Jan, dein Posting finde ich schön, weil ich mich hier wiederfinde.
Meine Viecher, ganz gleich ob Hunde, Rennmäuse, damals der kleine Sittich, hatten die entsprechenden Bücher NIE gelesen.
Ich hatte bis zu meiner Teenagerzeit nie Kontakt zu Hunden, aber als ich dann den ersten richtigen Kontakt hatte, haben wir uns instinktiv verstanden. Daher lese ich zwar durchaus Bücher über die verschiedenen Aspekte des Hundes (Biologie, Verhalten, Erziehung, Bespaßung, Kommunikation...), aber wie kaenguruh frage ich immer erst meine Pfleglinge, wie sie das sehen. Momentan betreue ich eine Hündin im Tierheim, bei der man einfach keine gängigen Methoden anwenden kann. Ich arbeite nur nach dem Bauch, und eine zu Anfang echt panisch ängstliche Hündin vertraut mir inzwischen voll und ganz und lässt sich auch mal von mir untersuchen, ohne danach wieder stundenlang in der Hütte zu verschwinden (was sie früher getan hätte).
Ein wenig Theorie kann nicht schaden, falls man mal die eigene Methode erklären muss, und manchmal gibt es auch tolle Anregungen. Aber ich behaupte, die mir (an)vertrauten Hunde aus dem Bauch heraus lesen und dann angemessen reagieren zu können, ohne das von dir genannte Buch gelesen zu haben.
Gleiches gilt für meine Rennmäuse, die auch jeder eine eigene kleine Persönlichkeit sind, und keine davon steht in den entsprechenden Büchern drin. Ist doch einfach so: Jeder Jeck is anders, und das gilt auch für Tiere.
Beiträge von Sunti
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Ich glaube, ich hab mich gerade in Ignotus verguckt. Ich hoffe ja, vor dem Winter auch noch ein paar wandernde Nadelkissen zu treffen.
Vor ein paar Jahren habe ich mal einen zu retten versucht, aber der war irgendwie leicht resistent.
Es war Sommer, ich war von meiner Wohnung zur Uni unterwegs, zu Fuß, da kurze Strecke. Also schön über die Wiese, auf einmal hockt da ein Igelchen und guckt mich aus riesigen Knopfaugen an. Dummerweise hatte er sich genau die Stelle ausgesucht, an der eine Viertelstunde später alle Studentenhunde rumtoben, während die Besitzer in die Mensa gehen. Blöde Stelle, blöder Zeitpunkt, um da mitten auf dem Präsentierteller zu hocken. Das hab ich dann versucht, ihm klar zu machen, und habe ihn sanft in Richtung Gebüsch gewiesen. Dooferweise wollte der Stachler nicht hören, also stubste ich ihn leicht an, um ihm Beine zu machen. Fand er blöd und biss herzhaft in meinen Schuh. Danach machte er sich dann doch murrend und knurrend ab in Richtung Sicherheit, und ich durfte ein nettes Loch in meinen Turnschuhen bewundern. -
Hör mir auf mit Mehlwürmern - da werden selbst die faulsten und zahmsten Renner zu Killern.
Sie sind allerdings etwas krüsch: Frisch aus der Zoohandlung werden sie mit dem langen Zahn angenagt, aber wenn sie ne Woche lang in der Faunabox auf Haferflocken, Kartoffelschalen und anderem Gemüse geschlemmt haben, sind Mehlwürmer auf einmal totaaaaaal lecker. Mit Mehlis hab ich ihnen beigebracht, nach dem Auslauf wieder in die Box zu hüpfen, damit ich sie zurück "nach Hause" transportieren kann.Handzahm machen ist eigentlich ganz einfach. Wenn sie erst mal das Futter aus der Hand nehmen, kannst du auch einfach die Hand flach auf die Streu legen und tüchtig Hanfsamen oder Sonnenblumenkerne auf die Handfläche geben. Dann sitzen sie alle recht fix drauf, und wenn eine Maus mit allen vier Pfötchen auf deiner Hand sitzt, kannst du einfach vorsichtig mal die Hand ein paar cm anheben und dann wieder senken. Das übst du in aller Ruhe, hebst die Hand immer höher, bis sie das total normal finden. Oder du trägst langärmelige Pullover mit rauer Oberfläche und lässt sie von sich aus über den Ärmel nach oben turnen. Je nach Charakter bevorzugen die Nasen da verschiedene Ansätze. Mein Skinner springt mich an, sobald der Deckel vom Aqua aufgeht - dann hab ich ihn direkt an der Brust hocken, von wo er sich auf die Schulter hocharbeitet.
Es kann auch helfen, sie zunächst mal auf eine Transportbox zu konditionieren, die sie freiwillig aufsuchen. Dann setzt du dich mit ihnen in einen geschlossenen Raum, aus dem sie nicht abhauen und in dem sie nichts zerstören können (bei uns das Bad) und lässt sie laufen. Mit der Zeit werden sie dich von ganz allein erklimmen.
Wenn sie dann richtig zahm sind, kannst du sie auch jede Woche einmal rausnehmen, wiegen und mal auf den Rücken drehen, um die "Unterseite" zu untersuchen, Zähnchen zu begucken und sie so auch dran zu gewöhnen, dass irgendwann mal ein Tierarzt sie begrabschen könnte. Hat bei uns immer sehr geholfen. -
Ich mag Igel. Könnte noch jemand ein paar nette Fotos ihm persönlich bekannter Stacheltiere posten?
Mein damaliger Hund war intelligent genug, den Stachelbewehrten nicht näher als einen Meter zu kommen, dann stand er aber immer davor und starrte sie an, bis ich sie angesehen und Hund fein gelobt hatte. Der Große wusste wohl, dass sein Frauchen Igel toll findet und wollte mir einen Gefallen tun, wenn er einen fand. Einmal hat er allerdings im Dunklen nicht aufgepasst und ist auf einen Igel draufgetreten... -
Zu dem Geschwisterstreit äußere ich mich nicht, das solltet ihr dann doch lieber per Message, Telefonat oder beim nächsten Familientreffen klären.
Für Falco meine Antwort:
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ich dachte ich wäre einer der wenigen die ihre mäuse versucht zu trainieren *G*
das beruhigt mich wieder.... wurde nämlich schon von einigen müde belächeltwas solls!
find das voll super die idee mit den namen. das wird als nächstes in angriff genommen.... "sitz" und "platz" dürfte ja nun etwas schwer werdenaber bin ja auch erst seit 4 wochen am trainieren^^
und als dein mäuschen operiert wurde musstest du nicht die ganz gruppe mit zum TA nehmen? dachte immer, man darf die nicht (auch nicht für 6 stunden) trennen wegen beißerei usw...
bin eh heilfroh dass sich meine 4er gruppe männer versteht obwohl 2 gleichalt sind, eine etwas älter und eine alte (der papa) dabei ist... toi toi toi ;-)Ja, eigentlich nimmt man die ganze Truppe mit, aber da der Patient kurz zuvor seinen Partner verloren hatte und noch nicht wieder neu vergesellschaftet war, musste er allein hin. Als sein früherer Partner (kein biologischer Verwandter) operiert wurde, waren beide mit und die TÄ hat sie nur für den Zeitpunkt der OP getrennt und danach gleich wieder zusammengesetzt zum Bekuscheln.
Sitz und Platz stell ich mir jetzt irgendwie interessant vor; geclickert habe ich schon mal mit Kugelschreiber (beim echten Clicker fallen mir die vor Schreck rückwärts um) das Springen auf ein Podest, aber momentan ist erst einmal die VG dran, neue Tricks gibt es dann später. Der eine ist so ein Schultersitzer, dem stinkt es gewaltig, dass er kaum mit mir kuscheln darf, sondern allein im VG-Becken hocken muss.
Sind deine Stinker auch solche Laufrad-Junkies? Meine WodentWheels sind im Dauereinsatz.
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Gestern wurde ich gefragt mein Hund "echt" ist!
Hättet ihr gleich gewusst was der ältere Herr gemeint hat?Das wurde ich auch schon manchmal gefragt, wenn ich mit Bahnreisenden ins Gespräch übers Tierheim gekommen bin: Ob wir denn auch ECHTE Hunde haben.
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Murmelchen: "Mein" Hund bleibt ja im TH, daher hab ich diese Rückendeckung nicht - mir könnte man also durchaus zutrauen, mich allein aus Spaß ne Runde in den Matsch geschmissen zu haben.
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Ich trainiere ja "nur" zweimal die Woche meine Tierheim-Pfleglinge, und ja, ich seh hinterher meistens aus wie ein Moorferkel. Wir haben viele Felder in der Umgebung, der Waldweg wurde (zum Glück) auch noch nicht gepflastert, also bleibt es besonders bei Regenwetter nicht aus. Hinzu kommt, dass ich die Knaller erziehen darf, also Hunde, die in ihrem Leben bisher noch nichts gelernt haben oder völlig verzogen sind. Da passiert es halt, dass man angesprungen wird - denn das ist ja noch Teil des Trainingsprogramms. Auch habe ich kein Problem damit, mit Hundchen quer durch den Acker (wenn gerade nicht landwirtschaftlich genutzt, natürlich) zu toben oder auch mal nen kleinen, liebevollen Ringkampf auf der Wiese zu veranstalten. Schließlich wollen auch Tierheimhunde mal ihre fünf Minuten ausleben.
Ich arbeite viel mit Körperkontakt, was meinen Pflegehunden bisher immer sehr gut gefallen hat, also kommen zu den Matschpfoten (irgendwann verklagt uns Jack Wolfskin, ich weiß es einfach!) auch noch diverse Hundehaare.
Die Blicke der supersauberen Teenie-Mädels kenn ich nur zu gut; die steigen nämlich am Ende des Tages mit mir in die gleiche Bahn. -
Dafür, dass sie aus einer Beschlagnahme stammten und im Tierheim natürlich nicht rund um die Uhr geknuddelt werden konnten, waren sie sehr brav. Das Wollschweinchen war riesig und ein wenig ungestüm, aber ein echt lieber Kerl. Die Kleene wollte nicht immer schmusen, aber wenn, dann richtig. Und den Großen konnte man eigentlich nach Belieben rufen und dann schön Ohren und Schnute kraulen. Geschnappt hat er meines Wissens nach nie (bin ja nicht immer dort). Ich fand sie super; mag Schweine aber sowieso.
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Falco: Meine Gang ist komplett auf einen bestimmten Pfiff konditioniert, wenn ich den loslasse, hocken sie allesamt am Türchen und holen sich ihre Leckereien ab. Auch gehen sie auf Kommando nach dem Auslauf zurück in die Transportbox, damit ich sie zurück ins Aqua schaffen kann. Bis auf den Neuesten (der den Pfiff aber auch schon raus hat) sind sie alle gut im Tierarzttraining, hand- und schulterzahm und kuscheln gern mit mir. Und sie hören auf ihre (Spitz)Namen. Merkt man irgendwie, dass ich gerade keinen Hund habe und die Mäuschen dafür herhalten müssen?
Im Sommer musste einer der Kleenen unters Messer (Tumor an der Bauchdrüse, der aber gut entfernt werden konnte); ich konnte ihn nur morgens zum TA bringen und erst am Abend wieder abholen, und als ich ihn holen kam, waren alle so begeistert, wie artig und zahm und lieb er doch sei. Sogar die Fäden hat er mir drin gelassen, weil ich ihm erstens gesagt habe, er solle die Zähne davon lassen, zweitens jedes Mal geschimpft habe, wenn er es versucht hat, und drittens immer genug Ablenkung da war, wenn es doch mal gejuckt hat. TA wollte es nicht glauben, als bei der Nachkontrolle noch alle Fäden drin waren.