Als Murphy im August letzten Jahres bei uns einzog, holte sich eine Familie bei uns in der Siedlung eine kleine Mischlingsdame aus dem Tierheim.
Eine Zeit lang habe ich morgens den Vater mit seiner Tochter spazieren gehen sehen. Die Tochter, laut ihrer Aussage 14 Jahre alt, ist geistig nicht ganz fit. Mittlerweile scheint nur noch die Tochter für den Hund zuständig zu sein. Und sie hat da absolut kein Händchen für. Sie reißt an der Leine, sodass der Hund bald durch die Gegend fliegt und schreit ihn die ganze Zeit an.
Sie steht ständig bei uns an der Tür, klingelt und fragt ob Murphy Zeit hat, Dine (die Mischlingshündin) wolle mit ihm spielen. Ich werde sie dann auch einfach nicht "los", mache zum Teil schon einfach dann die Tür zu unserer Wohnung zu. Und es gab auch noch kein Mal, bei dem ich da miteggangen bin. Sie hatte so also auch noch keinen "Erfolgserlebnis" dabei, steht da aber immer und immer wieder.
Dazu muss ich sagen, dass das "Spielen" wirklich absolut nicht geht. Dine wird nicht viel mehr als 7 Kilo wiegen, Murphy (junghundtypisch noch sehr wild) wiegt um die 40kg.
Dine ist wirklich eine absolut liebe, tolle Hündin die viel über sich ergehen lässt. Ich denke da hat die Familie sehr viel Glück gehabt (und der Hund Pech), bei einem anderen Hund wäre das sicher schon nach hinten los gegangen.
Wenn ich das Mädchen draußen treffe geht das echt nicht. Sie verfolgt mich. Dine springt mich dann ständig an, das kann meiner absolut nicht leiden. Ich versuche ihr dann klar zu machen, dass sie doch schon Mal vorgehen soll, das würde so nicht gehen. Dann geht sie 4m vor und bleibt da stehen. Und wartet, bis ich auf ihrer Höhe bin
Letztens kam ich nach der Arbeit auf den Hof gefahren. Ich hatte sie schon von weitem gesehen und mich klein gemacht, in der Hoffnung, dass sie mich nicht erkennt. Ich sinke also auf dem Hof in meinen Sitz zusammen und warte. 10 Sekunden später öffnet sich die Autotür wie von Geisterhand. Keine 5 Sekunden später sitzt Dine im Fußraum und das Mädchen schmust sich an mich
Ich hoffe ihr versteht das nicht falsch, ich lege einfach viel Wert auf meine Individualdistanz. Ich kann es nicht leiden, wenn sich jemand fremdes so an mich kuschelt.
Ich hab Dine dann genommen und gestreichelt. Gleichzeitig hab ich sie abgetastet und fand, dass sie sich seeeehr dünn anfühlte. Dann hab ich gesehen, dass die Augen total tränen, da das Fell darein hängt. Zudem hatte sie total verfilzte Stellen unterhalb der Ohren, hab dem Mädchen dann erzählt, dass sie beides unbedingt ihrer Mutter sagen soll, da der Hund kann davon ganz krank werden kann.
Und als wär das alles nicht genug, erzählte sie mir, dass Dine morgens einfach immer umkippt und sich nicht mehr bewegt. Mein Rat, dass sie zum Tierarzt müssen deswegen, hat sie sich hoffentlich gemerkt.
Der Vater ist auch ganz komisch. Er spricht kein Wort. Zur Zeit hat er den Hund immer im Freilauf, auch an der recht viel befahrenen Straße hier bei uns. Neulich hätte sie fast ein Auto mitgenommen. Die Mutter habe ich noch nie gesehen. Lediglich der Sohn scheint einigermaßen fit zu sein, dürfte aber auch erst an die 10 Jahre alt sein.
Ich bin mir nicht sicher was ich tun soll? Ich würde gerne mit den Leuten sprechen, aber die gehen einem immer aus dem Weg. Und auch hier wieder eine Situation, wo sich die "älteren" wohl nichts von den jüngeren sagen lassen werden.
Ich hatte jetzt noch die Idee, mal bei unserer Dorftierärztin nachzufragen. Dort waren sie wohl schon Mal zum Impfen. Vielleicht kann sie da Einfluss nehmen?
Der Hund tut mir einfach nur leid.