Beiträge von terriers4me

    Bingo. Genau das ist es. Ich habe das hier über all die Jahre umgekehrt genauso erfahren: Je mehr Verstecke ich schaffen konnte, zum Beispiel, weil die riesigen Kletterrosen so schön wucherten, das Haus immer mehr bewachsen war oder ich die alte Hecke so breit und üppig werden ließ, wie es der Platz nur erlaubt, desto mehr Vögel kommen und vor allem: bleiben.

    Auf jeden Fall lernt er (es ist ein voll ausgefärbtes Männchen). War vorhin wieder da, die Spatzen stürzten sich wieder tief in den Rambler, und er beobachtete das Ganze nur aus dem Kirschbaum und zog dann ab, statt sich nochmal in diesen Nato-Draht zu stürzen. Eigentlich wollte die den ganzen Verhau vor dem Austrieb wenigstens noch lichten, aber ich glaube, ich laß den Spatzen ihre Burg. Das erste Mal, dass ich gesehen habe, dass die eine Chance gegen den Sperber haben, und ich würde mir doch sehr gemein vorkommen, ihnen das zu nehmen.

    Und eine schöne Ausrede ist es eh. Ich selbst lege mich auch nicht gern mit der Himalayan Musk an, kann den Sperber also voll verstehen.

    Das hätten wir auch gern gewußt. Die Geschichte ging so, dass der ganze Wurf in den sechziger Jahren sehr jung in einem Pappkarton in einem Kölner Hinterhof ausgesetzt und im TH per Flasche großgezogen wurde. Als die Familie meiner Freundin dann auf Hundesuche vorbeikam, wurde ihnen einer dieser Welpen, immer noch so jung, dass er ganz bläuliche Augen hatte, als "netter Pudelmix für die Kinder" mitgegeben. Keine Ahnung weshalb, vielleicht, weil er überwiegend schwarz und mittelgroß war, und die Rassenauswahl damals noch sehr gering?

    Jedenfalls entwickelte er sich, sagen wir: seltsam, und die Familie wunderte sich lange: einen Pudelmix hatten sie sich doch irgendwie anders vorgestellt, von dem "nett" gar nicht zu reden. Nach ein paar Jahren gingen sie mal mit ihm im Kottenforst spazieren (er konnte übrigens prima ohne Leine laufen ,da er reiner Sichtjäger war), trafen den Förster, und der fragte sie völlig verdutzt: "Wir kommen Sie denn an einen Jagdterrier - die werden doch nur an Jäger abgegeben?!"

    Da war dann zumindest das klar, und der Förster erklärte ihnen auch, dass der Hund einfach nur rassetypisch war. Frauchen ließ sich dann später ganz weit aufs Land versetzen ,damit er richtig Freiheit haben und ein Riesengrundstück entratten/bewachen konnte, und alle lebten happily ever after. Bis auf die, die das Pech hatten, ihm zwischen die Zähne zu kommen. Aber wir haben uns oft gefragt, was wohl aus seinen Wurfgeschwistern geworden ist. ..

    Das war er dann übrigens, schon im ziemlich reifen Alter - nach Pudel sah er wirklich nicht aus. Der erste Hund übrigens, an dem ich je ein Geschirr gesehen habe - das war dazu da, ihn auf dem Luftweg möglichst schnell aus Prügeleien ziehen zu können.

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    ich frage mich manchmal: Was wäre denn wenn ein normaler Hundehalter (oder Leute mit Terriererfahrungen) einen DJT Welpen bekämen und den anders aufziehen als es ein Jäger tut? Ist die Genetik so heftig oder bekäme man auch einen "normalen" Hund zustande?

    Nope. Nochmal: "mein" Jagdterrier wurde als Pudelmischling erzogen und mehrere Jahre lang für einen gehalten. Was rauskam, war ein Jagdterrier, wie er jagdterrieriger nicht sein konnte.

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    die nicht ihrem Zuchtziel entsprechend ausgelastet sehr unangenehme Zeitgenossen sind.

    Das ist doch mal wahres Understatement! Zu meinen ganz großen Hundelieben gehörte ja ein DJT-Rüde, den ein Großstadttierheim als "netten Pudelmix für die Kinder" in der Familie einer Freundin unterbrachte. Was wir mit dem Kerle erlebt haben, würde Bände füllen, aber "unangenehm" wäre mir da nie in den Sinn gekommen, zumal er ja zu Freunden die absolute Schmusekatze war. Aber sonst? "Allzeit bereiter Axtmörder" würde es vielleicht eher treffen? Das war wirklich ein hochcholerisches Monster, und das Schlimmste war, dass dieser kleine Hund sich von nichts und niemandem fürchtete, sobald er einmal in Rage war. Der wäre, auch für uns, seine Freunde, gestorben, ohne mit der Wimper zu zucken. Aber nachgegeben hätte er nicht.

    Sowas ist nervenaufreibend, und so einen möchte man sich im Zivilleben echt nicht antun. Obwohl ich noch jetzt, nach Jahrzehnten ,bei jeder Jagdterrier-Anzeige irgendwo weich werde. Denn im Grunde war er ja ein absolut großartiger Kerl, das Herz so groß wie die Zähne, nur eben ohne angemessenen Job. Ist, bzw, fast 20 Jahre alt geworden und hat an seinem letzten Tag noch den Briefträger gebissen. Was ja schon einiges sagt.

    Hier mußte das Sperbermännchen eben ohne Beute abziehen, was eigentlich nicht vorkommt. Aber die Spatzen, hinter denen er her war, haben sich in einer verknäuelten Ramberrose blitzschnell nach unten durchfallen lassen, und der Sperber blieb in dem Dornenverhau buchstäblich stecken und hatte trotz seiner Beweglichkeit richtig zu kämpfen, um wieder freizukommen. Als er das geschafft hatte, waren die Spatzen natürlich längst weit weg. Ich glaube, das ist das erste Mal in Jahren, dass ich ihn hier geschlagen abziehen sehe.

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    Dogge x Bobtail oder sowas :sweet:

    Bobtailmix im AT?Die würdest du hierzulande selbst mit der Lupe kaum auftreiben. Und der erwachsene Galgo von gegenüber ist weder 70 cm groß noch wuschelig. Ich fürchte, bei der Kombination dieser Größe bei einem Einjährigen mit Wuschelfell bleiben nicht viele andere Optionen als HSH-Anteil.