Ich finde, man sollte schon etwas unterscheiden, ob der Hund aufgrund eines gesundheitliches Problems wie Futterunverträglichkeit oder SDU überdrehtes Verhalten zeigt, oder ob es dafür andere Gründe gibt - die sehr oft hausgemacht sind.
In vielen Fällen - auch aus eigener Erfahrung - stimme ich nämlich Dackelbenny zu:
Ohne jetzt gescheit daherreden zu wollen, aber ich glaube, dass viele Hunde aus Versehen/Unwissenheit zu Hibbelhunden gemacht wurden und dieselben Hunde bei einem Besitzer, der "anders" mit ihnen umgegangen wäre, nicht solche Verhaltensweisen zeigen würden.
Ich finde das Thema sehr interessant, finde es aber irgendwie erschreckend, wenn der Hunde Medikamente zum "Ruhigstellen" bekommen soll, obwohl er klinisch gesund ist, also z.B. keine SDU hat und sonst auch nichts.
Meine Maja war auch schon immer an ein Hibbel; stillsitzen, zur Ruhe kommen, mal langsam machen, das gab es bei ihr noch nie. Egal was sie macht, sie hat von Anfang an immer 100 % gegeben, wird auch jetzt noch schnell hektisch bis hin zur Verzweiflung, wenn etwas nicht gleich klappt und steht sich selbst im Weg etc.
Das habe ich - aus Unerfahrenheit und Unwissenheit - auch noch gefördert, indem ich sie quasi dauerbeschäftigt habe: lange Spaziergänge mit vielen Hundekontakten, danach noch etwas Ballspielen und als Ausklang noch Clickern am Abend. Als Welpe hat sie nur geschlafen, wenn sie vor Erschöpfung praktisch umgefallen ist.
Ich dachte halt, temperamentvoller Hund braucht viel Auslastung.
Mich würde echt mal interessieren, wie sie sich entwickelt hätte, wenn ich ihr von Anfang an Ruhe vermittelt und sie dosiert beschäftigt hätte.
Sie kann aber trotzdem super konzentriert arbeiten, lernt schnell und war super im Obedience, solange alles kleinschrittig aufgebaut ist und sie möglichst keine Fehler machen kann.
Sobald sie aber Frust hat oder unsicher wird, mutiert sie zum schreienden Nervenbündel, das verzweifelt versucht, es irgendwie richtig zu machen.
Meine zweite Hündin dreht auch gerne auf und hat Nervenbündel-Potential, aber da ich aus meinen Fehlern gelernt habe, habe ich dagegengesteuert und mit ihr zu arbeiten macht einfach Spaß - wobei ich mich immer bremsen muss, nicht zu viel mit ihr zu machen.
Ich bin wirklich aufgebracht mit was für einer Unverfrorenheit hier geurteilt wird.
Ich denke, genau um Hunde wie deine Milla geht es in Dackelbennys Post eben nicht, weil das Problem bei ihr offensichtlich nicht hausgemacht ist, sondern auf für sie nicht geeignete Ernährung beruhte. Daher denke ich nicht, dass du dich angegriffen fühlen musst.