Oft hört man von anderen Hundehaltern:"Mein Hund hat mich nicht anzuknurren! Denn wenn er mich anknurrt, dann akzeptiert ermich nicht als Chef."
Tja, nette Aussage, nur ist dem wirklich so?
Das der Hund von Wolf abstammt wissen wir und ziehen gern hierzu unsere Vergleiche. Zu 98% gleicht das Erbgut unserer Hunde auch dem Wolf. Also biete sich ein Vergleich Wolf und Hund oftmals förmlich an, auch und gerade im Puncto Verhalten....
Nun hat aber die allseits beliebte und bekannte Frau Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen in ihren Verhaltensforschungen festgestellt, das gerade das Verhalten von Hund und Wolf sehr unterschiedlich ist.
Während Wölfe fast ausschließlich über die Körpersprachen interagieren ist es beim Hund so, daß er viel über seine Lautsprache interagiert und wenig über die Körpersprache. Ein Tribut an das Leben mit den Menschen.
Wölfe haben eine sehr feine Mimik und Körpersprache, Hunde hingegen fehlt hier ein Großteil dieses Kommunikationsmittels.
Und noch etwas, Hunde sind nicht (mehr) in der Lage, einmal festgelegte Hierachien einzuhalten bzw. generell zu halten.
Nun zurück zu unserem Knurren.....
Knurren hat die Bedeutung des Warnens, Stop oder ich beisse zu.
Dem voraus geht eine Menge von Signalen, denn der Hund versucht vorher deeskalierend zu wirken indem er versucht sich der Situation, der Konfrontation zu entziehen und als nächstes beschwichtigt.
Er knurrt und warnt also erst dann, wenn wir dies alles übersehen haben und dann ist es fünf vor zwölf.
Denn der Hund agiert nach dem Prinzip: Drohe nichts an, was Du nicht auch ausführen wirst.
Wenn ich dies alles weiß, unterbinde ich dann das Knurren?
Und bedroht mich der Hund wirklich in meiner Stellung als Halter?
Will Hund wirklich die führende Position innehaben und ist es nur unsere Angst?
Fragend,
die Abessinierin