Beiträge von Sunti

    Hüttenkäse, Möhren, Hühnerbrust. Ja, wir haben wieder Schonkostwoche. :ill:
    Für den Pflegling gab es ne neue Jutebeißwurst von Trixie, weil er die alte getötet hat. Spooks hat sie sich danach aus dem Rucksack geklaut und zu allem Überfluss auch noch ausgeweidet. Na ja, jetzt ist sie wenigstens total hin.

    Wenn Ruby bisher keine schweren Sachen apportiert hat, würde ich erst mal mit dem 250g-Dummy anfangen. So kannst du sie allmählich ans Gewicht gewöhnen. Ich hab den Fehler gemacht und für Spuk gleich den mit 500g gekauft mit dem Ergebnis, dass er den erst mal gar nicht gern getragen hat. Weil ich apportieren und Dummytraining nur zum Spaß für uns beide mache, bin ich also einen Schritt zurück mit einem leichteren Dummy gegangen. Und siehe da, es hat funktioniert. Nun ist meiner allerdings auch kein Retriever, ihm liegt das Rumschleppen also nicht in den Genen. Vielleicht haben die Retrieverhalter ja andere Erfahrungen gemacht.

    Gestern traf ich im Zug auf dem Weg zur Arbeit einen meiner Schüler. Ich stand neben der Schaffnerin und schwatzte über Hunde, während der Junge (ca. 15 Jahre) einstieg. Wir grüßten uns, er ging mit seinen Freunden den Gang runter. Später im Kurs fragte er mich, ob ich beim Zugfahren auch ein Ticket hätte.
    Ich: "Klar, ich stand doch direkt neben der Schaffnerin, glaubste, da würd ich schwarz fahren?"
    Seine Antwort: "Na ja, ich dachte, Sie reden mit der, damit sie nicht merkt, dass Sie kein Ticket haben!" :headbash:
    Ich liebe die verqueren Gedanken der Kiddies.

    Okay, ich versuch es mal mit einer Erklärung. ;)


    Als Spooky zu mir kam, hatte er genau ein Geschirr, das nicht gut saß, und eine einzige, leicht angekaute Leine.
    Erste Handlung meinerseits: Mit dem Hund zum Zooladen, ein vernünftiges Zugstopp-Halsband kaufen.
    Die olle Leine musste er noch eine Weile nutzen, auch wenn es eine flache Nylonleine war, die schlecht in der Hand lag, denn die Leinen meiner verstorbenen Hunde sind heilig, die werden auf gar keinen Fall angeknabbert (und wir erinnern uns, die Leine, die er mitbrachte, wies verdächtige Zahnspuren auf).


    Das erste Halsband also, Lederzugstopp, hatte der Hund gerade drei Wochen an, dann musste ein neues her. Grund: Meine nicht ganz so helle Arbeitskollegin hatte den Hund versehentlich rausgelassen und dann versucht, ihn am Halsband festzuhalten. Natürlich hatte sie nicht das Ende gepackt, sondern mitten rein, so dass der Hund raus gekommen war. Hund hatte nun also gelernt: Aus diesem Halsband komm ich raus. Ergebnis: Er versuchte es immer wieder. Also musste Halsband Nr. 2 her, so schnell wie möglich. Inzwischen hatte ich nämlich einen Unfall gehabt und hätte das Geschirr mit dem verletzten Arm eh nicht mehr schmerzfrei schließen können.


    Halsband Nr. 2, ein geflochtenes Zugstopp, war mehr so eine schnelle Notlösung und auch nicht sonderlich gut für das Kragenfell.
    Deshalb trug Herr Hund zwischendurch eine mit Zugstopp umgebastelte Gliederkette.
    Mit dieser wurde ich aber so dermaßen oft von selbsternannten Hardcore-Tierschützern blöde von der Seite angepöbelt, dass ich sie austauschen wollte. Es kam ein Besuch bei einer Freundin, in deren Nähe sich ein Megazoogeschäft befand. Wir gingen dort bummeln, und ein beerenfarbenes Zugstopphalsband zog ein. Besser als das Geflochtene, weniger anstößig als die Kette, aber immer noch nicht perfekt.
    Das perfekte Halsband fand ich dann letztes Jahr in einem kleinen Zooladen, den ich mit einer Freundin besuchte: Rundgenähtes Lederzugstopp in schwarz. So kamen innerhalb eines halben Jahres fünf Halsbänder zusammen, hinzu kam noch ein selbstgenähtes von einer Freundin. Sechs Halsbänder in sechs Monaten. Passiert. :pfeif:
    Dazu noch ein Geschirr, um ihn im Auto anschnallen zu können.


    Leinen: Die Leine, die er mitbrachte, war wie gesagt doof. Sobald er gelernt hatte, seinen Frust auszuhalten und nicht mehr am Equipment auszulassen, durfte Spooks vorübergehend die Leinen meiner früheren Hunde tragen. Eine richtig echt eigene Hatte er noch nicht.
    Dann kam über die Kleinanzeigen eine Pastello-Retrieverleine ins Haus, die ich schon mal total super fand. Führleinen nutzte ich noch immer von den anderen Hunden.
    Für einen Trick (Leine aufheben) musste eine angenehm zu haltende und möglichst billige Leine her. Einzug rundgenähte Nylon-Retrieverleine.
    Es folgte der Schäfer-Wahn, in dessen Wellen ich dann auch mal voll mitschwamm. Für meinen Tierheimpflegling (Stresshund, artgenossenaggressiv und null leinenführig) wollte ich eine längere Leine, die gut in der Hand liegt, nicht wegrutscht und zwei sichere Haken hat. Einzug Schäferdoppelleine G3/Nr. 1. Da sich die Bestellung lohnen sollte, kamen noch zwei Retrieverleinen und eine 2m-Leine hinzu, später, weil sie so extrem gut in der Hand liegt, noch eine weitere G3-Doppelleine.
    Eine der Retrieverleinen habe ich extra für die Fälle gekauft, wenn ich mal wieder einen Hund finde - passiert durchaus schon mal und man hat ja selten die passende Leine parat; ab jetzt bin ich gerüstet. :D


    Ein wenig hab ich mich bei Schäfer hinreißen lassen, aber nur minimal. Dann bekam ich noch ne Lederleine geschenkt. Flexi und Schlepp habe ich mehr für meine Pfleglinge als für meinen Hund angeschafft, ebenso diverse Maulkörbe und anderes Zeug, was sich im Lauf der Jahre so ansammelt. Für einen Pflegling hab ich mal einen Futterbeutel gekauft, einem anderen eine Beißwurst spendiert, für die dritte einen eigenen Kong mitgebracht... Diese Dinge bleiben dann bei mir, wenn der Pflegling adoptiert wird, deshalb hab ich ne ganze Kiste mit solchen Sachen. Hier liegt auch noch ein Sicherheitsgeschirr für meine Angst-Pflegehündin rum, das ich gekauft habe, um mit ihr Geschirrtraining zu machen.
    Von den ganzen verschiedenen Bürsten, die ich gekauft habe, bis ich endlich die passende für Sentas Fellstruktur hatte, mal ganz zu schweigen.


    Tja, und so erklärt sich meine Laufbahn als Hundezubehörmessie. :hust:

    Zitat


    Das halte ich aber für sehr utopisch und naiv.
    Ich habe schon etliche Hunde gesehen, die munter stöbern und/oder stiften gingen, von Kontrolle des Halters keine Spur, aber den Hund einfach anleinen bzw. ihn eben nicht immer wieder von der Leine lassen, wenn er vom Halter nicht kontrollierbar ist, schien aber auch keine Alternative zu sein.


    Ja, es gibt die Halter, die dabei verantwortungsbewusst sind, davon sind mir auch schon einige begegnet, aber es gibt auch reichlich von denen, die es einfach nicht interessiert, wenn der Hund jagen geht und genau wegen Letzteren wird es solche Gesetze geben.


    Wenn es danach ginge, müsste ganzjährig in der freien Natur für alle Hunde Leinenpflicht gelten. Denn die Ignoranten sind immer ignorant.
    Ich habe die Petition auch unterschrieben, weil ich nichts von willkürlichen Gesetzen und von Sippenhaft halte. Hier bei uns wird vom Grafen/Jäger auch unterschieden, welche Hunde frei laufen dürfen: Seine eigenen streunen wild durch die Wälder. Ist der Hundehalter ein Mann, wird er nicht angesprochen und aufgefordert, seinen Hund anzuleinen. Ist der Halter weiblich, am besten noch eine jüngere Frau, kommt im schlimmsten Kasernenton der Befehl, den Hund anzuleinen.

    Gerade beim Züchter ist das eigentlich nicht üblich, dass Hunde vor der Abgabe kastriert werden. Im Tierschutz erlebt man diese Unart noch sehr häufig, und in einigen Fällen kann ich das auch nachvollziehen.


    Schreib oder ruf die Züchterin doch mal an und frage sie nach dem Grund für die Kastration. Wenn sie dann nicht mit sich reden lässt, sondern auf die Kastration beharrt, würde ich persönlich Abstand vom Kauf nehmen, denn ich möchte nicht unterstützen, dass ein so junger Hund kastriert wird, zumal es eben zu unerwünschten Folgen führen kann.

    Ich hab vorhin meiner Freundin endlich ihre Leinen gegeben. Tango G3 Doppelleine für ihren Dackelmix (und der braucht ne dicke Leine!), Pastello G2 Doppelleine für den Sheltie/Border. Letzteres war ein verspätetes Ostergeschenk, von dem sie nichts wusste, weil sie meine Retrieverleine in Pastello immer so bewundert hat. Man war hocherfreut und versprach Fotos mit angeleinten Hunden.

    Gerade beim Bogenlaufen sehe ich das komplett anders. Ein Hund, der nie gelernt hat, wie man sich höflich anderen Hunden nähert, muss daran durch mich als Mensch erst mal rangeführt werden. Dazu zählt auch, angeleint einen Bogen zu gehen, wenn man sich nähert, und den anderen Hund ggf. zu ignorieren. Denn nicht jeder Hund, den man trifft, muss direkt kontaktiert werden. Sozialverhalten, Kommunikation findet ja schon lange vor dem Aufeinandertreffen statt. Natürlich kann ich meinem Hund beibringen, wie er sich ordentlich zu verhalten hat. Ein gutes Beispiel sind mMn die mobbenden Hunde. Sobald sie anfangen zu mobben, werden sie vom Besitzer aus der Situation geholt und angeleint, somit ist der Spaß vorbei. Irgendwann lernen sie durch vielfache Wiederholung, dass mobben nicht geduldet wird, und verhalten sich im besten Fall dann anderen Hunden gegenüber sozialer. Somit kann ich schlechtes Sozialverhalten als Mensch auch durchaus in gutes umwandeln, ohne einen anderen Hund zur Unterstützung zu haben - der Gemobbte ist ja keine Hilfe für mich, den hole ich aus seiner Opferrolle raus, indem ich meinen Mobber anleine.


    Im Übrigen ist ignorantes Verhalten unter Fremdhunden sogar sehr sozial, jedenfalls wesentlich erwünschter als ein Draufhüpfen, sobald man einen Artgenossen sieht.

    Ich persönlich würde das nicht trainieren. Dein Hund lässt sich von dir überall anfassen, wenn es sein muss, sie lässt sich streicheln, wenn man denn unbedingt will, aber wenn sie kuscheln grundsätzlich doof findet, wieso zwingen?
    Ich hatte schon beide Extreme.
    Benny, mein Collie, ein echter Schmuser, der hätte 24 Stunden kuscheln können, wenn ich ihn gelassen hätte. Alle Menschen (außer Handwerkern in Dienstkleidung) waren super, weil sie ja streicheln könnten - und bei einem Collie wollten das auch alle.


    Senta, die Straßenhündin, hat echt lange gebraucht, bis sie Zuneigung ertragen bzw. schließlich auch genießen konnte. Ihre Erfahrung mit Menschen beschränkte sich auf Schläge, Tritte und Wurfgeschosse, wie das bei osteuropäischen Straßenhunden halt oft der Fall ist. Ich war eine ziemlich lange Zeit ihre Gassigängerin, bis sie sich das erste Mal im Zwinger an mich schmiegte und dann auch bitte gleich auf den Schoß wollte. Kontaktliegen fand sie auf dem Boden mal ganz schön, aber bitte nicht zu lange, kraulen dagegen war super. Allerdings habe ich sie immer kommen lassen und auch nicht geholt, wenn sie nicht kam, weil ich bei ihr sehr darauf geachtet habe, ihre Grenzen zu respektieren, um ihr die Sicherheit zu geben, die sie als Angsthündin nun einmal brauchte.


    Sunti, meine Pflegehündin, Kangal, findet Körperkontakt erst mal eher überflüssig, was zum einen an ihrer Rasse, zum anderen an ihren schlechten Erfahrungen liegt. Weil es nun mal meine Aufgabe ist, an ihrem Trauma und ihrer Angst zu arbeiten, musste ich mit ihr auch Körperkontakt üben. Erst hab ich ihr beim Füttern aus der Hand mal mit dem Finger über die Schnute gestrichen, dann haben wir TTouch gelernt (ich das Ausführen, sie das Dulden), sie lernte, dass ich einen Ohrentick habe, ich durfte dann irgendwann auch an ihre Ohren, meine Finger im Winter in ihrem Kragen wärmen, bürsten... Seit einem Jahr mache ich gezielt Körpertraining mit ihr, ausstreichen, Pfote in die Hand nehmen etc., und das hat ihr sehr geholfen mit ihren Ängsten. Ich KÖNNTE mit diesem Hund alles machen, aber halt nur deswegen, weil sie weiß, dass ich es nicht tue, wenn es nicht dringend nötig ist. Seit etwa einem Jahr merke ich, dass sie einige Berührungen (Öhrchen pulen z.B.) sehr gern hat, auch wenn sie sich scheut, das zu zeigen. Manchmal geht es aber auch mit ihr durch und sie drückt sich richtig an meine Finger. =)


    Spooks hat auch eine Weile gebraucht, bis er sein Maß gefunden hatte. Wir sind ein echt gutes Team, aber erst seit einem halben Jahr kommt er Kontaktliegen (da war er etwa vier Monate bei mir). Auch ihn hab ich gelassen, er ist nicht so der Dauerkuschler, sondern kommt ab und zu an, dann möchte er schmusen, und nachts schleicht er sich ab und zu auf mein Bett und macht mich wach, indem er seine spitzen Knochen auf mir parkt.


    Meiner Meinung nach muss man die Hunde einfach lassen, es sei denn, sie wurden wirklich traumatisiert und müssen erst lernen, dass Berührungen was Schönes sein können. Wissen sie das, würde ich an ihrer Grundeinstellung zum Thema Kuscheln nichts ändern, das hat ja auch was mit ihrer Persönlichkeit zu tun. Ausnahme ist für mich allerdings immer das medizinisch Notwendige: Wenn es sein MUSS, muss der Hund da durch. Aber nicht einfach so. Gut, ich bin auch nicht so der Kuschler (mit Menschen; mit Tieren kuschle ich gern und ausgiebig), daher kann ich es nachvollziehen, wenn Mensch/Tier nicht angegrabbelt werden mag. Ist allerdings nur meine persönliche Einstellung dazu. Zuneigung kann man auch anders zeigen, das hab ich bei der Arbeit mit Sunti lernen dürfen.