wurde ja schon viel zum Whippet gesagt, was man nicht vergessen sollte (und was mMn in Rassebeschreibungen oft kaum erwähnt wird): im Whippet fließt Terrierblut - bei manchen Exemplaren mehr, bei manchen weniger. Was heißt, dass sie schon auch recht kernig sein können.
Im Spiel mit anderen Hunden können sie rüpelig sein - meine Jin lebt mit kleineren Hunden zusammen, wir waren mit ihr von Welpe an viel mit kleineren Hunden unterwegs und trotzdem muss ich aufpassen, dass sie diese im Übermut nicht über den Haufen rennt (wobei das mit dem Erwachsenwerden schon deutlich besser geworden ist).
Whippets können sanft, aber auch grob sein - gerade beim Kuscheln, wenn Jin in mich (whippettypisch) reinkriecht, hab ich schonmal 'ne Pfote im Gesicht oder ihr Kopf dotzt an meine Nase.
Whippets sind wahnsinnig hart im nehmen - beim Rennen überschlagen? egal! weiter geht's! Auch Verletzungen zeigen sie dadurch nicht unbedingt an. Durch das extrem kurze Fell haben Whippets meist irgendwo (kleinere) Macken - die heilen aber zumeist von alleine, muss man kein Drama drauß machen.
Auch wenn Whippets zart aussehen mögen, sei sind aus Stahl!
Ich finde es auch unheimlich wichtig, dass ein Whippet von Welpe an, in den unterschiedlichsten Terrains frei laufen darf: wenn ich sehe, wie Jin im Wald zwischen den Bäumen durchrennt - dann bin ich froh, dass sie von klein auf gelernt hat, dass sie aufpassen muss, wo sie hinläuft und nicht mal frontal gegen einen Baum prallt (was tödlich enden könnte). Auch unebenen Boden, hubbelige Wiesen etc. sind mMn nach für das Erlernen der "Trittsicherheit" unabdingbar.
Die Sensibilität des Whippets darf nicht damit verwechselt werden, dass er durch ein scharfes Wort in sich zusammen fällt - durch das Terriererbe "braucht" es das vielleicht sogar manchmal -, sondern bedeutet viel mehr, dass der Whippet die Stimmungen der Besitzer sehr gut wahrnehmen und darauf reagieren. Nicht unbedingt wie gewünscht. z.B. war ich die Woche beruflich sehr gestresst, mein Hund hatte Anfang der Woche Durchfall, normal etwas, was mit Schonkost schnell weggehen sollte, ist es aber nicht, vermutlich dadurch, dass sich mein Stress übertragen hat.
Vielen Whippets ist es eigenen, (bei Aufregung) ihrem Besitzer in den Arm zu springen - wenn man nicht damit rechnet/den Hund gerade nicht im Blick hat, kann das schon unangenehm sein. Wobei ich hierbei sagen muss, dass ich das Verhalten nicht schlimm finde und daher am Anspringen nicht viel erziehe - außer bei anderen/fremden Menschen. Fremde Menschen sind mit Jin glücklicherweise kein Problem, aber manche Whippets lieben auch fremde Menschen und springen diese an - bei einem Hund in der Größe eines Whippets, der zudem auch aus dem Stand mühelos einem erwachsenen ins Gesicht springen kann, wird das sicherlich zumeist nicht so gelassen gesehen.
Im Zusammenhang mit Kindern muss man daher auf dieses Verhalten ein besonderes Augenmerk haben.
Whippets sind unglaublich reaktionsschnell - ein Wimpernschlag nicht aufgepasst und der Hund, der gerade noch neben einem war, ist 100m weit weg.
Auch jagen Whippets (Windhunde) nicht nur auf Sicht: meine Jin jagt mit allen Sinnen - weshalb sie im Wald nur noch eingeschränkt frei laufen darf. Auch wenn Whippets die führigsten Windhunde sind (wenn man vllt. von den langhaarigen "Whippet-Rassen" absieht), muss man schon viel mit dem Jagdtrieb trainieren.
Ich denke, dass es sicher von Vorteil ist, den Whippet auch mal beim Coursing oder auf der Rennbahn erlebt zu haben - man muss sehen, dass der Whippet u.a. für diesen Sport gezüchtet ist.
Man muss den Sport ja nicht "professionell" machen - dem Hund ist es egal, ob er "nur" im Training oder auch auf Turnieren läuft. Es ist auch einfach unglaublich, seinen eigenen Hund so in seinem Element zu sehen!
Auf der anderen Seite sind Whippets dadurch einfach zu halten, dass sie keine Arbeit "brauchen" - also man muss nicht mit ihnen Tricksen, Agility o.ä. machen - man kann es aber machen und häufig haben sie Spaß daran.
Ich Trickse mit Jin gelegentlich, mach ich mal 'ne Weile nichts, ist es ihr auch egal. Der Gegensatz dazu ist der Hund meiner Schwester, der verlangt regelmäßig danach, dass sie jetzt mit ihm trickst.
Deshalb sind Whippets im Haus auch meistens sehr ruhig. Jin darf mich hin und wieder auf Arbeit begleiten, manchesmal bekommen es meine Kollegen/Vorgesetzten nichtmal mit, dass sie dabei ist 
Ach, da fällt mir noch ein: Whippets haben durchaus "Wachtrieb" und bellen, wenn sie etwas "ungewöhnliches" hören, jemand am Garten vorbei geht, etc. - das muss man natürlich auch trainieren.
Auch wenn manches, was ich geschrieben habe, negativ klingen mag: ich liebe all das am Whippet! Für mich ist der Whippet der perfekte Hund.
lg