Hallöchen,
klar, ein Trainer ist realtiv teuer, aber je nach Problematik (vor allem, wenn man als Hundehalter selbst unsicher ist, wie man mit der Situation umgehen soll) einfach das Beste, was man machen kann! Sich Timing, Ruhe und Tipps live zeigen zu lassen, ...das kann kein Forum ersetzen. Vor allem wenn du selbst sagst/schreibst, dass du die Signale oft nicht richtig erkennen kannst - das kann ich total nachvollziehen, aber das kann dir eben nur ein guter Trainer direkt in der Situation zeigen. Ich hab mir selbst als Student alle 4-6 Monate(!) eine ausgiebige Trainingsstunde geleistet - da habe ich halt drauf gespart und das war wirklich absolut das Geld wert! Und eine wirklich GUTE Trainerstunde hält echt auch Monate vor, weil man genug Tipps und Hinweise bekommt.
Nun aber zum Thema... die Prollerei an der Leine kenne ich von meiner Hündin. Ein Patentrezept kann ich dir nicht geben, aber ich kann dir mal beschreiben, wie WIR daran arbeiten. Hauptpunkt: Clicker!
Wir haben so angefangen, dass, sobald ein anderer Hund in Sicht kam, sofort ein CLICK kam, sobald sie ihn entdeckt hat, aber noch nicht randaliert. Nur das ANSCHAUEN und ruhig bleiben wurde sofort mit Click und Leckerli belohnt. Dann nach und nach den Abstand verringert und immer schön weiter geclickt und gelobt, solang sie ruhig geblieben ist.
Unsere Trainerin hat mir das so erklärt, dass ich quasi jedes Verhalten belohne, dass NICHT "ausflippen" ist. Ergo: Schauen, schnuppern, stehenbleiben, weiterlaufen... total egal, solang sie nicht ausflippt.
Wenns mal schief gegangen ist (anderer Hund kommt überraschend, Abstand ist zu klein, der Andere pöbelt und Madame steigt mit ein...) - ruhig und still bleiben, Hund kurz nehmen, vorbeigehen, fertig. Nicht schimpfen, nicht brüllen, nicht aufregen. Tief durchatmen und weitermachen!
Wir haben zudem noch das Kommando "Schau" aufgebaut. Also Blickkontakt zu mir. Das hilft bei uns sehr, wenn Madame ins Fixieren verfällt und ich schon sehe, dass sie schon auf 179 ist und gleich durchknallt... Mit "Schau" kann ich das Fixieren unterbrechen, sie schaut zu mir und bekommt eine Belohnung dafür. Somit ist der Blick zu mir einfach positiv aufgebaut. Das "Schau" bauen wir grade von einem kurzen Blick zu einem längeren Blickkontakt aus, so dass wir irgendwann mit gehaltenem Blickkontakt vorbei gehen können.
Aktueller Stand nach 6 Monaten: geht auf der anderen Straßenseite oder hinter einem Hoftor ein pöbelnder Hund, schaut sie hin, an schlechten Tagen bellt sie 2-3x, schaut dann sofort zu mir und lässt sich umlenken und vorbei führen. Teilweise macht sie das "umschauen zu Frauchen" schon automatisch.
Vielleicht hilft dir das ja schon :)