinste Erziehungssache sind.
Wollte mein Pferd bei seiner Vorbesitzerin sieben Jahre seines Lebens nicht stehen bleiben beim Aufsitzen, so hab ich es ihm in ein paar konsequenten Lerneinheiten schmackhaft gemacht. Er wollte auch nicht an Viehweiden vorbeigehen, sodaß die Reiterin abgestiegen ist... ich steige niemals vom Pferd ab, wenns nicht sein muss. Er geht nun an Viehweiden vorbei.
Jogger, Radfahrer, Spaziergänger (mit Schirmen) waren auch schlimm... inzwischen geht das alles.
Es hat ganz viel mit Vertrauen zu tun. Hat mein Pferd kein Vertrauen zu mir, kann es auch nicht entspannt an Dingen vorbeigehen, die ihm schrecklich vorkommen. Hat es Vertrauen und ich rede beruhigend auf ihn ein, findet er auch genug "Mut", solche "Gefahren" mit mir zusammen durchzustehen.
Ich beobachte oft bei den klassischen und wirklich guten Reiter(innen, hauptsächlich!), daß zwar wirklich brilliant im Dressurviereck geritten wird, aber die Leute in der Regel kein Feeling fürs Pferd als Solches haben. Da werden Fehler im Umgang mit dem Pferd gemacht, daß es nur so kracht.
Ich kann einem einssiebzig Pferd solche Unarten wie nicht Stehenbleibenwollen beim Aufsitzen durchgehen lassen, auch nicht Stehenwollen beim Beschlagen oder Zappeln beim Füßauskratzen.
Da bedarf es auch schon mal einer klaren Ansage. Das hat nichts mit Bestrafen, Schlagen, Mißhandeln zu tun- nicht, daß das jemand verkehrt versteht. Aber ich beharre auf bestimmte Dinge, die ich konsequent durchsetze.
So weiß auch ein Warmblüter, was Sache ist und man kann als Team zusammenwachsen.
Zu den Erkrankungen kann ich nichts sagen. Es gab eine Verstopfungskolik und eine Blähungskolik in seinem Leben. Alles andere war bislang unauffällig. Halt mal ein Infekt. Nichts Wildes.
Mein allerliebstes Feld-Wald-Wiesen Pony, Quarter-Mix, hat dafür so alles, was ein Pferd nur haben kann: Allergien, Ekzem, Plattüß, Kolik, die ihn beinahe umgebracht hätt,...
Da gibt es sicher so´ne und so´ne....
Sodele, dann geh ich mal ins Gelande- mit meinem Hannoveraner
