Beiträge von redborder

    Peter:
    Also wenn dieser Paragraph die Antwort auf Deine Frage ist, dann setz bitte keinen Fuß auf eine Wiese, die nicht Dir gehört.
    Alle Wiesen sind genutzt, auch wenn sie für Dich den Anschein haben, daß "nur Gülle darauf ausgebracht" würde. Das allein ist schon Humbug. Sorry.
    Aber von Landwirtschaft hast Du nicht wirklich viel Ahnung? Kann das sein?
    Dieser Landwirt würde so dermaßen einen aufn Arsch kriegen, wenn er da lustig nur Gülle drauf fahren würde und damit sonst nix machen würde. Nach einem Jahr bereits wäre diese Fläche schon nimmer als Wiese erkennbar.
    Der wird ganz sicher Silo oder Heu mähen, Vieh draufstellen oder zumindest mulchen. Vielleicht sogar einen dritten Schnitt machen.
    Wir sind als Landwirte dermaßen geknechtet was Normwerte für Stickstoff, Phosphate, Kalium, Magnesium und so weiter angeht- müssen bei allen Flächen über einem ha regelmäßige teure Bodenproben machen und werden eben sanktioniert wenn irgendwas nicht stimmt!
    Wirf den Landwirten bitte keine Schludderichkeit in Dingen vor, womit Du Dich nicht auskennst. Diese Leute haben dafür Prüfungen absolviert und sind u. U. sogar Vollakademiker.

    Ich wills Dir mal erklären:
    jede Wiese ist Nutzfläche, sie ist entweder Mäh- oder Hutungsweide, sie kann auch Stilllegungsfläche über einen Zeitraum von 10 Jahren sein: auch das ist eine Nutzung im Sinne der landw. Richtlinien, die in jedem Bundesland gelten. Dafür gibts sogar Fördergelder und bis letztes Jahr MUSSTE man sogar einen jährlich neu festgelegten Prozentsatz an Stilllegung nachweisen, sonst wurden die Gelder gesperrt.

    Weiterhin: jede Wiese und jeder Acker gehört irgendwem. Es gibt keine Flächen, die einfach niemandem gehören. Nirgends!
    Wenn Du also über eine Wiese läufst, die Dir nicht gehört, dann tust Du was verbotenes.
    Ich mag es auch nicht, wenn Heerscharen von Leuten aus der Vorstadt mit Ihren Hunden aufs Land kommen, um auf den schönen großen Wiese mal ordentlich Bällchen zu werfen. Denn das ist das Futter für unser Vieh, davon leben wir! Ich sags den Leuten freundlich, die meistens tuns aus Unwissenheit- denken wie Du, Peter.
    Meine Hunde laufen am Wegrand, daß haben sie so beigebracht bekommen. Und sie scheinen nicht unglücklich darüber zu sein.
    Weichen Boden hats am Rand auch reichlich, auch zum Kacken reicht in der Regel der Streifen rechts und links vom Weg aus, der ohnehin in den seltensten Fällen vom Landwirt mitgenutzt wird. Da liegen nämlich auch gern mal die Fremdkörper, die Mensch unachtsam wegwirft und der Bauer dann im Heu hat- schon mal gesehen, wie elendig ne Kuh an nem Fremdkörper eingeht, der durch den Magen die Lunge durchstößt?
    Ich schon. Eine echt gute Kuh. Und ne Nette dazu.

    Also Peter. Bleib unten von den Wiesen. Sie gehören nicht Dir und sind Teil einer Lebensgrundlage eines Landwirtes, der noch lange, lange, lange aufm Schlepper sitzt und für Deine Lebensmittel sorgt während Du schon mit Deinem Hund Gassi gehen kannst.

    Ein wenig Rücksicht bringt mitunter mehr Freunde und Freude.

    LG Sanny

    Zitat

    Hat vielleicht noch wer Fotos von Herden, Schäfern und Hüte- Hirtenhunden?

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    Schau doch mal in der Rubrik Schafe. Da gibts auch jede Menge zu sehen.
    Was hat der Schäfer mit dem Esel gemacht? Trägt der die Netze?
    Ich überleg seit einiger Zeit, ob ich nicht meinen Esel auch irgendwie sinnvoll fürs Umkoppeln einsetzen kann.... hab aber leider noch keinen Packsattel.

    LG Sanny

    Hi Alex, klasse Bilder, wenn man ab Foto 24 schnell hintereinander die Bilder anschaut, sieht man Jette laufen..... ;)

    Tipp am Rande:
    Laß mal von nem netten Landwirt aus der Gegend die Wiese mulchen, sonst haste nächstes Jahr nur noch Scheissendreck drauf....

    Ansonsten ne echt lustige bunte Schaftruppe. Ganz fein.

    LG Sanny

    Zitat

    Immer öfter, wenn nicht immer, lese ich, dass man einen Border, der ja leider fast zum Modehund tendiert, nicht richtig auslasten kann etc..


    "Auslasten"- so schräg wie dieses Wort auch sein mag, kann man einen Arbeitshund nur dann, wenn er arbeiten kann. Und zwar die Sorte Arbeit, die auf seinem genetischen Plan geschrieben steht.

    Zitat

    Ich glaube allerdings, dass das Ganze ein wenig hochgepuscht wird. Oder ist er nicht ein normaler Hund wie andere auch? :irre:


    Er ist so normal wie jeder andre Hund auch, wenn er seiner Genetik entsprechend gehalten und eingesetzt wird. Hütehund=Hütearbeit.

    Zitat

    Ein Hund der auch gerne mal schläft u. der vllt durch diese ganzen Vorurteile missverstanden wird.


    Missverstanden wird er in der Tat häufig! Meistens durch Leute, die meinen, einen Hütehund für den schnellen Sport einsetzen zu müssen.
    Meine Borders schlafen in der Tat gerne. Eigentlich fast den ganzen Tag.
    Die haben aber auch ihren Job am Vieh zu machen. Nicht täglich, und dann auch nicht stundenlang, aber dennoch regelmäßig bei allen anfallenden Arbeiten an Schaf und Kuh.

    Zitat

    In der Natur, in den Borders, wo er Schafe hütet, rennt der auch nicht den ganzen Tag wild rum! Er liegt da und bewacht. Wenn ein Schaf ausbüchst ist er da, aber sonst ist er auch mal ruhig...


    Richtig! Der Border ist ein ruhig arbeitender Hund. In der Tat ist ein wild rumrennender Border einer, bei dem etwas grundlegend schief läuft. Manchmal spielt hier auch die Genetik eine entscheidende Rolle....

    Also!
    Nicht alles was nach Border aussieht, ist auch noch ein Border im Sinne von vernünftigem Arbeitshund. Leider, leider haben eine Menge "Züchter" diesem wunderbaren Hund den Hütetrieb versucht wegzuzüchten. Mit gräuslichen Folgen! Der Hund hütet z.B. andere Hunde, Kinder, Schatten oder er hütet eben gar nix mehr!
    Komplett unbrauchbar für die Arbeit am Vieh und einfach nur noch eine Borderhülle in schwarz-weiß oder tricolor. Auch andre hübsche Farben machen sich in der Borderwelt neue Freunde.

    Aber reden wir mal über den Border, der auch noch Border ist!
    Es ist gut so, daß viel Hype um die Haltung dieses Hundes gemacht wird, denn so ein Tier gehört ausschließlich in Viehhalterhände. Ein Border ohne Vieh wird sich eine Ersatzbeschäftigung suchen. Das kann vielfältig sein; einige "gute" Beispiele sind in diesem Thread schon beschrieben worden. Wer sollte daran Freude haben? Weder Mensch, noch das Umfeld und am wenigsten der Hund!

    Einen wirklichen Arbeitshund mit Ersatzbeschäftigungen wie Agility, Flyball, Treibball oder sonstigem Unsinn halten zu wollen wird garantiert fehlschlagen und dazu führen, sich einen durchgeknallten, dauernervösen und niemals ruhigen Border heranzuziehen.

    Nichtviehhalter also Finger weg vom Hütehund. Besser ist das!

    LG Sanny

    Hallo Annia,
    ich hab ja nur eine handvoll Schäfchens und habe sie fast ausschließlich gekoppelt, also auf einer Weide in Netzen stehen. Meine Hunde helfen mir beim Umtreiben von Weide zu Weide, oder beim Füttern (Zurückhalten), oder einpferchen (Klauen schneiden, Wurmkur spritzen, sonstiges) Leider hab ich nur wenig Zeit, auch einfach mal eine Stück einer Weide ohne Netze abzuhüten. Selten, ganz selten kommts halt mal vor....
    Die Hunde brauchen schon eine fundierte Ausbildung, ich persönlich halte aber nichts davon die Hunde allzu jung schon zu hochleistungsfähigen "Maschinen" abzurichten, wie das sicher manche tun. Bei meinen Beiden hab ich festgestellt, daß sie erstmal richtig erwachsen werden mussten- und beide arbeiten inzwischen höchst zuverlässig und mit viel Geist und Mitdenken für mich. Sie sind jetzt fast 4 und fast 5.
    Der gut gezogene Border (gute Hüteleistungszucht zum Beispiel) bringt schon die Anlagen mit, die Du sicher bei diesen Hunden sahst. Man feilt dann noch an entsprechenden Kommandos, die man für die Arbeit am Vieh braucht und durchaus auch an Dingen, die dem Hund vom eigentlichen Instinkt her nicht so ganz auf den Leib geschrieben sind- zum Beispiel das Wegtreiben macht der Hund oft nicht so gerne wie das Nachtreiben. Sollte aber für nen guten Hund kein Problem sein es schnell zu lernen und umzusetzen.

    Ich lege Wert auf selbständiges Arbeiten, oftmals sieht der Hund was, was Mensch gar nicht wahrnimmt. Beim letzten Umtreiben musste ich einige lange Straßenzüge quer durch den Ort treiben und kam dann aus dem Ort raus, direkt an einer Wiese vorbei und dachte noch, daß ich wohl den Hund mal raus schicke, damit die Schafe nicht ein Päuschen auf dieser Wiese einlegen, die uns nicht gehört. Die Schafe blieben aber wie von Geisterhand auf dem Asphaltweg :???:
    Ein Blick nach meinem Hund- und ich hatte es DANN auch endlich verstanden- viel später als mein Hund! Denn der war schon rausgelaufen und hielt die Wiese frei von den Schafen. DAS ist das, was ich an meinen Hunden schätze- eben nicht immer abzuwarten bis Mensch was sagt, sondern mitdenken und handeln.

    Oder ein Beispiel von meinem "Rinderhund"
    Die letzten Tage ist die Mutterkuhherde auf der Weide, es ist spät und stockenfinster. Ich höre Kälber plärren und mach mich auf 3,5 ha mit Taschenlampe auf die Suche aus Richtung des Geplärrs. Zwei Kälber waren durch den Zaun gestiegen, eins stand im Graben, eins auf der Nachbarweide, die auch uns gehört und nochmal knappe 5 ha groß ist.
    Das ist guter Rat teuer, denn Kühe sehen Nachts nicht gut.
    Also muss mein Hund- den ICH ja auch im Dunkeln kaum sehen eben alleine ran. Das einzige Hilfmittel war meine Taschenlampe, mit der ich den Hund anleuchtete, damit die Kälber ihn so einigermaßen sehen konnten. Ganz ohne Kommandos, nur an meiner Stellung wo die Kälber den Ausgang zu finden haben, hat dann Forest die Beiden ganz souverän wieder zurückgeholt. Für mich allein wär das nahezu unmöglich gewesen.

    Für mich also ist das mitdenken und selberhandeln sehr wichtig und so lass ich meine Hunde auch oft allein machen und schau, daß weder Vieh noch Hund allzu großen Blödsinn anstellen- beim Umtreiben der Rinder und Kühe allerdings muss der Hund schon präzise den Treibwagen treffen, aber auch da weiß Hund inzwischen, daß Kuh in dieses metallne Ding rein muss.... son Hund ist echt ein kluger Kopf und weiß schnell, woraufs ankommt.

    LG Sanny

    LG Sanny

    Also das Thema dürfte nun hinreichend "behandelt", belächelt und mit reichlich Einblick in die hintersten Winkel in die Intimsphäre einiger User bedacht worden sein, es gibt kein allzu großes Interesse der TE mehr und damit nicht noch weitere Mutmaßungen über Verhaltensmuster von Mensch und Hund zum Besten gegeben werden, mach ich mal hier zu. ;)

    Sanny