Das Punktetier ist ja mal verschärft.
Beiträge von Sunti
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Bei uns im Viertel gab es damals zwei ältere Herren, die gemeinsam mit einem Jack Russell spazieren gingen. Die hatten immer die Taschen voller Leckerli und haben jeden Hund, egal aus welcher Entfernung, angelockt, um ihn zu füttern. Meiner war damals noch mein Pflegehund und rannte natürlich auch begeistert hin.
Wenn ich bedenke, was es da für Beißereien hätte geben können...Zu den Leckerli-Gangstern: Ich arbeite in einem Tierheim mit und habe da zu Trainingszwecken immer eine Gürteltasche dabei, in der ich neben Leckerli auch noch Taschentücher, Handy, Schlüssel und Spielzeug aufbewahre. Wenn ich vom Gassigang zurückkomme und über den Hof gehe, werd ich auch von jedem einzelnen Freiläufer angebettelt, aber so massiv wird keiner von denen, auch wenn sie zum größten Teil aus schlechter Haltung stammen und mangelhafte bis gar keine Erziehung genossen haben. Einmal blocken, ein strenges "Nein" reicht, und ich kann trotz Leckerli unbehelligt über den Hof. Sogar die Haushunde der Chefin, einer davon besonders verfressen, lassen mich in Ruhe in der Küche sitzen und meinen Kaffee trinken, klar wird mal geguckt oder an den Gürtel gestupst, aber nie käme einer auf die Idee, meine Tasche mit Zahneinsatz zu räubern. Was ich damit sagen will: Bei deiner Begegnung war offensichtlich mal wieder diese alte Wahrheit beteiligt: Wie der Herr, so's Gscherr.
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Mein Schatz, damals stolze 14-15 Jahre alt, hat das auch gemacht, wenn er ausnahmsweise mal Blödsinn gemacht hat (war bei ihm wirklich selten) und ich ihn in der Öffentlichkeit dafür gerügt habe. Nicht, dass ich ihm weh getan habe, aber sobald Publikum da war (und zwar nur Fremde, Hundi ist ja nicht doof und weiß, dass das bei Freunden und Familie nicht zieht), wurde ohrenbetäubend gequietscht und geweint, als würde er gerade verprügelt. Da hilft nur: ignorieren, weitermachen und sich vor allem ein dickes Fell zulegen gegen die schrägen Blicke.
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Ich denke mir auch manchmal, wie freakig ich von außen auf andere Menschen (eher die Nicht-HH als die HH, vermute ich) wirken muss. Ich gehe in Ermanglung eigener Hunde mit denen vom örtlichen Tierheim spazieren, da habe ich jeweils einen "Stamm-Hund", den ich so lang betreue, bis er vermittelt wird. So kann man sich auf die Macken und Stärken der jeweiligen Hunde gut einstellen, meine Wuffis und ich sind immer ein recht gutes Team. Dem Erziehungsauftrag des Tierheims komme ich regelmäßig mit vollem Körper- und Stimmeinsatz nach und ich will nicht wissen, was meine Mitmenschen da von mir denken.
Wenn ich z.B. den Abruf trainiere und Hundi kommt, feier ich ihm regelmäßig ne Mordsparty, inklusive durchknuddeln, stimmlichem Lob in den höchsten Tönen und Leckerliwurf. Noch schlimmer ist es beim Spielen: Meine momentane Pflegehündin sollte an den Futterbeutel gewöhnt werden, damit sie mal etwas Training bekommt nach ihrem mehr als trostlosen Vorleben. Was glaubt ihr, was ich mich da zum Affen gemacht habe, um ihr den Beutel als das beste, was es auf der Welt gibt, zu verkaufen. Es hat geklappt. Und manchmal, wenn Hundi richtig gut drauf ist, wird auch mal gerangelt und gemeinsam über die Wiese gekullert. Bei einem Dobi-Mix sieht das für Außenstehende mitunter bedrohlich aus, so dass ich schon mehr als einmal von ferne gefragt wurde, ob der Hund mich da gerade fressen will.
Na ja, und Ansätze von "Weg verlassen und ins Gebüsch abdüsen" mit "M-m, denk nicht mal dran!" zu unterbinden ist auch etwas freakig.
Freakig in der nicht so liebenswerten Art habe ich allerdings auch schon erleben dürfen: Hundehalter, deren Hund bei JEDEM Treffen mit gefletschten Zähnen auf meinen zustürzt und ihn killen will, so dass ich nur mit Mühe meinen armen Wuff retten kann, müssen doch nicht wirklich jedes Mal, wenn man sie trifft, ihren Hund wieder auf meinen loslassen mit den Worten: "Der will doch nur hallo sagen!".
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Ich habe einen Sommer lang auf eine Münsterländer-Border-Mischlingshündin aufgepasst. Das war so eine liebe, nette und schmusige Dame; ich lernte sie im Alter von neun Monaten kennen und habe sie gehütet, weil Frauchen im Ausland war und Opa vom Frauchen nicht mit Hundchen klar kam. Ich hab viel Kopfarbeit mit ihr gemacht und ihr gezeigt, dass sie Wasser toll finden kann. Sie hat nicht gejagt, war abrufbar und konnte prima ohne Leine gehen. Und neben den ganzen tollen inneren Werten sah sie auch noch wunderschön aus.
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Schon ganz viele Jahre her, zu Zeiten der ersten Kampfhund-Hysterie, ging ich mit meinem abgeleinten alten Collie in Niedersachsen an einem See spazieren. Da kam mir ein Polizist entgegen und meinte, der Hund bräuchte einen Maulkorb, weil er ein Kampfhund sei. Ich hab ungefähr so geguckt:
Vor ein paar Wochen fuhr ich, wie jede Woche zweimal, mit der Bahn in den Nachbarort zum Tierheim, meine Hundis besuchen. Da kam ich mit einer Mitfahrerin ins Gespräch, die mich dann allen Ernstes fragte, ob wir im Tierheim auch echte Hunde hätten.
Na ja, sie haben alle vier Beine, vorne bellt's und hinten wedelt's, also denke ich, dass unsere alle echt sind. Ach ja, und wir haben manchmal sogar Rassehunde. -
Zitat
Kann ich verstehen, Renner sind klasse...haach.....irgendwann...*pfeif*
Ja, das sind sie. Meine Kleenen sowieso, die grinsen mich grad aus dem Terra an.
Ui, Schecken, die find ich so knuffig... Habe ja selbst einen Punktschecken hier, aber die Kragenschecken sind noch einen Tick witziger. Notfelle gibt es hier im Umkreis nicht, unsere Tierheimchefin spekuliert ja seit Jahren drauf, dass sie mir jede Notrennmaus andrehen würde, die sie reinbekäme. Bisher hat noch nichts kleineres als ein Meerschweinchen die Pforten passiert. Die Jungs und ich warten also noch.
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Zitat
Sun, aber woher wusstest du, dass es nicht nach hinten los gehen kann??
Wie kann man so etwas vorausschauen???
Sorry, musste irgendwann nach Seite sechs zur Arbeit.
Ich handle in solchen Situationen instinktiv, hatte die Hündin auch schon anderthalb Tage erlebt, bevor ich selbst mit ihr in Interaktion treten musste. Sie war, wie gesagt, bei ihrer Familie extrem dominant, aber eben auf eine dreiste, nicht von vornherein aggressive Art. Dem Knurren meiner Mitbewohnerin gegenüber folgte auch nie ein Schnappen, sie setzte sich einfach komplett über alles hinweg. Deshalb war ich mir ziemlich sicher, dass die Zähne nicht zum Einsatz kommen würden. Aber natürlich bleibt ein Restrisiko, das kann man nicht leugnen - aber über dieses denke ich meistens erst hinterher nach, wenn die Situation gelaufen ist.
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Hi AndreaAnna, mail mich mal an, ich versuch gern zu helfen.