Beiträge von KeFisch

    Hallo Ihr Alle,
    nachdem ich nun den Angsthunde Thread durchgelesen habe, möchte ich meinen Hund hier auch einmal vorstellen.
    Ihr Name ist June, sie ist 2 Jahre alt, ist ein HSH-Windhund-Mix aus Spanien und lebt seit Mitte Dezember bei mir.
    Eigentlich wurde sie als Hütehund-Windhund Mix vermittelt und erst durch einige Recherchen habe ich festgestellt, dass bei ihr eindeutig Herdenschutzhund (HSH) drin ist.


    Sie wurde als Welpe mit ihren Geschwistern im Alter von 2 Monaten in einem Pappkarton vor einem spanischen Tierheim ausgesetzt. Dort hat sie bis zu Ihrer Ausreise im Oktober letzten Jahres gelebt. Sie wurde im Tierheim wohl sehr gut versorgt, da dort „nur“ 50-60 Hunde lebten und sich die Pflegerinnen auch intensiv kümmerten. Ihr Problem ist, dass sie dort wohl keine schlechte Erfahrungen gemacht hat, aber auch leider sonst keinerlei Erfahrungen gesammelt hat.


    Sie ist verschmust dem Menschen gegenüber, wenn sie sie kennt, aber sonst kannte sie rein gar nichts wie Autos, Radio etc. die normalen Umweltgeräusche und Einflüsse.


    Sie lebte dann 10 Wochen in einer Pflegestelle, die selber auch einen Hund hatten. Sie haben schon viel mit ihr geübt, allerdings wohnten die Pflegefamilie auch in einer sehr ländlichen Umgebung, sprich Geräuschetechnisch etc. passierte dort nicht wirklich viel.


    Ich wohne nun leider an einer Hauptverkehrsstraße und da sie generell vor Autolärm Angst hat, ist sie die ersten 3 Tage gar nicht vor die Türe. Nach 3 Tagen habe ich sie dann wirklich mitgeschleift in den Garten der hinter dem Haus ist, aber auch dort sind eben die Geräusche zu hören.


    Durch das lange Einhalten bekam sie dann prompt auch noch ne blutige Blasenentzündung, was natürlich auch nicht gerade förderlich war.


    Ich war dann 5 Wochen zu Hause und wir haben sehr viel geübt. Das alleine bleiben klappt auch ganz gut und sie hat nun einen zusätzlichen Liegeplatz im Flur unter dem Konsoltisch und da liegt sie dann immer und wartet auf mich. Mittlerweile kann sie sich auch schon richtig doll freuen wenn ich heimkomme.


    Seit wir mit einer gaaanz langen (20 Meter) Schleppleine üben, so eine ganz dünne die sie kaum merkt, klappt vieles auch noch besser. Vor allem am Strand ist sie ein komplett anderer Hund, spielt wie verrückt und hat auch keine Angst auch wenn der Wind noch so bläst. Sobald wir aber den Strand verlassen und der Wind weht dort und die Bäume rauschen hat sie wieder Angst.


    Leider lassen sich ja nicht alle Alltagsgeräusche vermieden und das will ich auch gar nicht, aber da muss ich einfach noch viel mit ihr üben und auch dann gibt es gute und schlechte Tage.


    Auto fahren ist auch sehr viel besser geworden seitdem ich die Rückbank bei meinem Auto wieder reingebaut habe und sie quasi im Kofferraum liegt mit dicken Kissen und Decken. Wenn wir längere Strecken und keine Kurven fahren, legt sie sich auch schon entspannt hin. In der Stadt ist sie allerdings ganz hibbelig. Schlimm ist das Auto fahren jedoch am Abend, wenn es bereits dunkel ist und alle Autos ihre Lichter anhaben. Dann merkt man richtig, dass sie rausschaut und sobald die Scheinwerfer näher kommen, sie sich richtig verkriecht und am liebsten weglaufen würde.


    Wir üben ganz viel und viele verschiedene Situationen, aber ich will sie auch nicht überfordern. Sie zeigt allerdings noch ganz oft ihr Stressverhalten in Form von ganz viel schlecken oder aber sich kratzen und gähnen. Daher bekommt sie nun seit einer Woche Rescue Globuli und ich schaue ganz verstärkt drauf, wann und in welchen Situationen dies auftritt um auch hier ihrem Stress entgegenwirken zu können.


    Das Schwierigste ist für mich im Moment, wann ignoriere ich ihre Angst und nehme sie einfach mit, wann zeige ich ihr, okay ich sehe deine Angst aber wir gehen da gemeinsam durch indem ich einen Bogen gehe und wann muss ich wirklich auf Ihre Angst eingehen….


    Alles nicht so einfach und ganz ehrlich gesagt, hatte ich vor 15 Jahren schonmal einen Angsthund, bin also nicht ganz unbedarft, aber das ist auch schon sooo lange her und jeder Hund ist ja auch anders. Daher hoffe ich hier viele Anregungen zu finden!

    Sorry wenn ich jetzt nochmal nachfrage. Was würdet Ihr denn als HSH Eigenschaften definieren bzw woran kann ich das bei meiner Dame erkennen? Dass sie optisch in diese Kategorie paßt wurde mir hier ja schon bestätigt....aber da sie nach 8 Wochen immer noch sehr ängstlich ist, kann ich nciht wirklich beurteilen ob sie auch HSH Eigenschaften hat... :denken:

    Zitat


    passiert leider garnicht so selten dass herdenschutzhund-mixe (wie zb marmmano, kuvasz) irrtümlicherweise als golden retriever/labrador mixe vermittelt werden, ich habs zumindest schon des öfteren mitbekommen dass die neuen besitzer damit ordentlich auf die schnau*e geflogen sind :|


    Na ihr macht mir ja Hoffnungen...Also das bei meiner Dame ein Kangal drin ist, scheint wohl vom Aussehen her klar zu sein, aber wie bzw an was erkenne ich ob sie charakterlich auch nach einem HSH kommt?


    Sie ist ja noch in der Einlebephase und ich möchte gerne in Verhalten dann gleich einordnen können...sofern das geht **zweifel**grübel**

    Woran kann ich denn erkennen, das ein HSH drin ist? Im Moment, sie ist ja erst seit 7 Wochen bei mir, ist sie noch sehr ängstlich, aber wenn sie sich sicher fühlt z.B. am Strand dann geht die Post ab und sie kann rennen und rumtoben was das Zeug hält...Außerdem ist sie sehr verschmust, sie klaut alles an weichen Sachen wie Stofftiere, Socken, Kleidung schleppt es auf ihren Platz, kaut zweimal drauf rum, macht es aber nicht kapputt und dann schläft sie drauf. Meine beiden Katzen akzeptiert sie, allerdings will sie mit ihrer Lieblingskatze spielen und da muss ich sie dann ermahnen langsam zu machen, denn der Größen udn Gewichtsunterschied ist sehr gewaltig.


    Sie hat nun mit 2 Jahren ien Stockmaß von 65cm und wiegt derzeit 28 Kilo. Angekommen ist sie mit knapp 24 Kilo...

    uupps ja sorry einen Herdenschutzhund meinte ich


    Hier mal ihr Babyfoto


    und hier aktuelle Bilder








    Also mit Ihrer langen Schnauze und dem extrem ausgeprägtem tiefen Brustkorb und dem hinten runden Rücken, denke ich ist auch auf alle Fälle ein Windhund drin....aber der "Hauptbestandteil" schaut aus wie dieser anatolische Herdenschutzhund


    Was wären denn typische Eigenshaften?