Beiträge von Sunti

    War zwar nicht an mich gerichtet, aber ich kann's dir für mich beantworten: Der Preis. :ops:
    Ich hoffe ja noch, meine vier Jahre ehrenamtliche Trainertätigkeit fürs Tierheim angerechnet zu bekommen, denn wenn man sich die Kohle für den Schein sparen kann, könnte man das Geld ja viel sinnvoller für den Hund ausgeben. ;) Außerdem ist ja noch immer nicht sicher, wer da jetzt die Prüfung abnehmen darf, wie diese sich gestaltet etc. Sollte sich das bewahrheiten, was einige zertifizierte Hundeschulen behaupten, würde ich in Niedersachsen den Lappen gar nicht bekommen, weil mein Angsthund einige der Übungen nicht machen würde. Wären für mich schon gute Gründe, sich befreien zu lassen.

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    ja, das kenn ich. Mir gehts da genau so. Und wenn sie dann bellt oder so kommt noch "ach wie niedlich, der muss ja noch erst mal was werden!" Ja, wird er auch... ob das dann immer noch so süß ist, ist die andere Frage. Darf ich fragen, warum du generell nicht möchtest dass dein Welpe angefasst wird? Ist nur aus Interesse.

    Sunti: wenn du das mit dir vereinbaren kannst ist das ja schön und gut. Ist ja deine Sache und ich hab auch nicht gesagt, dass DU das so machen musst wie ICH es machen würde. Ich habe lediglich gesagt, dass MEIN Hund, wenn ich weiß, der schnappt wenn er angefasst wird, nen Maulkorb tragen würde. Und ja! Immer! Außer in meinem Garten! Ganz einfach.

    Nee, was du gesagt hast war, dass es unverantwortlich sei, wie ich (und einige andere Halter) das handhaben. Und das kann ich so nicht stehen lassen. Hättest du meine Posts genau gelesen und nicht nur den einen Satz zitiert, der dir ins Auge gesprungen ist, dann würdest du solche Aussagen nicht treffen. Nirgends habe ich geschrieben, dass meine Hündin schnappen würde, wenn sie angefasst wird. Ich sagte lediglich, dass ich es nicht hundertprozentig ausschließen kann, und das kannst du auch nicht.
    Ich hoffe ja, dein Hund trägt auch rund um die Uhr Maulkorb, wenn du so um die Sicherheit deiner Umwelt besorgt bist, denn woher willst du wissen, dass er nicht irgendwann mal doch schnappt, wenn ihm einer z.B. auf die Pfote latscht aus Versehen? Noch nie vorgekommen? Könnte aber passieren. Man kann nicht alles hundertprozentig ausschließen. Ebenso, wie du dafür sorgst, dass durch deinen Hund keiner zu Schaden kommt, sorge ich auch dafür, dass durch meinen Hund niemand geschädigt wird. Deshalb brauchst du auch mein Gewissen nicht zu bemühen, dem geht's gut, danke.
    Und bevor wir hier wegen OT gerügt werden, kannst du mir gern ne PN schreiben, wenn du weiteren Gesprächsbedarf hast. ;)

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    weil ich nicht verantwortlich dafür sein wollen würde, wenn MEIN Hund, z.B. einem Kind in die Hand oder noch schlimmere Körperteile beißt. Ich kann nicht grundsätzlich davon ausgehen, dass alle ihre Kinder so impfen wie ich meine. Und selbst meine, die wirklich immer und immer wieder gesagt bekommen, sie dürfen nicht ohne zu fragen anfassen, erwische ich hin und wieder dabei, dass sie es eben doch tun. Und ich hab schon so oft gesehen, wie jemand (egal ob Erwachsener oder Kind) im Vorbeigehen einfach mal nem Hund über den Rücken streicht. Tut mir leid, aber ich find es genau so unverantwortlich, "so einen" Hund ungeschützt rumlaufen zu lassen, wie ungefragt einen fremden Hund anzufassen.

    Hab ich irgendwo gesagt, dass ich meinen Hund Kinder beißen lassen würde? Wir sind meistens an Orten unterwegs, wo es nicht so eng wird, dass jemand sie bedrängen kann. Laut deiner Aussage müsste sie auch dort Maulkorb tragen, weil ja immer mal jemand kommen könnte. Kommt jemand, ist sie bei mir, und wer an sie ran will, wird schon von mir abgefangen. Bisher ist es genau einmal zu einer Situation gekommen, wo es hätte passieren können, und da ist das Kind TROTZ meiner Ansage, weg zu bleiben, die auch die Mutter deutlich gehört hat, als wir schon auf dem Weg weiter waren, kreischend und fuchtelnd hinter uns her und wollte den Hund in den Hintern kneifen. Natürlich konnt ich es bei dem Geräuschpegel rechtzeitig kommen hören und blocken. Und weil jetzt in zwei Jahren, die ich mit diesem Hund arbeite (davon 15 Monate im Tierheim) einmal so etwas passiert ist, soll mein Hund dauerhaft den Maulkorb tragen? Sorry, aber nein. Senta ist auch keine, die einfach so um sich schnappt. Sie ist ein Angsthund, der sich, in die Enge getrieben, wehren würde. Aber "Enge" ist für sie relativ. Wenn wir in der Stadt unterwegs sind, kommt sie super damit klar. Das ist für sie nicht "zu eng". Auch in der Bahn, wenn's mal voller wird, ist das für sie nicht schlimm, auch wenn sie mal gestreift wird. Einmal wurde sie sogar ABSICHTLICH mit einer Reisetasche gehauen. Da war sie zu perplex, um was anderes zu tun, als mich schockiert anzusehen. Kritisch wird es da, wo jemand direkt auf sie zu geht, ihr Ausweichen ignoriert und die Hand nach ihr ausstreckt. Dazu müsste er aber, wie schon gesagt, erst mal an mir vorbei. Ich sehe es ehrlich gesagt überhaupt nicht ein, einen Hund, der im normalen Alltag gut klarkommt, mit einem Maulkorb zu sichern für die paar Menschen, die einfach jede Höflichkeit und ihr Hirn zu Hause lassen. Kleine Kinder kann ich blocken, das hab ich gelernt.
    Übrigens, auch das hab ich erlebt: Ich geh mit Hund über einen Parkplatz, Richtung Wald, Hund ist angeleint, geht auch direkt neben mir. Eltern mit knapp zweijährigem Kind kommen uns entgegen, ich bitte sie, das Kind nicht an den Hund ranzulassen (alles noch aus einer schönen, weiten Entfernung), da krieg ich vom Vater den Spruch: "Wieso, wenn Sie den gut festhalten, kann doch nichts passieren." :hilfe: Dem wär es nämlich auch lieber gewesen, wenn Senta einen Maulkorb aufgehabt hätte, damit seine kleine Göre ungestraft zu ihr hin düsen und sie betatschen kann, anstatt sich unter Protest einfangen zu lassen. Mein Hund ist kein Freiwild, und solange ich sie so händeln kann, dass keiner verletzt wird (und glaub mir, das kann ich!), seh ich es nicht ein, ihr einen Maulkorb anzulegen in Situationen, wo kein Mensch gezwungen ist, ihr zu nah zu kommen. Übrigens, da sie in belebten Situationen direkt neben mir geht, müsste jeder, der sie belästigt, mich auch gleich mit belästigen, so von wegen Komfortzone, Höflichkeitsabstand und so. Denn auf den Jahrmarkt oder in die Rush Hour begeb ich mich nicht mal allein, geschweige denn mit Hund.

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    wobei ich sagen muss: hätte ich nen Hund, bei dem ich Angst haben muss, dass er schnappt wenn er angefasst würd, würde er nen Maulkorb tragen

    Nö, wieso? Es ist ja nicht so, dass ich meinen Hund unkontrolliert da rumlaufen ließe, wo viele Menschen auf einem Haufen sind. Aber ganz ehrlich, ich pack meinem Hund doch nicht dauerhaft einen Maulkorb drauf, nur weil die Leute den Höflichkeitsabstand nicht einhalten können. Senta würde niemals auf jemanden zu gehen und schnappen; aber wenn einer von weitem direkt auf sie zu latscht und sie nicht weg kann, dann würd ich meine Hand nicht für sie ins Feuer legen. Soll sie deswegen jetzt überall mit Maulkorb rumlaufen? Wir können ohne Probleme durch die Stadt gehen, sie interessiert sich null für andere Leute, solange die ihr fern bleiben. Ins Gedränge geh ich mit ihr nicht, und selbst wenn der Zug mal wieder etwas voller ist, steht sie bloß da und hypnotisiert die Glastür, damit sie nur ja nicht verpasst, wann sie aussteigen darf. :roll:

    Gerade Freitag hatte ich wieder so eine Situation: Ich geh mit Hund auf den Bahnsteig, der recht leer war, von weitem seh ich ne junge Mutter mit kleinstem Kind am Gleis stehen. Sagt die doch zu dem Kind: "Hey, ein Wauwau, geh mal gucken!" :headbash:
    Ich hab ihr gesagt, dass sie das Kind fix einsammeln soll und dass es grundsätzlich nicht so schlau ist, sein Kind einfach zu fremden Hunden zu schicken, und erntete nur böse Blicke und nen dummen Kommentar. Das Kind war zu keiner Zeit in Gefahr, weil ich es schon geblockt hätte, wenn es näher gekommen wäre. Aber deswegen muss mein Hund ganz sicher keinen Maulkorb tragen.

    Senta und ich beim Tierarzt, ich wollte, dass die Analdrüsen gecheckt werden. Gut, Hund (Angsthund, Tierarzt ist gruselig) auf den Tisch, ich hab vorn gehalten und beruhigt, hinten stand Frau Doktor und gab bei der Untersuchung den folgenden Kommentar ab: "Sag mal, Hund, kannst du dich denn nicht mal bitte entspannen??" :headbash: Beim Tierarzt? Never. ;)

    Ich hatte mich heute mit einem Hundebesitzer unterhalten, den ich schon kenne, seit ich Senta bei mir habe, und durch diverse Begegnungen auf Spaziergängen. Er weiß also, dass Senta eine Angsthündin ist, die besonders vor Kindern (aber auch vor ihm - er durfte sie noch nie anfassen...) Panik schiebt. Folgende Unterhaltung entspann sich:

    Ich: Also, ich geh nicht mehr über den Schulhof (der Gesamtschule, der gleichzeitig ein öffentlicher Weg ist), wenn die Pause haben.
    Er: Wieso nicht? Ich geh da immer drüber. Und wenn die Kinder kommen und streicheln wollen, dann freut sich der W.
    I: Ja, aber Senta hat doch Angst vor Kindern, und ich hab die Erfahrung gemacht, dass die Kids eklig werden, wenn sie fragen, ob sie streicheln dürfen und ich nein sage. Dann erschrecken sie Senta absichtlich, täuschen Angriffe etc.
    E: Na ja, aber Sie könnten die ja auch streicheln lassen.
    I: Sicher nicht. Senta hat Angst vor Kindern, und erstens muss ich ihr den Stress nicht antun, und zweitens kann es auch sein, dass sie dann mal schnappt. Darum darf keiner an sie ran, schon gar nicht Kinder im Pulk. Ich sag denen ganz freundlich, dass Senta Angst hat und vor lauter Angst vielleicht auch schnappen würde. Aber das akzeptieren die nicht.
    E: Na ja, ich finde ja, man muss gerade Kindern ein positives Bild von Hunden vermitteln, also dürfen Sie so was gar nicht sagen. Sonst wird das Bild von Hunden in der Öffentlichkeit noch schlechter. Also, Sie sollten so was nicht sagen.

    Okay, ich war immer der Meinung, dass ich das Bild der Hunde in der Öffentlichkeit verbessere, indem ich Senta keine Kinder Lochen lasse, aber scheinbar hab ich da irgendwas falsch verstanden. :hilfe:

    Mich hat gestern in der Stadt eine empörte ältere Dame angesprochen, wie ich meinem armen Hund so einen furchtbaren Namen geben konnte. Ich hab erst mal schräg geguckt, denn erstens hatte ich Senta gar nicht gerufen, also, woher weiß die den Namen meines Hundes? Und zweitens find ich Senta nun wirklich nicht so einen schlimmen Namen. Ich hab dann gefragt, was sie meinte, und sie zeigte ganz angewidert auf Sentas Geschirraufpapper (da steht "Pfoten weg" und "Nur gucken, nicht anfassen". Die meinte doch tatsächlich, mein Hund heißt Pfoten weg. :headbash:

    Bei meiner Rumänin (die keine Schäfergene hat, aber das ist ein anderes Thema) war es am Anfang genau so, nur, dass sie niemanden verbellt hat, mit dem ich mich draußen unterhalten habe - dafür verbellt sie alle Menschen, die bei mir in die Wohnung kommen - aus purer Angst, sie könnten ihr was tun wollen.
    Sie war viele Jahre ihres Lebens Straßenhund, also kannte sie es nicht anders, als dass Menschen ihr was wollen.
    Wir haben zunächst Vertrauen geübt. Sie kann sich darauf verlassen, dass ich sie beschütze, also soll sie sich zur Not hinter mich stellen. Das klappt ganz gut. Ich blocke alle Menschen (besonders Kinder), die sich verbal nicht davon abhalten lassen, den Hund anzulangen. Wer wirklich Kontakt zu ihr aufnehmen möchte (und erwachsen ist, alles unter 21 kommt mir nicht an den Hund ran), dem erkläre ich, dass er sich in die Hocke begeben und ihr die Hand zum Schnuppern anbieten soll. Wenn sie dann von sich aus hingeht, darf derjenige gern ein wenig Wange und Hals kraulen, denn wenn sie keinen Kontakt möchte, bleibt sie weg. Das funktioniert so weit ganz gut; Senta hat gelernt, dass sie selbst entscheiden darf, ob sie Kontakt will, wenn sie keinen möchte, gibt es keinen, und Punkt. Sie trägt auch mit Stolz ein Geschirr mit den Aufpappern: "Pfoten weg!" und "Nur gucken, nicht anfassen". Ich denke, dein Hund ist einfach total unsicher bis ängstlich, und daran müsst ihr arbeiten. Der Schutztrieb spielt hier eher eine untergeordnete Rolle. Senta ist da ähnlich, und die hat nur minimalen Schutztrieb. Ihr Motto ist: "Ich weiß, dass du mich fressen willst, deshalb fress ich dich, bevor du mich fressen kannst."

    Der beste Ansatz ist auch hier Vertrauen: Stell dich aktiv vor den Hund und blocke die Leute, die ihn anfassen wollen, mit deinem Körper ab. Nimm ihn hinter dich, damit er aus der Situation herauskommt, direkt mit dem "Feind" konfrontiert zu sein, der ihn seiner Meinung nach fressen will. ;)
    Auch wenn Leute mit Unverständnis reagieren, block sie, lass sie nicht an ihn heran, mit der Zeit wird er merken, dass ihm keiner was tun kann, und aus dieser Sicherheit heraus kann er dann seine Welt entdecken und erobern. Ich seh das bei meiner: Sie wird immer mutiger, untersucht neue Leute, die ihr die Hand anbieten, schon freiwillig, und sie merkt, dass diese sich nicht in ihren Augen komisch verhalten, z.B. über sie beugen, weil ich den Menschen vorher die richtige Körpersprache erkläre.

    Senta ist eine Angsthündin, die vorher vor allen Menschen Angst hatte, inzwischen keine Angst mehr hat, solange sie nicht bedrängt wird. Das war hartes Training, und ich lass es mir sicherlich nicht von irgendwelchen Leuten kaputt machen, die einfach ungefragt jeden Hund anlangen. Außerdem könnte sie eben doch komisch werden, wenn sie in die Ecke gedrängt wird. Genau deshalb find ich es nicht okay, wenn jeder sie antatscht, Sleipnir. Bei meinem früheren Hund, einem Collie, war mir das ziemlich egal, denn der fand es super, wenn ihn jemand streichelt, egal wer.